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Comic-Besprechung - 100% DC 28: Superboy und die Legion der Superhelden - Der Junge aus Stahl

Geschichten:

Ursprünge & Vorzeichen (US-Ausgabe Adventure Comics 0 April 2009)
Autor: Geoff Johns, Zeichner: Francis Manapul, Colorist: Brian Buccellato

Der Junge aus Stahl (US-Ausgabe Adventure Comics 1 - 6 Oktober 2009 - März 2010)
Autor: Geoff Johns, Zeichner: Francis Manapul, Colorist: Brian Buccellato

Lang lebe die Legion  (US-Ausgabe Adventure Comics 1 - 5 Oktober 2009 - Februar 2010)
Autor: Geoff Johns & Michael Shoemaker, Zeichner: Clayton Henry, Colorist: Brian Reber



Story:

Superboy weilt wieder unter den Lebenden und hat sich prompt bei seiner Tante in Smallville einquartiert. Hier sinniert er über seine Bestimmung und versucht herauszufinden, ob seine Superman-Gene oder doch eher sein Luthor-Erbgut seine Persönlichkeit prägen. Als Lex Luthor plötzlich ebenfalls in Smallville auftaucht, geraten die Beiden aneinander und Luthor beweist, dass er in der Lage ist der Menschheit zu helfen. Doch welche Absicht tatsächlich hinter der guten Tat steckt, entdeckt der Junge aus Stahl zu spät. Vielleicht sogar viel zu spät?

In lose miteinander verknüpften Geschichten werden verschiedene Mitglieder der Legion der Superhelden vorgestellt. Als eine Karte der Erde aus dem 21. Jahrhundert auftaucht, versuchen die Legionäre Licht ins Dunkel zu bringen und die Pläne der Legion der Superschurken zu durchkreuzen.



Meinung:

Der Junge aus Stahl ist eine bemerkenswerte Geschichte um Connor Kent alias Superboy. Der Schwerpunkt der Geschichte liegt eindeutig auf der Entwicklung der Hauptfigur. Superboy durchläuft einen Reifeprozess, in dem er sein bisheriges Leben hinterfragt und erfahren möchte, ob er eher wie Superman oder Lex Luthor sein wird.

Superboy starb während der Infinite Crisis und wurde im Rahmen der Final Crisis wieder zum Leben erweckt. Für ihn war es nur ein kurzer Augenblick, doch im DC Universum sind einige Jahre vergangen und vieles hat sich geändert. Immer wieder trifft Superboy auf Personen, die ihm in der Vergangenheit viel bedeutet haben. Diese Treffen nutzt Autor Geoff Johns um den aktuellen Status im DC Universum geschickt in die Handlung einfließen zu lassen. Dadurch finden sich auch neue Leser problemlos zurecht und können der Geschichte folgen. Außerdem sind die Unterhaltungen mit alten Freunden wichtig, damit sich Superboy seiner Bestimmung bewusst werden kann. Insbesondere seine Freundschaft mit Tim Drake alias Red Robin steht hier im Mittelpunkt. Wenn Superboy und Red Robin miteinander reden, spürt man die jahrelange Freundschaft der Beiden in jeder Silbe. Darüber hinaus erfährt man einiges über die Motivation von Tim Drake und warum er sich so verbissen auf die Suche nach Lebenszeichen von Bruce Wayne macht.

Doch auch die Episode mit Wondergirl, Superboys Freundin aus vergangenen Tagen, weiß zu überzeugen. Subtrahiert man die Superkräfte, bleibt eine Geschichte über das Erwachsenwerden und die Liebe. Ein Stilmittel, dass der Autor hierbei einsetzt, ist eine To Do-Liste, in der Superboy Tätigkeiten abhakt, die er erledigt hat. Diese Liste hat zwei Spalten: "Dinge, die Superman getan hat" und "Dinge, die Lex Luthor getan hat". Mit der Liste wird auf einer weiteren Ebene Spannung erzeugt. So gelingt es Geoff Johns einer Aussage von Superboy nur mit Hilfe dieser Liste eine neue Intention zu verleihen. Dies macht den Charakter vielschichtig und geheimnisvoll. Der Leser entdeckt gemeinsam mit der Hauptfigur immer neue Facetten seiner Persönlichkeit und ist selbst gespannt, welche Entwicklung Superboy noch durchlaufen wird.

