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Comic-Besprechung - Schweinevogel 3: Wagner á la Doof!

Geschichten:
Wagner á la Doof "Der Ring der Nibelungen"
Beethoven á la Doof "Liebst Du Beethoven"
Busch á la Doof "Iron Doofs Weltbuch Nr. 1"
Biografien á la Doof
Stiftung Wagnertest

Autor und Zeichner: Schwarwel 

Story:
Iron Doof erklärt Schweinevogel und seinem Kumpel Swampie die Welt von Richard Wagner. Es beginnt ein Trip durch Wagners "Ring der Nibelungen", wobei es zu wilden Verknüpfungen mit anderen Erzählungen kommt.

In der zweiten Geschichte werden Schweinevogel und seine Freunde zuhause von Alex und den Droogs (bekannt aus Uhrwerk Orange) besucht. Es kommt zu einer wüsten Prügelei, bei dem die Eindringlinge den Kürzeren ziehen.

Meinung:
Wurden in der vorangegangenen Ausgabe noch allerlei Comicstrips von Schweinevogel aus anderen Zeitungen, Zeitschriften und Internetseiten nachgedruckt (also quasi als Sammelsurium), so enthält die dritte Schweinevogel-Ausgabe zwei eigenständige, unveröffentlichte und abgeschlossene Geschichten rund um die seltsamen Hauptdarsteller.

Schwarwel, seines Zeichens Erfinder, Autor und Zeichner des Schweinevogel-Universums, setzt hierbei besonders auf Kultur. Schon der große rote Banner auf dem Frontcover verrät es. "Vorsicht Bildung" ist hier zu lesen. Und genau dies beinhaltet auch die erste Geschichte in diesem Heft. Schwarwel erzählt in Person des Iron Doofs die Geschichte vom "Ring der Nibelungen" auf eine äußerst unterhaltsame Weise. Nicht nur, dass die Ausdrucksform zwischen verschiedenen Slangs hin und herwechselt, dazu kommt auch noch ein Bezug auf diverse Filme oder anderem historischen Material. Als Beispiel ist hier Siegfried zu nennen, den Schwarwel zum Ende der Erzählungen durch John J. Rambo ersetzt (und ihn auch so darstellt). Durch diese Stilmittel wird "Der Ring der Nibelungen" in die Gegenwart geholt bzw. Schweinevogel, Swampie und dem Leser schmackhaft gemacht. Neben der äußerst kurzweiligen Erzählweise arbeitet Schwarwel mit einseitigen  Zeichnungen, welche keine einzelnen Panels beinhalten, sondern durch kleine Zeichnungen, die ineinander übergehen, zusammengesetzt sind. Dadurch wird zwar der Lesefluss stark gebremst, da erstens die Übersichtlichkeit fast komplett verloren geht und zweitens die Reihenfolge der Zeichnungen nur schwer erkennbar ist. Doch diese Punkte führen dazu, dass der Leser sich intensiv mit den Darstellungen auseinandersetzen muss und somit die Erzählung noch tiefgründiger wird.

Die zweite Erzählung in diesem Heft verknüpft dann Schweinevogel mit "Clockwork Orange". Genau wie im Buch überfallen Alex und seine Gang Die Droogs eine Familie, in diesem Fall Schweinevogel und Co. Hinterlegt sind die Zeichnungen mit Bildunterschriften aus Friedrich Schillers "Ode an die Freude". Klingt abgedreht? Ist es auch. Der Leser sieht eine wilde Schlägerei zwischen den Beteiligten, welche durch die Texte Schillers passend umrahmt werden. Dass es dabei zu der ein oder anderen komischen Verknüpfung kommt, ist logisch. Im Gegensatz zur "Ring der Nibelungen"-Story, wird "Liebst Du Beethvoven?" mit einer klaren Panelführung dargestellt, nur am Anfang und am Ende gibt es jeweils eine große Splashpage.

Die beiden Storys liefern außerordentlich lesenswerte Comickunst, welche von der Darstellung unterschiedlicher nicht sein könnte. Beide Geschichten fesseln von der ersten Seite an und zwingen den Leser förmlich dazu, sich intensiv mit den Zeichnungen zu befassen.

Neben diesen beiden Geschichten gibt es in dem Schweinevogel-Heft noch eine Leserbriefseite, zwei Rätselseiten und einen Test der verschiedenen Messiasse, wo verschiedene historische Persönlichkeit mittels Schulnoten verglichen werden. Sehr lustig die Idee. Doch weil dem noch nicht genug ist, hat Schwarwel dem Heft noch ein zehnseitiges "Weltbuch" von Wilhelm Busch mit beigepackt. Dieses kann vom Leser ausgeschnitten werden, und ergibt dann ein zusammenklappbares Heft im A6-Format mit Zitaten von Wilhelm Busch, vielen Zeichnungen von Schwarwel und einem achtseitigen Gedicht von Iron Doof im Busch-Stil. Eine ungewöhnliche Idee mit hervorragender Umsetzung.

Fazit:
Die dritte Schweinevogel-Ausgabe hat es wirklich in sich. Zwei Hauptgeschichten, ein Gedichte-Buch und viel schmückendes Beiwerk. Besonders die Verknüpfung von Kultur und Comic ist hier absolut gelungen. "Der Ring der Nibelungen" wurde erfolgreich in die Gegenwart geholt und der Auftritt der "Uhrwerk Orange" Darsteller in einem Schweinevogel-Comic ist ebenfalls sehenswert. Bei dieser Ausgabe stimmt also alles vom Anfang bis zum Ende. Fantastisch.

Schweinevogel 3: Wagner á la Doof! - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Schweinevogel 3: Wagner á la Doof!

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Glücklicher Montag

Preis:
€ 3,90

ISBN 13:
978-3-9812898-2-4

36 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • zwei empfehlenswerte Hauptstorys
  • ein kleines A6-Heft zum Ausschneiden
  • experimentelle und überzeugende Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 26.04.2010
Kategorie: Schweinevogel
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