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Comic-Besprechung - Tibill der Lilling 1: Aufbruch ins Exil

Geschichten:

Aufbruch ins Exil (Originaltitel: „Tibill le Lilling 1: Salade d'Ortiz“)

Text: Ange
Zeichnungen: Laurent Cagniat
Farben: Yoann Guill



Story:

Die Frühjahrsernte war mager für das Volk der Lillinge und dann auch noch das: Eine riesige Horde Horn-Yaks ist im Anmarsch. Die Stampede führt sie mitten durch die liebevoll gehegten Gemüsebeete. Der gesamte Salat der Lillinge ist in Gefahr.

Tibill, ein Lilling Marke Außenseiter, dem das Wörtchen Desaster scheinbar mit unsichtbarer Tinte auf die Stirn tätowiert wurde, hat eine Idee: Horn-Yaks haben bekanntlich Angst vor der Farbe Gelb. Um sie zu zähmen, bräuchte man nur gelbe Tücher zu schwenken und schon würden die grobschlächtigen Tiere stehen bleiben.

Mitten in der Aktion schwirren jedoch schwarmweise winzige Forkenstecher umher. Das fiese Ungeziefer wird ebenfalls von gelben Sachen angezogen. Und so nimmt das Drama seinen Lauf: die Insekten stechen Lillings und Horn-Yaks ... und letztere stürmen mitten ins Dorf Ortiz.

Die Zerstörung ist groß. Für eine solche Schandtat kennt das Gesetz der Lillinge nur eine Strafe: das Exil. Und so muss der arme Tibill seine sieben Sachen packen und verschwinden. Im heiligen Buch von Tabullalah steht geschrieben, dass das Urteil nur unter einer Bedingung aufgehoben werden kann. Der Verurteilte muss nur die Welt retten.



Meinung:

Der erste Band von Tilbill der Lilling macht es dem interessierten Comicfan leicht. Um herauszufinden, ob einem diese neue Fantasy-Serie gefällt, muss man nur in Ruhe das Titelbildmotiv studieren. Darauf sieht man den Helden, eine Art Hobbit für Semi-Funny-Freunde, seine hübsche Begleiterin und eine geheimnisvolle Umgebung, die in leuchtenden grünen und gelben Farbtönen koloriert ist, dass einem das Herz aufgeht. Wer empfänglich ist für diese Art von Stimmung, braucht hier nicht mehr weiterlesen. Er kann den Band unbesehen kaufen.

Wer noch skeptisch ist, dem seit gesagt, dass der Inhalt hält, was das Cover verspricht. Die Zeichnungen bestechen durch einen flotten Strich, der Anleihen bei der alten frankobelgischen Schule macht und diese durch moderne Varianten verfeinert. Seiten mit vielen kleinen Panels werden unterbrochen durch größere Einstellungen mit üppigen Landschaftsporträts oder großen Motiven, die Monumentalcharakter haben und gleichzeitig voller Details stecken.

Der Stil von Laurent Cagniat hat sich enorm verbessert und der Künstler präsentiert sich mit dieser neuen Serie stilistisch ausgereift und raffiniert in der Komposition der Zeichnungen. Beim alten Splitter Verlag erschien 1996 mit Taugenichtse der erste Band einer Trilogie, die aber abgebrochen und damit nie vollendet wurde. Schon dort blitzte Cagniats Talent auf, aber die Zeichnungen blieben unauffällig und austauschbar. Ganz anders ist es bei Aufbruch ins Exil, denn die Zeichnungen ziehen den Leser von der ersten Seite an in ihren Bann, wenn man auf Semi-Funnys steht.

Die Handlung ist prinzipiell nichts Besonderes. Ein tollpatschiger Held, der ins Exil geschickt wird und sich durch das Erfüllen einer oder mehrerer Aufgaben rehabilitieren kann, ist im Fantasy-Genre nicht gerade ein Geistesblitz. Das Autorenduo Ange zählt inzwischen fast schon zu den Vielschreibern, die sich vorwiegend mit beliebten Fantasy-Stoffen abgeben. Bei Tilbill der Lilling tun sie es immerhin routiniert und mit einem grundsoliden Gerüst, das dafür sorgt, dass man sich schnell in die Geschichte einfindet, die Protagonisten sympathisch und die Bösewichte unberechenbar sind. 

Nicht, dass sich viele in Deutschland davon beeinflussen lassen: der Debütband wurde mit dem renommierten französischen Prix BD en Bulles als "Bestes Album 2010" ausgezechnet.



Fazit:

Mit Aufbruch ins Exil startet eine neue Fantasy-Serie, die auf ganzer Linie zu überzeugen weiß. Besonders die Zeichnungen von Cagniat lassen Tilbill der Lilling aus dem üblichen Einerlei hervorstechen. Ein sehr unterhaltsamer, toll gezeichneter und bunt kolorierter Auftakt, der ganz klar Lust auf mehr macht.



Tibill der Lilling 1: Aufbruch ins Exil - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Tibill der Lilling 1: Aufbruch ins Exil

Autor der Besprechung:
Matthias Hofmann

Verlag:
Splitter Verlag

Preis:
€ 13,80

ISBN 13:
978-3-86869-218-1

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Fantasy-Story für alle Altersgruppen
  • herrliche, ausgereifte Zeichnungen mit viel Liebe zum Detail
  • fantastische Kolorierung
  • preisgekrönt
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 09.07.2011
Kategorie: Tibill der Lilling
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