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Comic-Besprechung - Bomb Queen 2: Bummsstück - die legt dich flach!

Geschichten:
Bomb Queen 5 - 7
Autor:
Jimmie Robinson, Kristen Simon, Jim Valentino, Kat Cahill
Zeichner: Jimmie Robinson, Seth Damoose
Farben: Angel Marin



Story:
Die letzte Krise ist überwunden und Bomb Queen gönnt sich endlich mal ein Stelldichein mit einem gut gebauten und bestückten Herrn von der Presse. Und man glaubt es kaum, es scheint der Mann für mehr als eine Nacht zu sein. Während sich Bomb Queen aber ihre sexuelle Entspannung gönnt und ihr neuer Stecher ihr sogar persönlich näher kommt, fängt die Vergangenheit an sie einzuholen. Früher war sie nämlich Teil der Four Queens, einer schlagkräftigen Frauentruppe, die sie erledigen musste, als deren Mitglieder sich gegen sie wandten. Sie glaubte alle in die ewigen Jagdgründe geschickt zu haben ... wie sehr sie sich irrte.


Meinung:
Bomb Queen, Bomb Queen you’re a Bomb Queen/ you can give it to me when I need to come along/ Bomb Queen, Bomb Queen you’re my Bomb Queen/and baby you can turn me on. Der Titel des zweiten Bandes liefert diesmal nicht einfach ein flaches Wortspiel oder einen anzüglichen Eye-Catcher, sondern gibt den Ausgangspunkt der Handlung ziemlich akkurat rüber. Die Bomb Queen ist eine selbstbewusste Frau und tut nun einmal was alle selbstbewusste Frauen tun – sie äußert ihr Selbstbewusstsein indem sie lautstark ihr Bedürfnis nach Sex äußert und sich nimmt, was sie will. Klingt nicht gerade nach einer frischen Herangehensweise an das Thema. Aber was soll’s. Wegen des Feminismus hat man ja Bomb Queen 2: Bummsstück – die legt dich flach! nicht in die schwitzigen Hände genommen. Man will halt ordentlich was zum Gucken bekommen. Und wenn in den anderen Superheldenheften die Mädels auch immer eindeutig erotischer und freizügiger dargestellt werden (sei es Power Girl, die White Queen oder ganz aktuell die neue Starfire), dann muss Bomb Queen eben eine Schippe drauflegen.

Es ist keine große Schippe und sogar deutlich weniger als im letzten Band. Jimmie Robinson traut sich nicht einmal mehr das männliche Genital, bei den engen Strumpfhosen der letzten Ausgabe nicht zu vermeiden, zu zeigen, obwohl es wieder Anlass genug gäbe. Spricht vermutlich das Zielpublikum nicht an und wäre ja auch irgendwie eine Wiederholung. Sehr viel Neues für Bomb Queens Auftritte bei denen sie nackte Tatsachen zeigt, fällt dem Autoren allerdings ebenfalls nicht ein. Statt dessen greift er auf abgestandene und schon seit Jahren nicht mehr so frivol und amüsant rüberkommende Bilderwitzchen zurück, die man in den Die nackte Kanone-Filmen schon besser gesehen hat. Sex wird durch einen in einen Tunnel einfahrenden Zug dargestellt oder ein Hot Dog-Würstchen zwischen zwei Brothälften. Und jetzt alle zusammen ... GÄHN!!

Es tritt genau das ein, wovor sich die Serie eigentlich hätte hüten müssen, sich nämlich alleine auf die offensichtlichsten Merkmale ihrer Protagonistin zu konzentrieren, ohne sie selbst in irgendeiner Form interessanter zu machen. Hey, ich bin böse, brutal und hier sind meine Möpse. Bomb Queens Katze hat schon mehr Charakter als sie selbst und macht ungleich neugieriger, da sie mehr drauf hat als eben einfach eine Katze zu sein. Warum wird nicht eine um Längen bessere Serie, wie Empowered von dem einzigartigen Adam Warren, über den Teich gebracht, die zwar ebenfalls auf T&A setzt, dafür aber genügend Humor und Selbstironie hat, um das Interesse des Lesers wach zu halten? Vermutlich weil einfach die aktuelle Lizenzlage eine solche Veröffentlichung nicht hergibt. Oder Panini den Markt anders einschätzt. Schade drum.

