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Comic-Besprechung - Das Marvel-Universum gegen Wolverine 1

Geschichten:
Marvel Universe vs. Wolverine 1 – 4 + American Eagle: Digital Comic Exclusive 1
Autor:
Jonathan Maberry
Zeichner: Laurence Campbell
Tuscher: Laurence Campbell

Story:
Immer mehr Menschen werden von einer unheimlichen Seuche befallen, die sie in mordende, Fleisch fressende Monster verwandelt. Die führenden Wissenschaftler finden heraus, dass jede Person das Virus in sich trägt und es bloß eine Frage der Zeit ist, wann es den Wandel einleitet. Offenbar sollte es als biologische Waffe eingesetzt werden, doch das Lager, zu dem die Spur führt, existiert nicht mehr. Obendrein kann Spider-Man, der vermutlich erste Erkrankte, entkommen, so dass sein Blut nicht länger für Forschungszwecke zur Verfügung steht.

Wolverine gelingt es, den Punisher, der immun scheint, davon zu überzeugen, den Wissenschaftlern zu helfen. Während Reed Richards, Hank McCoy, Henry Pym und andere verzweifelt nach einem Gegenmittel suchen und die Personen, die ihnen nahe stehen – soweit sie nicht erkrankt sind -, in ein sicheres Versteck fliehen, bemüht sich eine immer kleiner werdende Helden-Schar, die hungrigen Feinde aufzuhalten und die Hoffnungsträger zu beschützen.

Für Wolverine wird der Kampf immer mehr zu einer persönlichen Vendetta, da er so viele Freunde bereits verloren hat: Psylocke, Colossus, Shadowcat, Angel, Rogue und, und, und. Die meisten musste er sogar selbst töten. Er ist der einzige, der vielleicht eine vage Chance gegen den Hulk hat, der stärker, böser und hungriger ist denn je …


Meinung:
Seit Vampire, Werwölfe, Zombies & Co. den phantastischen Buch-Sektor beherrschen, können sich die Comic-Verlage vor diesen Themen nicht länger verschließen. Freilich hat es zu allen Zeiten Horror-Comics gegeben, man denke an Shock Suspenstories, Gespenster Geschichten, Evil Ernie, Spawn usw. Auch bei Marvel fanden sich Serien, in denen Dracula, Frankensteins Monster oder auch der Vampir-Jäger Blade die Hauptfiguren stellten, nur agierten diese Charaktere in der Regel abseits vom Superhelden-Universum.

In den letzten Jahren hat sich das geändert. So mussten sich beispielsweise Marvels X-Men mit Dracula und anderen Vampiren auseinandersetzen und Marvel Zombies kämpften gegen die Army of Darkness. Dasselbe bei DC, wo man das Superhelden-Universum um die Protagonisten der Vertigo-Titel bereicherte, z. B. in der Serie Justice League Dark.

Das Marvel-Universum gegen Wolverine impliziert im ersten Moment ein Kräftemessen, wie man es hin und wieder in den laufenden und gezielt auch in Mini-Serien regelmäßig findet: Wer ist stärker/gerissener – Wolverine oder …? In etwa wird diese Erwartung schon erfüllt, aber gemäß dem aktuellen Trend. Das heißt, Wolverine tritt gegen seine alten Freunde und Feinde an, die sich in eine Art Zombies verwandelt haben, dadurch stärker und widerstandsfähiger wurden und ihre Intelligenz behielten, selbst wenn sie meist der Gier nachgeben, zerstören, morden und fressen.

Wolverine wird zu einer Ein-Mann-Armee, da seine Kameraden der Reihe nach fallen. Er tötet, um die Gesunden und sein eigenes Leben zu retten – und der Menschheit eine Chance auf Heilung zu erhalten. Obwohl auf spektakuläre Kampfszenen weitgehend verzichtet wird (man sieht meist nur, wer tot liegen bleibt), ist der Band abwechslungsreich und spannend erzählt. Verarbeitet werden die Verlustängste und die Trauer, die Angst um Personen, die man in Sicherheit hofft und die sich nicht mehr melden, die Sorge, das Heilmittel nicht rechtzeitig finden zu können.

Die sehr realistischen und Furcht erregenden Beschreibungen sind düster gezeichnet und koloriert. Anders als auf dem Cover werden die Charaktere nicht comichaft und mit feinem Strich dargestellt, sondern mit kräftigen, dicken Linien eher grob abgebildet. Das sieht natürlich nicht so hübsch aus, wie man es von Superheldencomics gewohnt ist, aber es passt stilistisch zur Handlung.

Im Anschluss finden sich noch wenige Seiten eines anderen Comics, der mit der Main-Story nichts zu tun hat: Hauptfigur ist American Eagle, der einer Entführung auf unkonventionelle Weise ein Ende bereitet.

Die Geschichte ist zu kurz, als dass man sich wirklich eine Meinung zu dieser Figur bilden kann. Zwar wurde American Eagle bereits 1981 geschaffen und hatte seither einige kurze Auftritte in verschiedenen Serien (Marvel Comics Presents, Thunderbolts, War Machine …), doch das wenigste davon wurde in Deutschland veröffentlicht, so dass er nur einigen Insidern bekannt sein dürfte.

Die Illustrationen sind sehr gefällig und Grund genug, mehr von American Eagle lesen zu wollen.


Fazit:
Das Marvel-Universum gegen Wolverine ist eine Dystopie und an reifere Zombie-Fans adressiert, die es verkraften können, die Leichen ihrer liebsten Helden zu sehen. Der Band ist relativ abgeschlossen, aber da auf dem Cover eine 1 steht, wird man wohl eine Fortsetzung erwarten können. Auf jeden Fall existiert mit Das Marvel-Universum gegen den Punisher ein Sequel, das bereits vor fünf Jahren verfasst wurde.

Wenn das Thema und der Stil gefallen oder man ein Alles-Sammler ist, wird man sich das Paperback gewiss nicht entgehen lassen wollen. Ist man im Zweifel, ob man eine so gruselige Lektüre mag, sollte man ein wenig in dem Band blättern, bevor man sich für oder gegen den Kauf entscheidet.


Das Marvel-Universum gegen Wolverine 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Das Marvel-Universum gegen Wolverine 1

Autor der Besprechung:
Irene Salzmann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 12,95

100 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • realistisch-düsteres Endzeit-Szenario
  • zum Thema stilistisch passende Illustrationen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 24.08.2012
Kategorie: Wolverine
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