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Comic-Besprechung - Neil Gaiman Bibliothek, Band 5: Mordmysterien

Geschichten:
Mordmysterien
Autor: Neil Gaiman, Zeichner & Inker: P. Craig Russell, Colorist: Lovern Kindzierski


Story:
Ein Penner erzählt im Los Angeles des 20. Jahrhunderts im Tausch für ein paar Zigaretten, wie er einst im ersten Mordfall in der Geschichte des Universums ermittelt hat. Er war nicht immer der heruntergekommene alte Mann, der jetzt auf der Parkbank die Geschichte seines Lebens erzählt. Vielmehr war er einst ein Engel, Raguel, der vor Äonen aus dem Himmel herabkam. Raguel steht für „Die Rache des Herrn“ und Luzifer sucht ihn auf, weil zum ersten Mal ein toter Engel im Paradies aufgefunden wurde.

Meinung:

P. Craig Russell (X-Men, Star Wars; Panini Comics) hat eine Kurzgeschichte des Starautors Neil Gaiman (Signal to Noise, Black Orchid; Panini Comics) als Comic adaptiert. Neben Coraline und Sandman: Die Traumjäger (Panini Comics) stellt Mordmysterien damit eine weitere Gaiman-Adaption durch Russell dar. Atmosphärisch bewegt sich die Story zwischen Mystery und Thriller. Denn der erste Mordfall im Universum geschieht schließlich im Paradies.

Die Idee ist originell und bietet viel Raum für einen ungewöhnlichen und spannenden Kriminalfall. Die Story beginnt zunächst im Hier und Heute in Los Angeles, wo ein 20-jähriger Jugendlicher unfreiwillig in der Metropole festsitzt und nach einem Blowjob bei einer zehn Jahre älteren Schönheit ziellos durch L.A. schlendert, wo er schließlich auf den Engel in Gestalt des Penners trifft. Was nun unrealistischer ist, der Blowjob oder die nachfolgende Geschichte, die der ergraute Vagabund für ein paar Zigaretten und Streichhölzer zum Besten gibt, sei einmal dahingestellt.

Bei dem netten Einfall des paradiesischen Kriminalfalls bleibt letztendlich offen, was der Rückblick des 30-Jährigen eingangs der Geschichte auf seine damalige Zeit als 20-Jähriger überhaupt soll. Abgesehen von diesem sinnlosen Aspekt, den ja Gaiman und nicht Russell zu verschulden hat, kann man Russell keinen Vorwurf für seine Adaption machen. Da der Text und damit auch die zweifelhafte Geschichte von Gaiman stammen, kann nur die Inszenierung durch Russell im Fadenkreuz der Kritik stehen.

Nun die Zeichnungen sind solide, aber nicht herausragend. Die Gesichter gelingen Russell besser, wenn sie in Großaufnahme zu sehen sind. Andernfalls wirken die skizzenhaften Gesichtszüge nicht überzeugend. Der Hintergrund bleibt meist leer, was die übernatürliche Atmosphäre verstärkt und auf Detailfülle verzichtet der Comickünstler genauso. Durch die flächige PC-Kolorierung mit matten Farben wirken die Bilder oft kitschig und überzogen. Da ist beispielsweise das giftgrüne Universum-Modell oder der violett-zartrosa Himmel über dem Paradies. Immer wieder rückt Russell eine Parkbankszene in seine Darstellung ein, was den Leser stets vor Augen hält, dass es sich um die Geschichte eines alten Mannes handelt.



Fazit:
Insgesamt ist Mordmysterien ein wenig überzeugender Comic. Die Story weist zwar eine originelle Grundidee auf, wird aber durch unlogische oder zweifelhafte Elemente der L.A.-Erzählebene wieder zunichte gemacht. Die Bilder sind grundsolide, aber sicherlich kein Meilenstein der Comicgeschichte.

Neil Gaiman Bibliothek, Band 5: Mordmysterien - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Neil Gaiman Bibliothek, Band 5: Mordmysterien

Autor der Besprechung:
Marco Behringer

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 12,95

ISBN 10:
3866079338

ISBN 13:
978-3866079335

68 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Grundidee: erster Mordfall im Paradies
Negativ aufgefallen
  • Zweifelhafte Story mit Ungereimtheiten
  • Kitschige Farben, wenig Details
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
3.5
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 28.06.2010
Kategorie: Neil Gaiman
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