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Comic-Besprechung - Mosaik: Kaiser, Krieger, Löwenjäger

Geschichten:

Die Abrafaxe und das Völkerschlachtdenkmal

Autor: Jens Uwe Schubert
Zeichner: Sascha Wüstefeld
Farben: Flavia Scuderi 



Story:

Die Abrafaxe befinden sich auf dem Leipziger Völkerschlachtdenkmal, um eine neue Erfindung auszuprobieren. Das Zeitfernrohr soll eigentlich nur einen Blick in die Vergangenheit bieten, befördert die drei Jungs jedoch geradewegs in die Wirren der Völkerschlacht. Zudem wird bei der Ankunft das Fernrohr gestohlen und die Faxe werden von den verschiedenen Truppenteilen bedroht.

Als sie das Fernrohr wieder zurück haben, reisen sie wieder in die Zukunft. Leider aber nicht weit genug, so dass sie bei der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals 1913 ankommen. Leider benötigen sie nun einen Diamanten, um der Maschinen neuen Antrieb zu bieten. Doch woher einen seltenen Stein bei der großen Feierlichkeit bekommen?



Meinung:

In Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig hat der Berliner Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag ein Sonderheft herausgebracht, welches sich voll und ganz dem Völkerschlachtdenkmal widmet. Dafür schickt der Autor Jens Uwe Schubert die drei Abrafaxe zu Beginn direkt in die Kriegswirren, wodurch dem Leser vermittelt wird, wie kompliziert und teilweise unüberschaubar die Massenschlacht war. Dabei konzentriert sich Schubert aber nicht vorrangig auf die eigentliche Schlacht, sondern stellt vielmehr die offensichtlichen Widersprüche innerhalb der Kriegsparteien dar. Trotz vieler Gemeinsamkeiten kämpfen Sachsen gegen Preußen, Franzosen gegen Russen und der normale Soldat blickt kaum mehr durch, wer denn nun der eigentliche Gegner ist. Glücklicherweise kommen hier die Faxe ins Spiel, wobei besonders Califax dafür sorgt, dass die Politik mal Pause hat. Darüber hinaus entwickelt sich eine spannende und humorvolle Story, die durchaus Potential für eine längere Serie hätte. Besonders gelungen ist die Betonung der verschiedenen deutschen Dialekte, wodurch der Lesespaß zusätzlich erhöht wird und vor allem auch die Zuordnung der einzelnen Soldaten leichter fällt.

Mit einer doppelseitigen Szene aus der Völkerschlacht verabschieden sich die Abrafaxe aus dem Jahr 1813 und landen am Tag der Einweihung des Denkmals genau 100 Jahre später. Hier arbeitet der Autor mit vielen interessanten Details, wie dem gelangweilten Kaiser oder dem Ausbruch der Löwen. Dadurch kommt ordentlich Schwung in die Story und die drei Hauptdarsteller sorgen für jede Menge Chaos.

Mit Hilfe dieser beiden Teile wird dem Leser ein umfassender Überblick über den Hintergrund des Denkmals geliefert, wobei ein perfekter Ausgleich zwischen geschichtlicher Wissensvermittlung und Klamauk erfolgt.

Wie in der regulären Mosaik-Serie findet sich auch im Sonderheft ein Infoteil, welcher sich in einer Vielzahl redaktioneller Artikel mit dem Hintergrund der Story auseinandersetzt. Auf 16 Seiten erfährt der Leser alles über die Kontrahenten und dem Ablauf der Völkerschlacht, sowie über den Aufbau des Denkmals und die Umstände, welche zu der Errichtung führten. Und weil das alles noch nicht genug ist, beschäftigt sich die Redaktion ausführlich mit Napoleon Bonaparte und der Ausstrahlung des Völkerschlachtdenkmals auf die deutsche Geschichte. Das gewonnene Wissen kann anschließend in zwei Rätseln angewandt werden, wodurch sich ein rundes Gesamtpaket aus Comic, Wissen und Spiel ergibt.

Für die Grafik ist der ehemalige Mosaik-Zeichner Sascha Wüstefeld verantwortlich, welcher von 1997 – 2001 aktiv am monatlichen Mosaik-Heft mitarbeitete. Seitdem ist er als freischaffender Trickfilm- und Comiczeichner international tätig und veröffentlicht von Zeit zu Zeit Fanart zum Thema Mosaik. Sein Zeichenstil ist sehr beschwingt, mit einer detailreichen Ausarbeitung der Mimiken, welche oftmals stark überspitzt sind. Dies trägt zur humorvollen Ausrichtung der Story bei und verdeutlicht ganz offensichtlich die Charakteristika der einzelnen Personen. Darüber hinaus setzt auch Wüstefeld das originalgetreue Konzept der Story um, indem er die verschiedenen Personen in original Kostümen und Kleidung darstellt und dies bis ins Detail durchzieht.



Fazit:
Das Sonderheft bietet eine abwechslungsreiche und spannende Story, welche die Hintergründe, die zur Errichtung des Denkmals führten, auf humorvolle Art und Weise darstellt. Mit Sascha Wüstefeld als Zeichner hat die Redaktion einen Glücksgriff getätigt. Dessen Grafiken geben der Handlung die Balance zwischen Humor und Ernsthaftigkeit, wobei ersteres ganz klar die Oberhand gewinnt. Das Sonderheft bietet, auch aufgrund des großen Infoteils, einen gelungenen Blick in die deutsche Geschichte und macht das Denkmal (passend zum baldigen 100 jährigen Jubiläum) zusätzlich interessant.

Mosaik: Kaiser, Krieger, Löwenjäger - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Mosaik: Kaiser, Krieger, Löwenjäger

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Mosaik Steinchen für Steinchen

Preis:
€ 3,60

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • zweigeteilte abwechslungsreiche Story
  • humorvolle Darstellung der deutschen Geschichte
  • überspitzte Zeichnungen von Sascha Wüstefeld
  • umfangreicher, stark bebilderter Infoteil
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 10.10.2011
Kategorie: Mosaik
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