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Comic-Besprechung - Holzhof Comix 2 - Gratis Comic Tag 2012

Geschichten:
Otto und Alwin: "Drei Koffer aus Berlin"
Autor und Zeichner:
Jürgen Günther

"Der letzte Kobold"
Autor:
Dirk Seliger
Zeichner: Stefan Pede
Farbe: Steffi Pede

"Rolf und Robert"
Autor:
Gerhard Unterstein
Zeichner: Reiner Schwalme

Die Virtonauten von Remory: "Kryonaut"
Autor:
Dirk Seliger und Hagen Flemming
Zeichner: Hagen Flemming

Schweinevogel
Autor und Zeichner:
Schwarwel

Wie im letzten Jahr, so präsentiert der Dresdner Holzhof Verlag auch 2012 im Rahmen seines GCT-Heftes wieder eine illustre Zusammenstellung von Comics aus dem vornehmlich ostdeutschen Raum.

Als Hauptbeitrag ist in Heftmitte die Ausgabe 24b der Holzhof-Serie Klassiker der DDR-Bildgeschichte, quasi als Heft im Heft zu finden. Rolf und Robert war eine Comicserie, die zwischen 1978 und 1986 in der Kinderzeitung Trommel erschien und sich mit den täglichen Erlebnissen von Berliner Kindern auseinandersetzte. Autor Gerhard Unterstein erzählt in jeweils einseitigen Episoden so manche Anekdote der Heranwachsenden, welche mit flapsigen Sprüchen ("Von uns vier sind wir drei die beiden einzigen") und lustigen Szenen nur so vollgestopft sind. Auch wenn die Storys mittlerweile um die 30 Jahre auf den Buckel haben, so haben die einzelnen Erlebnisse nichts an ihrer Aktualität eingebüßt. Ein Hundebiss, Angeln in der Spree, Nachbarn erschrecken und der erste Schultag sind Dinge im Leben der Kinder, die, egal zu welcher Zeit sie spielen, für Aufsehen und viel Tohuwabohu sorgen. Daher kann die Serie auch nach so einem langen Zeitraum noch überzeugen, denn Unterstein verarbeitet die Erlebnisse mit viel Erzähltiefe und geschickt gesteuertem Lesefluss. Die Zeichnungen von Reiner Schwalme, mit vielen kleinen ineinander verschachtelten Panels, tragen zum gelungenen Gesamteindruck der Serie bei.

Ein weiteres Stück DDR-Comicgeschichte wird gleich zu Beginn der Ausgabe mit Otto und Alwin präsentiert. Jürgen Günther zeigt hier eine neue Episode der beiden Figuren, welche aber leider nach wenigen Seiten mit einem überraschenden Cliffhanger endet und dadurch den gerade erst begonnenen Lesefluss etwas unschön unterbricht. Wann und wo es die Fortsetzung der Ereignisse um verloren gegangene Koffer in einem Hotel gibt, wird leider nicht verraten. Somit ist der Einstand für die Ausgabe etwas holprig, denn neue Leser werden mit Otto und Alwin aufgrund der abgehackten Story wenig anzufangen wissen.

Ähnlich ergeht es dem Waldkobold Gabelfuß, der von Pegasau, Pits und Knolle präsentiert wird. Mit einer wunderbaren grafischen Umsetzung der Story kann gleich zu Beginn beim Leser gepunktet werden. Der erste Eindruck fällt somit sehr positiv aus, wird aber leider nach drei Seiten wieder zunichte gemacht, denn auch hier unterbricht ein plötzliches Ende die vielversprechende Story. Wenigstens wird hier im Editorial vom Herausgeber Guido Weißhahn erwähnt, dass es bereits Ideen seitens Dirk Seliger zu einem Album über den letzten Kobold gibt. Angesichts des starken Einstiegs, wäre es wünschenswert, wenn diese Ideen möglichst bald umgesetzt werden.

Über Hagen Flemmings Virtonauten müssen, aufgrund einer bereits aus sechs Ausgaben bestehenden Serie, nicht mehr viele Worte verloren werden. Während die drei Kinder Xi, Tau und Omikron in der Hauptserie durchs alte Ägypten reisen, haben sie es in dieser Ausgabe, wie bereits beim letzten GCT 2011, indirekt mit Sherlock Holmes zu tun. Die Story an sich ist spannend gestaltet und bietet eine gelungene Zweiteilung, welche für Fans von Holmes und für Leser der Virtonauten interessant sein dürfte. Grafisch ist Dank jahrelanger Erfahrung von Hagen Flemming alles in bester Ordnung. Die Darstellung der Kleidungsstücke der Kinder ist dem Stil des ausklingenden 19. Jahrhunderts angepasst und der Mix aus futuristischer Technologie und alten Gebäuden wird ebenfalls gelungen umgesetzt.

Auf der Heftrückseite wird dem Leser noch ein neuer Schweinevogel-Comic geboten, bei dem eine ungewohnte Kolorierung zum Einsatz kommt.

Das zweite Holzhof-Comix Heft enthält somit eine Vielzahl unterschiedlicher Comicbeiträge, welche dem Leser einen guten Überblick über vergangene und aktuelle Comicproduktionen aus dem Osten Deutschlands präsentieren. Dass dabei leider einige überraschende Cliffhanger entstanden sind, trübt den positiven Eindruck etwas. Dennoch kann die Ausgabe besonders durch das Heft-in-Heft-Konzept punkten, welches mit Rolf und Robert eine wunderbare Kinderserie beinhaltet.

Holzhof Comix 2 - Gratis Comic Tag 2012  - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Holzhof Comix 2 - Gratis Comic Tag 2012

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Holzhof Verlag

Preis:
€ 0,00

32 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • vielseitige Comicauswahl
  • Abdruck einer 30 Jahren alten Comicserie
Negativ aufgefallen
  • zwei Storys mit überraschendem Ende
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(3 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 11.05.2012
Kategorie: Gratis Comic Tag 2012
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