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Comic-Besprechung - Garulfo 3: Der Prinz mit den zwei Gesichtern

Geschichten:
Kapitel 5: Helden und Heldentaten (Originaltitel: „Garulfo: 5. Preux et prouesses“)
Kapitel 6: Die Schöne und die Biester (Originaltitel: „Garulfo: 6. La belle et les bêtes“)

Bonus-Material: „Ein letzter Blick hinter die Kulissen“ (Alain Ayroles)

Autor: Alain Ayroles, Zeichner: Bruno Maïorana, Kolorist: Thierry Leprévost

Story:

Der zweite Band endete mit einem mustergültigen Cliffhanger: Frosch Garulfo und Prinz Ronaldo stürzten vom allerhöchsten Turm des Schlosses des Königsreichs Lambrusco in die Tiefe.

Folgerichtig beginnt der abschließende dritte Band mit ansatzloser Action. Da es sich bei der Geschichte um ein Märchen handelt, dürfte es nicht verwundern, dass es ihnen gelingt, das Unmögliche möglich zu machen. Nur wie sie es schaffen, aus einer wirklich ausweglosen Situation zu entrinnen, soll an dieser Stelle nicht verraten werden.

Noch immer stecken beide im ungeliebten Körper des anderen. Der Frosch muss nur von der schönen Prinzessin Hermine geküsst werden, um den Fluch zu brechen. Ein schier aussichtsloses Unterfangen, doch die Lösung manifestiert sich in Form eines bevorstehenden Ritterturniers. Der Sieger des Lanzenstechens erhält dem Brauch gemäß das außerordentliche Privileg, die Ehrendame des Turniers zu küssen.

Als das unfreiwillige Duo es durch einen Trick schafft, zum Wettbewerb zugelassen zu werden, da kommt ein großer schwarzer Ritter auf einem düsteren noch schwärzeren Streitross angetrabt. Sinistrus von Finsterwalde, ein fahrender Ritter auf der Suche nach Großtaten, hat den weiten Weg über Berge, durch Sümpfe und Wälder zurückgelegt, um seinerseits an dem Turnier teilzunehmen. Ein Kuss der Prinzessin ist damit in weite Ferne gerückt …



Meinung:

Es ist vollbracht. Die Geschichte von Garulfo liegt endlich komplett auf Deutsch vor. Seit 1999 musste man auf das Ende der Geschichte warten. Es hat sich gelohnt.

Aufgrund der fortgeschrittenen Handlung sollte man jedoch die ersten beiden Alben gelesen haben, bevor man sich an die Lektüre des Abschlussbandes macht.

Dieser dritte Band ist der Höhepunkt der Serie. Man kann sogar eine nicht für möglich geglaubte Steigerung ausmachen, was den Gesamteindruck von Der Prinz mit den zwei Gesichtern betrifft. Ayroles und Maïorana ziehen noch einmal alle Register, die diese Serie so liebenswert machen. Die ausgereifte Dramaturgie der Handlung wird optisch kongenial umgesetzt. Es ist diese Mischung aus Spannung, Action und Slapstick, die oftmals nur im Medium Film richtig funktioniert, die hier dem Leser einen fortwährenden Schmunzeleffekt beschert. Selbst Leute, die im Leben nichts zu lachen haben und grundsätzlich schwer zu erheitern sind, dürften mit einem feixenden Grinsen im Gesicht durch den Band schmökern. Es passt einfach alles.

Trotz der vielen Gags ist die Geschichte nicht textlastig. Wo andere vielleicht viele zusätzliche Kästchen mit langen Beschreibungen über die Seiten verteilt hätten, schafft es Ayroles meisterhaft, genau das nötige Maß an Erklärung zu Papier zu bringen. Er überlässt es dem Geschick seines Zeichners, für genau die Hinweise zu sorgen, die der Betrachter braucht, um den gewünschten Leseeffekt zu erhalten.

Die allerstärksten Momente hat zweifelsohne wieder der Frosch. Maïorana hat die Gabe, jeden möglichen Gesichtsausdruck und jede nur erdenkliche Körperhaltung der kleinen Amphibie vortrefflich in Szene zu setzen. Neben all der Gesichtskomik eines typischen Funnys, wirkt der recht filigrane Strich von Maïorana modern. Kleine Panels werden öfters auch mal unterbrochen durch größere Landschaftsbilder oder detaillierte Momentaufnahmen. Sehr schön.

Splitter ist es hochanzurechnen, dass diese Serie nicht nur endlich zum Abschluss gebracht, sondern auch in einer mustergültigen Aufmachung wieder zugänglich gemacht wurde. Zwei Originalbände pro Splitter-Hardcover, jeweils mit Bonusmaterial wie Skizzen und Texte, zu einem akzeptablen Preis, das kann sich sehen lassen. Wer die Sache abrunden will, der kann sich für 13,80 Euro noch einen passenden Schuber zulegen.



Fazit:
Insgesamt lässt sich feststellen, dass Garulfo im Funny-Bereich das Zeug zum modernen Klassiker hat. Es ist eine dieser Serien von universellem Reiz, die verschiedene Gruppen anspricht. Sie ist extrem witzig, äußerst unterhaltsam, aber nicht zwingend oberflächlich und banal. Sie hat brutale, ebenso wie nachdenklich stimmende Momente. Somit ist Garulfo eine runde Serie, die sowohl dem typischen Comicfan, als auch dem allgemeinen Lesevolk allerlei Kurzweil bereiten dürfte.

Garulfo 3: Der Prinz mit den zwei Gesichtern - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Garulfo 3: Der Prinz mit den zwei Gesichtern

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 22,80

ISBN 13:
978-3-86869-048-4

104 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • sehr witzige Handlung
  • gelungene Märchenparodie
  • liebevoll editiert
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 04.04.2010
Kategorie: Garulfo
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