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Comic-Besprechung - Top Cow Sonderheft 7

Geschichten:
Medieval Spawn/Witchblade #1
Autor: Garth Ennis , Zeicher: Brandon Peterson , Tuscher: BATT, Joe Weems V
Medieval Spawn/Witchblade #2 (Seite 1-8)
Autor: Garth Ennis , Zeicher: Brandon Peterson , Tuscher:


Story:
Rahmenhandlung: 1996. Ein ganz normal aussehender Mann sitzt auf einer Parkbank. Es ist der Zauberer Matthew Royale, und neben ihm steht ein Karton mit einem sprechenden Kopf. Im Rückblick erfahren wir, was vor über 800 Jahren geschah... Im Jahre 1175 kommt Royale an den Hofe von Lord Cardinale, dem damaligen Träger der Finsternis (womit offenbar die Darkness gemeint ist). Er überredet Cardinale, gegen das Reich der Elfen in der Parallelwelt in den Krieg zu ziehen, hat jedoch dabei eigene Pläne. Die Elfen können den Horden Cardinales kaum Gegenwehr entgegensetzen und werden leicht überwältigt, ja geradezu gemeuchelt. In diesen Kampf wird ein unbeteiligter Ritter, der Spawn jener Zeit, hineingezogen, sowie auch eine junge Kriegerin namens Katarina. Das Besondere an Katarina ist, dass sie just kurz vor ihrem Zusammentreffen mit Spawn beim Abtragen ihres Schuldenberges einen seltsamen Handschuh mit magischen Kräften gefunden hatte: die Witchblade! Gemeinsam ziehen Spawn und Katarina, begleitet von einem Schlitzohr namens Stalker, ins Feenland. Doch dort stoßen sie nur noch auf Zerstörung. Cardinale ist weitergezogen. Wenn er Bel-Gadryel, die Hauptstadt des Feenreiches, erobert, gehört ihm die Macht beider Welten - und auch Royale ist am Ziel seiner Wünsche...

Meinung:
Da die Ausgaben des SPLITTER-Verlages seit längerer Zeit vergriffen sind, hat Infinity die Miniserie "Medieval Spawn/ Witchblade" neu aufgelegt. Dass das Ergebnis diesen Aufwand wert ist, ist offensichtlich. Während die alten SPLITTER-Ausgaben von gescannten Seiten gedruckt wurden und ein unprofessionell anzusehendes Handlettering aufweisen, basiert die Infinity-Ausgabe fast vollständig auf den digitalen Vorlagen. Auch die neu gesetzten Sprechblasen lesen sich im direkten Vergleich wesentlich angenehmer, und auch die Übersetzung erscheint stimmiger. Natürlich waren 1996/97, als diese Hefte zum ersten Mal in Deutschland erschienen, die Rahmenbedingungen noch andere. Lettering, das nicht von Hand erfolgte, war als Maschinenlettering verpönt, der Einsatz von Computertechnik rudimentär. Heute ist digitale Arbeitsweise Standart, und Infinity zeigt mit dieser Neuauflage, welchen Qualitätssprung so ein Comic, angemessen herausgegeben, vollbringen kann. An der Story hat sich natürlich nichts geändert. Medieval Spawn/ Witchblade war bereits damals ein gutes Stück Unterhaltung, und das ist es geblieben. Für den Neueinsteiger in das Image Universum werden die Charaktere Witchblade, Darkness und Spawn verständlich eingeführt und ihre Konflikte aus ihren Mutterserien in diese mittelalterliche Szenerie projeziert. Spawn gibt von seiner Beziehung zu Katharina nur so viel Preis, dass der Leser misstrauisch wird und Vermutungen anstellen kann, seine wahre Geschichte aber erst zum Ende der Miniserie enthüllen wird. Katarina ihrerseits wird von Anfang an als starke Frau beschrieben, der die Witchblade auf wundersame Weise in die Hände fällt und in der Folge teils von ihr gesteuert wird, teils aber auch lernt, ihre Waffe zu steuern. Und das Konzept der Darkness läßt sich kaum besser als durch den dunklen Palast Cardinales illustrieren. Durch die Darkness mit unbeschreiblicher Macht ausgerüstet, dabei aber immer gefährdet, sie durch das Sonnenlicht zu verlieren, fallen die Versuchungen durch Royale auf fruchtbaren Boden. Und so erscheint nur Royale als negativer Charakter, Cardinale hat durch die spezifischen Eigenschaften der Darkness nicht nur böse, sondern auch tragische Züge, ähnlich wie Jackie Estacado aus der Darkness-Mutterserie. Seine Niederlage ist vorhersehbar und unumgänglich, nur das Überleben Royales, der ja geschickt durch die Rahmenhandlung eingeführt wurde, regt zum Nachdenken an... Noch eine Bemerkung zu den Retuschen: Ob sie für ein Kiosk-Heft rechtlich notwendig waren, wird Infinity selbst am besten wissen, immerhin macht es ja auch zusätzliche Arbeit. Teilweise leidet jedoch die Eindeutigkeit von Szenen, wie beispielsweise als der Stalker eine der grünen Kreaturen mittels Armbrust erschießt. Der Pfeil fehlt bei Infinity... Global gesehen stellen solche, immer noch relativ behutsame, Eingriffe jedoch keine gravierende Fehler dar und vermögen den positiven Gesamteindruck kaum zu schmälern, zumal die Zeichnungen von Peterson auch noch gefälliger sind als in seinen späteren Arbeiten (Arkanum). Und nicht zuletzt aufgrund der Story von Garth Ennis, der auf spannende Weise die Schicksale von drei der wichtigsten Image-Charaktere verwebt, verdient dieses Comic die Bezeichnung "Klassiker" und ist auch Nicht-Stammlesern zu empfehlen.

Top Cow Sonderheft 7 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Top Cow Sonderheft 7

Autor der Besprechung:
Michael Klamp

Verlag:
Infinity

Preis:
€ 5,90 DM

24 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gutes Artwork
  • ordentliche Story
  • Übersetzung, Lettering, Druck
Negativ aufgefallen
  • mehrere Retuschen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 05.02.2002
Kategorie: Top Cow Sonderheft
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