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Comic-Besprechung - Locke & Key 1: Willkommen in Lovecraft

Geschichten:
US-Locke & Key # 1-6
Autor: Joe Hill, Zeichner: Gabriel Rodiguez

Story:
Bei einem fürchterlichen Mordversuch an der Familie Locke kommt der Vater durch die Hand zweier Schüler um. Der Sohn Tyler schafft es einen der Amokläufer bewusstlos zu schlagen, den anderen erledigt die Mutter. Nachdem die Familie den tiefen Schock überwunden hat, ziehen sie weg vom Tatort, hin zu einem Familienanwesen, das dem Bruder des getöteten Vaters gehört: das Keyhouse.

Der kleine Sohn Bode entdeckt schnell, dass das Hause einige Geheimnisse birgt und er entdeckt ein altes Wesen, dass im baufälligen Brunnen wohnt. Während er damit beschäftigt ist, dem geheimnisvollen Wesen näher zu kommen, kämpft der Rest der Familie mit den schrecklichen Erinnerungen vom Tod des Vaters. Bei allen machen sich Psychosen bemerkbar, die jeder auf die ein oder andere Weise bekämpft. Doch als der Attentäter Sam Lesser aus dem Gefängnis ausbricht, weiß die Familie, dass der Schrecken wieder beginnt. Und Bode ist dabei ein noch größeres Übel zu befreien. 

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Locke & Key geizt nicht mit Vorschusslorbeeren, und so werden auf dem Backcover viele aussagekräftige Kommentare in die Runde geworfen (zum Beispiel vom Wizard Magazine, von Ed Brubaker, vom Spiegel und vom Stern), denen nach Lesen des Comicbandes nur beigepflichtet werden kann.

Locke & Key ist ein überaus gruseliger, actionreicher und tiefgründiger Comic, der es trotz dieser Attribute schafft total ausgewogen zu sein.  So beginnt diese Graphic Novel sehr blutrünstig mit dem oben beschrieben Mord an dem Vater der Familie. Der Rest kommt mit dem Schrecken davon, trägt im Gegenzug dafür aber eine starken seelischen Schaden mit sich, der in eindrucksvollen Bilder von Gabriel Rodriguez zum Vorschein kommt.

Und das ist einer der wesentlichen Aspekte, die diesen Comic so lesenswert machen. Der Leser wird nicht mit Unmengen an Infos erschlagen, sondern die Bilder erzählen die Geschichte. Textlich bewegt sich der Autor eher im unteren Drittel und so entdeckt der Leser die Welt der Familie Locke durch viele Rückblicke und Einblicke in den Köpfen und Gedanken der Familie. Natürlich sprechen die Kinder zum Beispiel auch über ihre Ängste, aber so richtig kommt dies erst durch die doch teils erschreckenden bildlichen Vorstellungen der Personen zum Ausdruck.

Jedoch diese Psychosen sind nur eine Seite der Medaille, welche diesem Comic zweifelsohne verliehen werden kann. Die andere Seite ist das "Spiel" des Jungen Bode mit einer geheimnisvollen Tür, welches am Anfang noch ein wenig an "Coraline" erinnert, sich dann aber in eine schaurige parallel laufende Geschichte verwandelt, die den Inhalt wieder von der Melancholie der geschundenen Seele der Familie losreißt.

Erwähnenswert ist außerdem, dass im kompletten Band ständig Querverweise zum Leben des Vaters auftauchen, welche die Geschichte noch tiefgründiger machen, als sie eh schon ist. Joe Hill hat somit einen Comic erschaffen, der schon auf den ersten Seiten genug Erzählstoff für viele weitere Hefte liefert. Je mehr Details auftauchen, desto mehr wird der Leser an die Geschichte gefesselt, und das obwohl dieser Band im Grunde genommen mit einem Teil der Geschichte endet. Doch die letzten Seiten öffnen schon wieder ein neues Kapitel in Lovecraft, auf dessen Ende der Leser leider noch eine Weile warten muss.

Wie bereits am Anfang dieser Rezension erwähnt wurde, schafft es der Zeichner Gabriel Rodriguez auf eindrucksvolle Weise die Stimmung der Familie in Bildern zu fassen. Dabei nutzt er stellenweise detailreiche ganzseitige Zeichnungen, die makellos sind. Durch die matte Colorierung wird die Stimmung, die Joe Hill mit seinen Texten aufbaut, noch weiter verstärkt und somit zeigt sich hier eine perfekte Zusammenarbeit von Autor und Zeichner.

Fazit:
Die erste Ausgabe von Locke & Key macht sofort süchtig. Einmal angefangen, wird dieser Comicband garantiert nicht mehr aus der Hand gelegt. Die Mischung zwischen Action und Ruhephasen, Freude und Melancholie ist unglaublich beeindruckend. Panini haben hier ein Comicband auf den deutschen Markt geworfen, das sicherlich zu den besten Comics des Jahres zählt. Soviel Superlative ist hier durchaus angebracht.

Locke & Key 1: Willkommen in Lovecraft - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Locke & Key 1: Willkommen in Lovecraft

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
3866078501

ISBN 13:
978-3866078505

160 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • spannend bis zum Schluß
  • gelungener Verzicht auf zu viel Text, und dafür aussagekräftige Zeichnungen
  • schöne Mixture aus Mystik und Realität
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 27.10.2009
Kategorie: One Shots
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