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Comic-Besprechung - Hannibal Mériadec und die Tränen des Odin 2: Das Manuskript von Karlsen

Geschichten:

Hannibal Meriadec und die Tränen des Odin 2: Das Manuskript von Karlsen
Autor
: Jean-Luc Istin
Zeichner: Stephane Crety
Colorist: Sandrine Cordurie



Story:
Die Gräfin Elisabeth erzählt dem Piratenkapitän von ihren traumatischen Erfahrungen auf einer Insel, zu der Hannibal Meriadec gelangen möchte, weil er hofft, dort die Tränen des Odin zu finden. Doch zuvor muss er das Manuskript von Karlsen erlangen. Leider glauben einige mächtige Hexen, dass er bereits im Besitz des Buches ist und jagen ihn. Während Meriadec mit engen Gefolgsleuten ein Stück der Route per Land bereist, wird sein Schiff von drei englischen Kriegsschiffen angegriffen. Doch auf Meriadec warten in einem Gasthaus noch viel schlimmere Gegner.

Meinung:

Die Widmung des viel beschäftigten Autoren Jean-Luc Istin (Das fünfte Evangelium, Das Reich Sienn, Die Druiden, Götterdämmerung, Lancelot) zeigt deutlich, wohin in dem zweiten Band von Hannibal Meriadec und die Tränen des Odin die Reise geht. Und natürlich auch wo manche der Zitate herkommen. Da wird nicht nur der Meister des italienischen Horrorfilmes Dario Argento gepriesen, sondern auch die Regisseure Quentin Tarantino und Sam Raimi. Die letztgenannten werden dann auch ausgiebigst gewürdigt. Der Hang von Istin in seinen Serien gerne andere Genres zu zitieren oder zu bearbeiten, ist mittlerweile sehr auffällig.

Vor allem die gelungene Serie Das Reich Sienn ist im Grunde eine Fantasyadaption von Italowestern und zitiert auf gefühlt jeder zweiten Seite die Italowestern von Sergio Leone (Zwei glorreiche Halunken) und Sergio Corbucci (Leichen pflastern seinen Weg). Götterdämmerung und Lancelot sind dann auch gleich ganze Bearbeitungen bereits bestehender Sagen und Das fünfte Evangelium und Die Druiden sind auf der Erfolgswelle der History-Mystery-Krimis zu finden. Gänzlich neu sind die Zitate und Genreverwesie also wirklich nicht. Aber selten war das so ausgiebigst zu finden wie hier. Der komplette Mittelteil von  Das  Manuskript des Karlsen erinnert sehr, sehr stark an From Dusk till Dawn und erzählt im Grunde das ganze Ende des Filmes noch einmal im Gewand eines Piratenabenteuers. Das Aussehen der Monster und manche Posen hingegen erinnern dann wieder, zugegeben etwas entfernt, an die Monster aus Tanz der Teufel von Sam Raimi. Das hat zwar alles seinen Reiz und macht auch Spaß, verliert aber allein schon aufgrund der Dauer der Sequenz etwas am Gleichgewicht, da alle Zitate gefühlt die Hälfte des Bandes ausmachen. Dadurch gewinnt das Abenteuer kaum an großer Eigenständigkeit.

Wobei die Grundidee nicht schlecht ist und die Horrorelemente auch funktionieren. Der Beginn auf der Insel ist sehr spannend, eben weil man auch noch nicht sieht, was da die eigentliche Bedrohung ist. Und gerade die Seeschlacht ist in diesem Band sehr gelungen und erinnert sogar noch an die geistig vorweggenommmenen Schlägereien aus dem Film Sherlock Holmes von Guy Ritchie. Schon wieder ein Zitat. Aber nicht so
offensichtlich.

Immerhin ist der Band auch für Neueinsteiger lesenswert und die Mischung aus Piraten, Fantasy und Horror ist durchaus gelungen und stimmig. Schön ist auch, dass die Helden wirklich böse sind und nicht pseudoböse wie etwa Der rote Korsar. Die Hauptfiguren sind nur deswegen gut, weil ihre Gegenspieler noch böser sind als sie selbst. Bevor alles in Düsternis, Gemetzel und Intrigen untergeht, bekommt dem Band doch eine gewisse Prise Humor sehr gut, wobei ein Runnung Gag (die betrunkene Gräfin und ihre damit einhergehende Übelkeit) sogar noch einen bestimmenden Handlungsaspekt besitzt (der hier natürlich nicht verraten werden soll). Zudem hat der Band sehr viel Atmosphäre, was in dynamischen Bildern festgehalten worden ist. Auf der graphischen Ebene findet man auch viele Ikonen aus den verschiedenen Genres und man bedient sich geradezu schamlos aus dem Fundus der Zeichen. Istin tobt sich aus, aber das nächste Mal sollte das Gleichgewicht aus Zitaten und eigenen Einfällen etwas ausgewogener sein.



Fazit:
Die Mischung aus Abenteuer, Piraten, Fantasy, Sagen und Horror funktioniert. Spannung, Witz und dynamische Zeichnungen. Leider geht hier die bei Istin übliche Zitatensammelei mit ihm durch, da schätzungsweise die Hälfte des Bandes ein Zitat ist. Und so bleibt ein eher zwiespältiger Eindruck zurück.

Hannibal Mériadec und die Tränen des Odin 2: Das Manuskript von Karlsen  - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Hannibal Mériadec und die Tränen des Odin 2: Das Manuskript von Karlsen

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Bunte Dimensionen

Preis:
€ 14,00

ISBN 10:
3938698691

ISBN 13:
9783938698693

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • wilder Genremix
  • Atmosphäre und Spannung
Negativ aufgefallen
  • Zitate über Zitate, fast die ganze Hälfte stammt woanders her
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
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Rezension vom: 03.08.2012
Kategorie: Hannibal Meriadec
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