Geoff Johns ist ein Meister der Andeutungen und dem Erzählen von großen zusammenhängenden Geschichten. Daher verwundert es nicht, dass sich in der Geschichte immer mal wieder Andeutungen auf Superboys Rolle während der Blackest Night finden. Die Hinweise sind dezent platziert und verwirren nicht. Darüber hinaus deuten sich immer wieder Konflikte oder zukünftige Entwicklungen an. Diese Andeutungen sind spannend inszeniert ohne dabei die Handlung zu überladen. Sie wecken das Interesse am Fortgang der Geschichte. Dadurch legt der Autor den Grundstein für zukünftige spannende Episoden.
Lex Luthor passt als Gegenpol gut in das Szenario und erweckt den Eindruck eines teuflischen Genies. Während der Konfrontation von Connor Kent und Luthor verzichtet der Autor auf oberflächliche Actionelemente und konzentriert sich auf eine Psychologisierung der Akteure. Die Motivation des Superschurken bleibt jedoch mysteriös und wird nicht gänzlich erklärt.

Heimlicher Star der Geschichte ist Krypto der Superhund. Superboys Sidekick sorgt durch seine unbeschwerte Art für manches Schmunzeln. Bemerkenswert hierbei ist, dass Krypto nur bellt und knurrt und man trotzdem weiß, was in diesem Hund vorgeht. Dieser Umstand ist der herausragenden Arbeit von Francis Manapul geschuldet. Der kanadische Künstler zeichnet seine Akteure sehr realistisch mit starken Konturen. Darüber hinaus setzt er gekonnt schraffierte Flächen ein. Manapul besitzt ein besonderes Talent Emotionen in Gesichtsausdrücken zu reflektieren. Er schafft es sogar, dass Krypto mal glücklich, besorgt oder verängstigt aus seinen Hundeaugen blickt.

Auch die ländliche Umgebung von Kansas bringt er überzeugend zu Papier. Immer wieder entdeckt man im Hintergrund landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge, die perfekt in die Szenerie passen.

Veredelt werden die Bilder durch die Farben von Brian Buccellato. Er taucht die Panels in warme und sanfte Farben, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Deckkraft stark an Wasserfarben erinnern. Diese Farbgebung passt wunderbar ins ländliche Smallville und das Zusammenspiel von Farben und Formen lädt zum ausgiebigen Betrachten ein.

Lang lebe die Legion nimmt sehr gemächlich Fahrt auf. Außerdem zeigt sich erst gegen Ende, dass die Autoren einen großen Plan verfolgen. Dies erhöht die Spannung. Leider plätschert die Handlung zuvor nur belanglos dahin. Der Leser wird mit den verschiedensten Helden aus dem 31. Jahrhundert konfrontiert. Die relativ kurzen Kapitel reichen leider nicht aus, um die Konflikte und Beziehungen der Protagonisten untereinander genügend zu erklären. Dadurch verliert der Leser leicht die Übersicht. Zusammenfassend hinterlassen die Kapitel einen eher humoristisch angehauchten Eindruck und wirken im Gegensatz zur überzeugenden Superboy Geschichte eher wie simples Füllmaterial.

Die Zeichnungen sind solide und weisen klare Konturen auf. Insbesondere bei der Darstellung von außerirdischen Architekturen und fremden Planeten beweist der Künstler seine Vielfalt. Die verschiedenen Charaktere werden individuell gezeichnet, so dass trotz der Fülle an Personen ein gewisser Wiedererkennungswert erhalten bleibt. An die atemberaubende Qualität von Manapul kommt Henry jedoch nicht heran.



Fazit:

Der Junge aus Stahl kann in allen Bereichen punkten und überzeugt sowohl in erzählerischer als auch in optischer Sicht. Ohne effekthaschende Actioneinlage charakterisiert Geoff Johns einen Superboy, der sich selbst finden möchte. Viele Gastauftritte von mehr oder weniger bekannten Superhelden lockern das Szenario auf und sorgen für abwechslungsreiche Dialoge. Geschickte Anspielungen auf zukünftige Ereignisse wecken hohe Erwartungen an die Serie.

Lang lebe die Legion verliert im direkten Vergleich zur ersten Geschichte, hat aber durchaus Potenzial für spannende Entwicklungen.



100% DC 28: Superboy und die Legion der Superhelden - Der Junge aus Stahl - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

100% DC 28: Superboy und die Legion der Superhelden - Der Junge aus Stahl

Autor der Besprechung:
Marcus Koppers

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16.95

156 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • tolle Charakterstudie
  • wunderschönes Artwork
  • Krypto der Supersidekick
  • Lex Luthor überzeugt als Schurke
Negativ aufgefallen
  • Legion der Superhelden nur Füllmaterial
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2.5
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 17.10.2010
Kategorie: 100 % DC
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