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Comic-Besprechung - Batman R.I.P.

Geschichten:
Batman R.I.P.
Autor: Grant Morrisson, Zeichner: Tony S. Daniel, Sandu Florea, Lee Garbett, Trevor Scott

Story:
Diese Einladung erhält der Dunkle Ritter nur äußerst ungern: Batman wird zum Totentanz nach Arkham geladen und muss sich einer ultimativ-bösen Gefahr stellen. Eine neue Organisation mit dem Namen"Black Glove" hat sich zum Ziel gemacht, Batman zu zerstören. Die Zeit von Bruce Wayne als Gothams maskierter Verbrechensbekämpfer scheint vorüber, als neben "Black Glove" weitere Bösewichte zuschlagen. Neben dem wahnsinnigen Joker streckt Dr. Simon Hurt seine mordlustigen Hände aus – und dieser gibt sogar vor, Verbindungen in die Wayne-Familie zu haben. Grund genug für alle Verbündeten, sich um Batmans körperliche und seelische Verfassung zu sorgen. Am Ende dreht sich alles um diese eine Frage: Kann sich Batman gegen seine Zerstörung und die von allem, wofür er stets kämpfte, wehren und die geballte Bedrohung von allen Seiten überleben...?

Meinung:
"Batman R.I.P." von Autor Grant Morrison ist keine leichte Samstag-Nachmittag-Lektüre. Das 212 Seiten starke Comic-Epos ist dunkel, unbehaglich und stellt so ziemlich alles auf den Kopf, was sich in der Batman-Saga etabliert hat. Batman gerät in die verzwickte Situation, sich selber nicht mehr trauen zu können. Dies ist ein Setting voller Unsicherheit und Schutzlosigkeit (Diese Atmosphäre zieht sich übrigens über den kompletten Band.), denn wenn schon der dunkle Ritter an sich zweifelt, muss es einen mächtigen Gegner als Auslöser geben. Und ein solcher ist die Black Glove-Organisation definitiv. Das Syndikat scheint genau das zu erreichen, was man sich in den dunklen Verbrechensplänen ausmalte. Batman ist sich seiner seelischen Gesundheit nicht mehr sicher und ebenfalls Personen im nahen Umfeld meinen Anzeichen für mögliche Schizophrenie erkennen zu wollen. Zudem liegt der Polizei ein Artikel vor, der eben diese bei Batman nachweisen könnte. Gordon scheint der letzte Verbliebene zu sein, dem derartige Gedanken nicht in den Kopf wollen und der so dem verbrechensbekämpfenden Superhelden den Rücken stärkt. "Batman R.I.P." hat Ausmaße, die sich kaum beschreiben lassen. Batman wird der Halt unter den Füßen entzogen und muss versuchen, diesen möglichst schnell wieder zu finden und sich dem Gegner zu stellen. Der Leser kann diesen Orientierungsverlust und den fehlenden Halt durchaus mitfühlen, da immer neue gefährliche Story-Wendungen mehr und mehr Schlechtes für Batman mit sich bringen.

Spätestens nach dem zweiten Kapitel fühlt sich der Leser wahrhaft verunsichert. Kann es tatsächlich sein, dass Batman dem inneren Druck und den Belastungen, den die stetige Verbrechensbekämpfung mit sich bringt, nicht mehr gewachsen ist? Sind plötzliche Persönlichkeitsstörungen oder wahnähnliche Zustände das Resultat der jahrelangen Gefahr und Ruhelosigkeit? Dies erscheinen doch für den schwarzen Superhelden fast undenkbare Zustände zu sein, doch "Batman R.I.P." hat noch so manche Überraschung parat. Auch Nightwing, Robin und Alfred bleiben von den Entwicklungen nicht verschont und plötzlich tritt ein anderer Batman in Erscheinung: Der Batman von "Zur-En-Arrh", eine Erscheinung die durch ein Psycho-Trauma ausgelöst wird. Doch auch hier hält Morrison eine weitere Überraschung parat und lässt den Charakter eine bedeutende Veränderung durchlaufen. Der Zeichenstil orientiert sich hauptsächlich in die Richtung dunkler und kalter Bilder, poppig bunte Zeichnungen sucht der Leser vergebens. Diese gefahrvollen Zeichnungen aus den Federn des Viergespanns Tony S. Daniel, Sandu Florea, Lee Garbett und Trevor Scott, welche von Guy Major und Alex Sinclair koloriert wurden, verleihen dem gesamten Band bis zur letzten Seite einen grauenvollen Nachgeschmack und treffen den Leser empfindlich.

Dennoch haut "Batman R.I.P." nicht vollkommen um. Das Setting und die Einführung des furchteinflössenden Feindes "Black Glove" sowie das Auftreten eines herb-fiesen Jokers können nicht von der doch eher schwer nachvollziehbaren Story ablenken. Ab der Mitte des Heftes wird die Geschichte leider ziemlich konfus. Der Drogentrip, der Batman verpasst wird, scheint auch den Leser nicht unbeeinflusst zu lassen. Die Geschichte wird zum Durcheinander und der Durchblick ist dabei nicht leicht zu behalten. Mag sein, dass hier der Plan der Verantwortlichen voll aufgeht, doch den spannenden Lesespass nimmt dieser nur schwer nachvollziehbare Storyfortschritt schon etwas weg. Identitäten werden unsicher, die Orientierung innerhalb der Story geht stellenweise verloren und dies stört doch ziemlich. Immer wieder muss der Leser versuchen, die Ordnung im Kopf herzustellen. Dies ist oft mühselig und fördert nicht gerade den Lesefluss. Auch das Ende ist nicht vollkommen zufriedenstellend. Ein Showdown, der diesem epischen Band gerecht wäre, bleibt aus und die Auflösung des Settings ist recht einfach und in gewisser Weise sogar etwas offen gehalten.

Eben diese Unklarheit ist es auch, die dem Leser nach dem Zuklappen des Comics einen bitteren Nachgeschmack verleiht. Fragen wie "Ist die Story nun wirklich vorbei?" oder "Das solls gewesen sein?" treten bei dem ein oder anderen sicher auf. Daher hat das Ende dann doch zu wenig Aussagekraft.

Fazit:
"Batman R.I.P." zeigt Batman und seine Leute in wahrhaft großer Gefahr. Sie stehen einem wirklich gerissenem Gegner gegenüber, der vor kaum einer Kuh halt macht, die nicht geschlachtet wird. Hier stehen die "Guten" einer wahren Herausforderung gegenüber. Leider ist die Story an vielen Stellen zu konfus und alles andere als gut nachvollziehbar. Trotzdem ist die dunkle, unsichere Atmosphäre fast spürbar und damit überzeugen die formalen Aspekte mehr als der Inhalt.

Batman R.I.P. - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman R.I.P.

Autor der Besprechung:
Marcus Offermanns

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,95

ISBN 10:
3866078811

ISBN 13:
978-3866078819

212 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Dunkle Szenarien
  • Gefährliche Schurken und Bösewichte
  • Coole Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Story schwer nachvollziehbar
  • Zu große Sprünge zwischen Orten und Zeitpunkten
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2
(2 Stimmen)
Bewertung
Du kannst diesen Comic hier benoten.

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Rezension vom: 27.01.2010
Kategorie: Batman
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