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Comic-Besprechung - Julius 1

Geschichten:

Julius

Autor: Alex Alice / Xavier Dorison
Zeichner: Robin Recht
Farben: Francois Lapierre


Story:

Der römische General Julius Publius Vindex schlägt einen Aufstand in Alexandria blutig nieder, der hauptsächlich von Juden ausging. Doch auch einige Christen waren unter ihnen. Einen von ihnen nimmt Julius zurück mit sich nach Rom, denn er hat große Pläne. So möchte er Rom in Brand stecken und die Schuld den Christen in die Schuhe schieben, um so seinen Machtanspruch zu untermauern. Doch seine Tochter Livia, die versteckt die Verschwörung anhörte, ist einerseits von ihrem Vater entsetzt und andererseits von dem Christen beeindruckt. So verrät sie ihren eigenen Vater, der nach einer kleinen Odyssee in einem Schwefelbergwerk landet. Dort trifft er auch den Christen wieder. Doch nicht nur ihn und so langsam gerät sein Weltbild ins Wanken.



Meinung:

Wie verwertet man einen großen Erfolg, der inhaltlich betreits abgeschlossen ist? Durch die abgeschlossene Geschichte entfallen Sequels, da bereits alles erzählt ist. Wie kann man noch etwas daraus ziehen (meist Geld), wenn alle Ebenen zusammengeführt worden sind? Man schafft Prequels. Meist sind diese nur mäßig spannend, da sie auf einen Punkt hinzielen, wo die eigentlichen Erzählungen beginnen und demnach bekannt sind. Man weiß, das Anakin Skywalker Darth Vader wird, man weiß, dass Wolverine zu den X-Men kommt, man weiß, das Bilbo Beutlin einen Ring finden wird und das die Titanic sinkt. Oftmals ist durch diese Kenntnis das Mitfiebern des Lesers oder des Zuschauers um die Charaktere recht gering, da man um den Ausgang bereits weiß.

Somit steht Julius ein bisschen unter starkem kommerziellem Verdacht, da er auf die erfolgreiche und gelungene Reihe Das dritte Testament Bezug nimmt. Aber schon von der Ausgangslage her ist es diesmal anders. Denn zum einen ist der titelgebende Julius im Dritten Testament nur erwähnt worden und nicht aufgetreten. Seine Reiseberichte spielen eine wesentliche Rolle in der Serie, aber weniger seine Person. Somit weiß man nur, dass er reisen und schreiben wird. Also besteht ein großer inhaltlicher Freiraum für die Schöpfer und der neue Band ist auch lesbar für diejeingen, die die Hauptserie nicht kennen. Und die Macher können eine eigenständige Geschichte erzählen.

Leider ist die eigentliche Story nicht sonderlich originell. Lebte die Hauptserie durch die Vermischung von History mit Fantasy und Theologie, ist Julius sehr im klassischen Sandalenepos beheimatet. Durch die Thematisierung des Konfliktes zwischen Judentum, Rom und das neue Christentum (es sind etwa dreißig Jahre nach der Kreuzigung vergangen) wandeln die Schöpfer Alex Alice, Xavier Dorison und, neu dabei, Robin Recht sehr auf den Spuren solcher klassischen Filme wie Ben Hur und Quo Vadis. Hier wie dort geht es um die Läuterung eines Charakters, wie ein Saulus zum Paulus wird. Vom Christenverfolger, vom reinen Machtmenschen, zum Anhänger der neuen Religion und deren tatkräftiger Unterstützer. Gegen Ende des Bandes gibt es zwar eine überraschende inhaltliche Wendung, aber bis dahin ist es klassicher antiker Lesestoff. Dennoch ist es, trotz zu etwa der Hälfte mangelnder Originalität, recht spannend zu lesen und es wird dem Leser in Erinnerung gerufen, was es mal bedeutet hat, ein Christ zu sein.

Was aber den Band wirklich lohnenswert macht, ist die graphische Umsetzung. Einzelne Panels geben geschickt die Grundstimmung vor wie etwa in der Wüste und gebrauchen nur wenig Off-Kommentar. Zudem wissen sie zu beeindrucken mit den häufigen Perspektivwechseln, welche den Leser teils involvieren. Manchmal sind zwar die Panels etwas klein geraten, um die volle Wirkung entfalten zu können, aber im großen und ganzen sind sie sehr gelungen. Und eine kleine Hommage an Frank Millers 300 ist auch während des Kampfes gegen die Prätorianer enthalten.



Fazit:

Lohnenswert, aber kein Meilenstein. Wer etwas ähnlich grandioses wie die Ursprungsserie Das dritte Testament erwartet, wird etwas enttäuscht werden. Julius ist ein klassisches Sandalenepos auf den Spuren von Ben Hur und Quo Vadis. Das ist recht spannend, aber richtig originell wird es erst gegen Schluß. Aber die graphische Umsetzung ist sehr gelungen.



Julius 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Julius 1

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 14,90

ISBN 10:
3551792011

ISBN 13:
978-3-551-79201-3

88 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • graphische Umsetzung
  • Detailgenauigkeit
  • spannende Story
Negativ aufgefallen
  • Story nicht sehr originell
  • Panels manchmal etwas klein
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 13.08.2011
Kategorie: Das Dritte Testament
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