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Comic-Besprechung - Hell Girl 7

Geschichten:
Kap. 25 – 27 + Extra-Kapitel
Autor: Miyuki Eto
Zeichner: Miyuki Eto
Tuscher: Miyuki Eto

Story:
Nanae schickt einen strengen Lehrer in die Hölle, wodurch sie den Respekt ihrer Mitschülerinnen erringt. Aus dieser Bewunderung wird jedoch schnell Angst, denn Nanae wird immer gieriger und skrupelloser. Wagt es jemand, ihr keiner zu widersprechen, droht sie mit Hell Girl. Schließlich drehen ihre Freundinnen den Spieß um.

Tamaki entdeckt, dass ihre Mitschülerin Tsuji von ihrem Vater regelmäßig verprügelt wird. Nachdem er ihre Katze tötete, will Tsuji ihn von Hell Girl holen lassen. Das kann Tamaki nicht zulassen, denn aus eigener Erfahrung weiß sie, dass Rache niemandem etwas nutzt, im Gegenteil.

Die neue Schule wird für Riko und Fumika schnell zur Hölle. Sakurai, der Sohn eines einflussreichen Mannes, schikaniert erst das eine, dann das andere Mädchen – und niemand schreitet ein. Schließlich ruft Riko Hell Girl, doch genau darauf haben Sakurai und seine Freunde gewartet. Sie nehmen beide Mädchen gefangen.

Hone Onna wurde als junge Frau erst von dem Mann, den sie liebte, dann von ihrer Freundin, mit der sie aus dem Bordell fliehen wollte, betrogen. Jedes Mal, wenn sie mit ansehen muss, wie ein Mädchen auf ähnliche Weise zum Weinen gebracht wird, leidet sie mit. Kann sie Iyumi davon abhalten, eine große Dummheit zu begehen, die unweigerlich dazu führen wird, dass sie sich an Hell Girl wendet?


Meinung:
Hell Girl 7 beinhaltet vier Storys mit fast schon traditionellem Inhalt und Verlauf: Entweder sieht sich ein Mädchen so schlimmen Schikanen ausgesetzt, dass es keinen anderen Weg zu geben scheint, als die Titelheldin zu rufen, damit diese den Peiniger zur Hölle schickt, oder jemand versucht, Hell Girl für persönliche Zwecke zu missbrauchen.

Es sind Standard-Situationen, wie jeder sie kennt. Beispielsweise hat ein Mädchen etwas gewagt, wozu sonst keiner den Mut hatte, und nun nutzt sie ihren Ruf, um andere unter Druck zu setzen. Aus Freundschaft wird Angst und Hass. Eine andere lässt den Verbrecher verschwinden, der ihre Mutter auf dem Gewissen hat, doch das bringt die Verstorbene nicht zurück und zerstört das Vater-Tochter-Verhältnis. Weil sein Vater eine angesehene Persönlichkeit ist, glaubt ein gelangweilter Schnösel, er dürfe sich alles erlauben, und kommt tatsächlich immer ungestraft davon. Der nächste beutet seine Freundin aus und will sie sogar zur Prostitution zwingen. Jeder Leser wünscht sich spontan, dass solche Typen das bekommen, was sie verdient haben.

Allerdings wird gezeigt, dass Hell Girl nicht allmächtig ist. Sie vermag ihre Kraft bloß zu entfalten, wenn der Vertrag zustande kommt. Auch ihre Helfer können so lange nicht eingreifen, egal wie groß die Gefahr für Ai Enma ist. Als ihr der Vorwurf gemacht wird, dass den Menschen viel Leid erspart bliebe, wenn sie gleich alle Bösewichter in die Hölle geleiten würde, lautet die Antwort, dass Hell Girl nicht für Gerechtigkeit kämpft, sondern nur erscheint, wenn sie aus Hass gerufen wird.

In Folge steht Hell Girl nicht auf derselben Stufe mit den gängigen Superhelden, und auch jene, die sie um Hilfe bitten, erhalten ein fragwürdiges Image, denn indem sie ihrem Hass nachgeben und einen Widerling verschwinden lassen, sind sie im Prinzip nicht besser als dieser – selbst wenn diese bösartige Person die schlimmste Strafe verdient hätte.

Das wirft die Frage auf, wohin die Serie eigentlich steuert. Bislang ging es um reine Unterhaltung, doch durch Hell Girls Helfer, die immer öfter die Geschehnisse reflektieren und im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten einzugreifen versuchen, um den Opfern nach dem Tod die Hölle zu ersparen, werden die Motive aller Protagonisten, auch die von Hell Girl, die lediglich ‚ihren Job macht‘, hinterfragt. Zwei Bände bleiben noch, um dieses Rätsel zu lösen.


Fazit:
Hell Girl wandelt sich langsam von einer reinen Unterhaltungsserie zu einer Reihe, die ethische Fragen aufwirft. Zwar wurde schon in früheren Episoden immer darauf hingewiesen, dass alles seinen Preis hat und auch jene, die keine andere Wahl haben, bezahlen müssen, doch handelten die Betroffenen stets im Bewusstsein, dass die Hölle nicht schlimmer sein kann als das, was sie im Leben durchmachen müssen. Erst nach und nach setzten sich immer mehr Charaktere mit den Folgen ihres Tuns auseinander und bemühten sich um eine andere Lösung, mal mit, mal ohne Erfolg. Neu ist, dass die Titelfigur verbal angegriffen wird, weil ihre Hilfe zweischneidiger Natur ist. Man darf gespannt sein, ob sich dieser Trend, der auch Hell Girl infrage stellt, fortsetzen wird. Durch diesen Twist wird die Reihe für das reifere Publikum noch interessanter.


Hell Girl 7 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Hell Girl 7

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Egmont Manga

Preis:
€ 6,50

ISBN 13:
978-3-7704-7205-5

192 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • tragischer Mystery-Manga mit interessantem Twist
  • nachvollziehbare Konflikte
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 25.04.2012
Kategorie: Hell Girl
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