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Comic-Besprechung - Victorian Undead 2: Sherlock Holmes vs. Dracula

Geschichten:

Victorian Undead 2

Sherlock Holmes vs. Jekyll / Hyde
Autor: Ian Edginton, Zeichner
Inker: Horacio Domingues

Sherlock Holmes vs. Dracula

Autor: Ian Edginton
Zeichner / Inker: Davide Fabbri, Tom Mandrake (Heft 1), Mario Guevara Sr. (Heft 3,4)
Colorist: Carrie Strachan, Tony Avina (Heft 5)



Story:
Nach der Zombieinvasion wird London wieder aufgebaut und viele Menschen strömen in die Stadt, um ein neues Leben zu beginnen. Sherlock Holmes ist mehr damit beschäftigt, sein Archiv wieder herzustellen, als Fälle zu lösen. Geldnöte bringen ihn aber dazu, zu untersuchen, warum ein gewisser Dr. Jekyll dem armen Vater eines getöteten Streichholzmädchens einen Scheck gab. In einem weiteren Fall werden Holmes und Watson von einer Reederei engagiert, um herauszufinden, was mit einem havarierten Schiff geschehen ist. Die Spuren führen das Duo zu einigen merkwürdigen Leichen und zu gewalttätigen Zigeunern. Im Laufe der Nachforschungen begegnen sie einem Professor Van Helsing, der zusammen mit einer kleinen Gruppe einem rumänischen Grafen auf den Fersen ist: Graf Dracula.

Meinung:

So ganz wurde man das Gefühl nicht los, dass Sherlock Holmes im Kampf gegen die Zombies nicht so ganz der richtige war. Die Deduktion, das detektivische Geschick, von der Figur wurde nicht gebührend eingestzt, sondern eher auf die Actionqualitäten des Helden gesetzt, die er auch in den ursprünglichen Stories von Sir Arthur Conan Doyle besitzt. Dennoch gelang ein stimmungsvoller und spannender Horrorcomic. Es gehört zu den Stärken des Bandes Victorian Undead 2: Sherlock Holmes vs. Dracula, dass er gleich in mehreren Passagen auf den ersten Band Bezug nimmt. Vor allem fällt es Holmes durch die Erlebnisse mit den Zombies leichter, Übernatürliches zu akzeptieren. Hier ist auch viel mehr Deduktion gefragt. Insbesondere die erste kurze Geschichte, Sherlock Holmes vs. Jekyll / Hyde, schliesst nicht nur nahtlos an die Geschehnisse im ersten Band an, sondern fordert auch sehr viel mehr die Deduktion und ist mehr Detektivgeschichte als Horror. Besonders in der langen Geschichte um Dracula wird die Deduktion eingesetzt, um den Vampir aufzuspüren. Die Action wird dabei keineswegs vernachlässigt, sondern nimmt sogar ein bisschen mehr als die Hälfte der Erzählung ein.

In der Adaption oder Verwertung von Literaturklassikern ist der Grad der Verschreckung groß. Fans der Vorlagen können häufig mit Adaptionen nichts anfangen, wenn diese respektlos sind, sich zu weit vom Original entfernen oder sogar zu nahe an den Vorlagen sind, weil sie dann keine neuen Aspekte liefern. Ian Edginton gelingt es hervorragend, die Mischung zwischen Bekanntem und Neuem einzuhalten. So werden Fans zufriedengestellt, da die zentralsten Merkmale beibehalten werden, aber auch genügend neue Elemente vorkommen. Bei der Jekyll / Hyde- Geschichte besteht die Neuerung darin, ohne zu viel zu verraten, dass die Story nahtlos an den ersten Band mit den Zombies anschliesst. Dabei wirkt die Geschichte eher wie eine Fingerübung (und war auch im Original als Special erschienen).

Aber besonders die Story mit Dracula ist sehr gelungen. Nicht nur nutzt Edginton zentrale Elemente der Holmes-Figur, sondern bleibt auch beim Personal und  manchen Handlungselementen sehr nah an der klassischen  Vorlage von Bram Stoker. So etwa das havarierte Schiff, die verstreuten Särge mit Erde und das Personal. Graphisch werden viele Anleihen an den Film Francis Ford Coppolas Dracula vorgenommen, aber auch Nosferatu mit Klaus Kinski bzw. Max Schreck kommt vor (insbesondere mit den Elementen der Pest und mit den Szenen auf dem Schiff). Ebenso werden kleine Anleihen an den Roman Anno Dracula von Kim Newman zu finden sein. Fans werden entzückt sein, so viele Anspielungen und Zitate sowie inhaltlicher als auch graphischer Art vorzufinden. In der Kombination gibt es immer wieder Erkennungseffekte, die erfrischend wirken, da sie neu kombiniert sind. So ist die Adaption sehr gelungen. Beide Geschichten sind spannend und temporeich. Manchmal haben sie sogar etwas zu viel Tempo, denn das Finale gerade bei Dracula ist allzu kurz geraten.

Die Zeichnungen von Davide Fabbri sind bisweilen etwas sehr glatt geraten, aber dafür stimmungsvoll und sie füllen das Setting mit Leben, oder besser: Untot-sein. Gerade auch durch das Zitieren der Klassiker von Stevenson und Stoker und deren Adaptionen wird eine passende Atmosphäre geschaffen.



Fazit:
Eine gelungene Adaption. Viele Zitate aus anderen Adaptionen und zentrale Elemente der Vorlagen werden erfrischend mit neuen Elementen kombiniert, so dass auch Fans der Ursprungsfiguren hier zufrieden sein können und Neues entdecken. Stimmungsvoll und spannend gerät der Band so zu einem kurzweiligen Vergnügen.

Victorian Undead 2: Sherlock Holmes vs. Dracula - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Victorian Undead 2: Sherlock Holmes vs. Dracula

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,95

ISBN 10:
978-3862011742

ISBN 13:
978-3862011742

156 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gelungene Mischung von Bekanntem und Neuem
  • Spannung
  • Tempo
  • Setting und Atmosphäre
Negativ aufgefallen
  • manchmal nicht genug Zeit genommen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 05.12.2011
Kategorie: Victorian Undead
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