Irgendwie unangenehm ist auch Jimmie Robinsons Neigung immer wieder das Thema Pädophilie an den Mann zu bringen und auch wirklich deutlich zu machen, dass das natürlich auch in der von Bomb Queen regierten Stadt möglich ist. Sind halt alles Verbrecher, nicht wahr? Das Päderasten und Pädophile auch in der Verbrechenshierarchie ganz unten stehen und selbst der schlimmste Mörder oder Vergewaltiger kein gutes Haar an diesen lässt, scheint zu Robinson noch nicht ganz durchgedrungen zu sein. Hätte er jedenfalls eine ernsthafte Sozialkritik oder eine Parodie vor, sollte er sich damit wenigstens ein bisschen auseinandersetzen. Da er es nicht tut, muss man wohl davon ausgehen, dass seine Titelheldin für den Macher selbst nichts anderes ist als ein Tittentransportgerät mit einem losen Mundwerk und jeder Menge Bomben, an der halt so ein bisserl Handlung klebt. Wen wunderts, wenn da die Geschichte recht eindimensional rüberkommt und selbst das Quäntchen Tiefe fehlt, welches die Figur überhaupt erst interessant machen könnte. Bei so einem Titel erwartet man ja ohnehin nicht viel ... aber so gar nix!?

Ein weiteres Problemchen des Comic hängt schließlich damit zusammen, dass Jimmie Robinson nicht der richtige Zeichner für diese Art von Serie zu sein scheint. Seine Zeichnungen strahlen kaum etwas aus und haben, ähnlich wie die Figuren, kaum Charakter über ihren allgemeinen Wiedererkennungswert hinaus. Die Action ist solala und kommt selbst bei den Finalkämpfen nicht über den Standard hinaus, sondern bleibt ein gutes Stück darunter. Dem Ganzen fehlt die Lebendigkeit und weniger Sterilität täte mal not. So in etwa, wie es Seth Damoose in Kapitel 4 gelungen ist. Sein Stil ist eindeutig comichafter, der rauere Strich und die kräftigen Linien bringen aber genau die Frische und Dynamik rüber, die Bomb Queen sonst fehlen. Selbst die Geschichte an sich ist etwas interessanter, da sie nicht wie sonst an Bomb Queens Arschritze hängt, sondern auch einmal das Umfeld beleuchtet und zeigt in welche Welt New Port City gebettet ist. Überragend ist die Handlung zwar nicht und am Ende schlecht abgewickelt, aber zumindest glimmt wieder Interesse auf am Bomb Queen-Kosmos (obwohl die Hauptfigur lediglich eine absolute Nebenrolle spielt, was wohl genug über die Sache aussagt) und selbst die Satire- und Parodieansätze sind wieder zu erkennen. Unfreiwillig komisch ist es dagegen schon, wenn an der Geschichte aus Kapitel 4 gleich drei Autoren zugange waren.

Für wen es ausreicht einfach mal nackte Brüste in einem Superheldenkontext zu sehen, dem wird das aktuelle Bomb Queen 2: Bummsstück – die legt dich flach! sicherlich erstmal genügen. Dennoch hat sich die Grundidee bald erschöpft und wenn die Serie in Band 3 nicht mal ein bisschen zulegt, verliert sie womöglich auch noch die letzten Voyeuristen, die ihr bisher (jetzt kommt’s ... muhahahaha!) die Stange gehalten haben. Dafür gibt es zuviel besseres Material auf dem Markt, sei es der heimische oder der internationale.


Fazit:
Bomb Queen schlägt genau in die falsche Kerbe und bleibt erstaunlich bemüht, wo andere Serien mit Leichtigkeit mehr aus der Kombi T&A und Superhelden machen. Und selbst die Schauwerte verlieren einiges bei den doch arg sterilen und glattgebügelten Zeichnungen. Viel Abwechslung bietet die Geschichte im Vergleich zur letzten Ausgabe nicht und man glaubt immer weniger, dass dem Autor seine eigene Figur am Herzen hängt. Nach zweidimensional kommt eindimensional und danach??? ... eindeutig Bomb Queen!


Bomb Queen 2: Bummsstück - die legt dich flach! - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Bomb Queen 2: Bummsstück - die legt dich flach!

Autor der Besprechung:
Alexander Smolan

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14,95

ISBN 13:
978-3-86201-088-2

104 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Seth Damoose lebendiger Strich
Negativ aufgefallen
  • T&A ohne Spannung
  • lieblos runtergenudelte Geschichte
  • Autor anscheinend wenig an eigener Protagonistin interessiert
  • allzu glatte Zeichnungen
  • was ist immer mit den Pädophilen??
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 25.02.2012
Kategorie: Bomb Queen
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