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Comic-Besprechung - Spider-Man 74
Geschichten:American Son, Teil 5: Finale (Originaltitel: „AMAZING SPIDER-MAN #599: American Son, Part 5“)
Autor: Joe Kelly, Zeichner: Stephen Segovia, Marco Checchetto, Paul Siqueira, Amilton Santos, Colorist: Chris Chuckry, Jeromy Cox
Nur ein nettes, altes Lied (Originaltitel: „AMAZING SPIDER-MAN FAMILY #57: Just an Old Sweet Story“)
Autor: Roger Stern, Zeichner: Val Semeiks, Inker: Mike Getty, Colorist: Andres Mossa
Story:
Der American Son-Fünfteiler geht in diesem Heft zu Ende. Spider-Man hat sich als Venom in den Rächer-Turm eingeschlichen, aber er wurde enttarnt. Das Finale setzt ein, als der Held in einer Blutlache liegt und sich Norman Osborn, in seiner Iron Patriot-Rüstung, mit seinem Sohn Harry, in seiner American Son-Rüstung, prügelt. Ein Kampf, bei dem es nur Verlierer geben kann.
Nur ein nettes, altes Lied, die zweite Geschichte, erzählt eine Episode aus dem Leben von Peter Parker und dessen Tante May. Peter besucht die alte Dame als diese gerade in alten Kisten voller Erinnerungsstücke an ihr früheres Leben mit Onkel Ben kramt. Sie erzählt Peter von den ersten Begegnungen mit Ben, was sie alles erlebt haben und wie sie sich näher gekommen sind.
Meinung:
Es hat sich schon im letzten Heft angedeutet, als die Story auf ein kapitales Tief zugesteuert ist. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, aber leider setzt der letzte Teil der American Son-Story nahtlos dort an, wo der vierte aufgehört hat.
Die Osborns. Vater gegen Sohn. Mal wieder. Und diesmal geht es recht brutal zu Sache und irgendwie passt nichts zusammen. Norman soll unfruchtbar sein wegen des Koboldserums? Menace hat er aber trotzdem geschwängert? Und was ist mit den Zwillingen, die er damals Gwen Stacy beschert hat? Das war zwar vor Brand New Day, aber irgendwie passieren plötzlich Dinge, die vielleicht überraschend sein mögen und doch so völlig falsch und unpassend wirken, dass dem langjährigen Spidey-Fan die Seele brennt.
Der Kampf der Osborns ist durchzogen von so richtig gruseligem, pathetischem Geseier. Alte künstliche Gespräche zwischen Harry und Peter werden per Flashback eingeblendet. Harry wünschte sich damals, dass Peter sein Bruder wäre. Oder als Norman am Boden liegt und Harry ihn nicht umbringt, da sprudeln Gedanken aus Peters Hirn, die übertriebener nicht sein könnten: „Ich hab Götter wanken und Planeten vergehen sehen. Ich hab Menschen von den Toten zurückkommen sehen … alleine durch Willenskraft. Ich hab gesehen, was geschieht, wenn der Hulk richtig schlecht drauf ist … Das war alles nichts gegen diesen Moment, als Harry Osborn los ließ … und endlich aus dem Schatten seines Vaters trat. Aus freiem Willen. Wie ein Mann. Das ist … Harry Osborn. Mein Freund.“
Da bleibt dem Leser die Spucke weg. Minutenlang.
Zeichnerisch wird im Prinzip solide Superhelden-Grafik geboten. Allerdings geht es zum Schluss auch hier inkohärent zu. Jeder der vorigen Teile wurde von einem anderen Zeichner umgesetzt. Der fünfte Teil wird als unfreiwilliger Vielfaltsbonus gleich von vier verschiedenen eher unbekannten Namen gezeichnet. Das passt zur nervenden Story und lässt den Gesamteindruck nicht besser ausfallen.
Die zweite Geschichte stammt nicht aus der regulären Amazing Spider-Man-Serie, sondern aus der Anthologiereihe Amazing Spider-Man Family. Eine nette Episode aus Tante Mays Leben. Roger Stern schreibt routiniert, aber wenn man ähnliche Geschichten von früher kennt, dann ist diese eher blass. Es gab da vor Jahren eine fünfteilige Miniserie mit dem Titel Trouble von Mark Millar und Terry Dodson, die während des kurzlebigen Relaunchs des Epic-Imprints 2003 publiziert wurde. Wer eine gute Geschichte über die Jugend von Tante May, Onkel Ben und Peters Eltern lesen will, der sollte sich diese Serie besorgen.
Ein kleiner Lichtblick ist der Abdruck des Variant-Covers von ASM #599. Es ist eine Hommage an das Barack Obama-Cover, welches zur US-Präsidentenwahl für Furore gesorgt hatte, nur dass auf dem Variant Richard Nixon abgebildet ist.
Redaktionell gab es einen Wechsel. Steve Kups hat sich verabschiedet. Der Nachfolger heißt Christian Endres. Er macht seine Sache zum Einstand ganz gut und glänzt durch Hintergrundwissen.
Fazit:
American Son ist ganz kleines Kino. Eher was fürs Daumenkino oder die Altpapiersammlung. Am besten schnell vergessen und auf die Jubiläumsausgabe 75 freuen. Schlimmer geht’s nimmer.
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- grausam schlechte Geschichte
- künstlicher, unglaubwürdiger Pathos
- kein konstanter Zeichner für die gesamte Story
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
Bewertung: | ||
(1 Stimme) | ||
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Rezension vom: | 05.09.2010 | ||||||
Kategorie: | Spider-Man | ||||||
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