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Comic-Besprechung - DMZ 10: Vermisst

Geschichten:
US-DMZ 51-54
Autor:
Brian Wood
Zeichner: Riccardo Burchielli
Farben: Jeromy Cox

Die Stunde Null! Nachdem im letzten Heft die Atombombe in Manhattan hochgegangen ist und die Szenerie nicht dramatischer hätte sein können, befasst sich Autor Brian Wood nun mit den Auswirkungen dieses Ereignisses. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich die Hauptperson Matty Roth, welcher zurückgezogen in verlassenen Wohnungen lebt und einen ziemlich verwahrlosten Eindruck hinterlässt.

Mittels einer Vielzahl von Pressestimmen und Kommentaren beschäftigt sich der Autor nebenbei mit den Gründen, die dazu geführt haben, dass dieser Konflikt so eskaliert ist. Als Leser konnte man in den letzten Ausgaben oftmals nur mit den Kopf schütteln, so wenig nachvollziehbar waren die Aktionen von Roth und dem gewählten Führer der DMZ, Parco Delgado. Alles steuerte genau auf dieses Ereignis zu und Wood hat nicht halt davor gemacht, die A-Bombe zur Explosion zu bringen.

Nun herrscht Ernüchterung. Die Serie hat nach den ereignisreichen vorherigen Bänden nun die Möglichkeit wieder von vorn anzufangen. Vergessen sind einige etwas abstruse Einfälle von Wood oder die Selbstkontrolle der DMZ. Der Autor macht auch deutlich, dass er genau hier einen Neustart wagt, wobei die Bewohner der DMZ quasi wieder genau da sind, wo sie 2007, als die Serie begann, schon einmal waren. So nutzt der Autor diesen Band um etwas zur Ruhe zu kommen und noch einmal zurückzublicken. Matty Roth trifft einige alte Bekannte in der DMZ, sinniert über die derzeitige Lebensverhältnisse und ertränkt sich in Selbstvorwürfen. Der Leser begleitet die Person bei seinem schwierigen Weg durch die DMZ und erkennt einen gebrochenen Mann. War Roth anfangs äußerst sympathisch, so veränderte er sich zusehends und dem Leser entglitt diese Identifikationsfigur, was die Dramatik innerhalb der Serie natürlich erhöhte. Nun schwankt man zwischen Mitgefühl und einer Abwehrhaltung und Brian Wood hat es mal wieder geschafft, dass der Leser über die dargestellten Situationen nachdenkt, das Zurückliegende anhand der nun durchsickernden Informationen reflektiert und sich anschließend fragt: Wie hätte ich reagiert?

Selten schafft es ein Comic den Betrachter so tief in die Handlung hineinzuziehen. DMZ war stark, als es darum ging, eine eingeschlossene Bevölkerung zwischen Kriegsparteien zu zeigen. DMZ blieb überzeugend, als die Dinge eskalierten und sich die Bevölkerung und einer Selbstverwaltung stellte. Und schlussendlich kann die Serie auch beim großen Aufräumen begeistern. Vieles ist nun wieder möglich und der Autor hat sich mit einer Atombombe die notwendige Luft geschaffen, um die Handlung frei von Altlasten neu entwickeln zu können. Man darf gespannt sein, wohin sich die DMZ nun wendet.

Riccardo Burchielli stellt diesen Abschluss und gleichzeitigen Neuanfang mit der gewohnten Detailfülle dar. Jede Mauer, jeder Betonbrocken ist mit Grafitti vollgepackt. Manche davon schwer zu identifizierende Tags, andere hingegen regelrechte Hilferufe der eingesperrten Bevölkerung. Dadurch wird die Umgebung zu einem Hauptbestandteil der Serie. Burchiellis Darstellungen der handelnden Personen gleichen dieser zerstörten Umwelt. Es sind keine schönen, strahlenden Zeichnungen, die der Leser hier zu Gesicht bekommt. Vielmehr zeigt der Künstler die Welt, wie sie wirklich sein könnte, wenn es zu so einem Bürgerkrieg kommen sollte. Damit ist DMZ folglich inhaltlich, wie optisch verdammt nah an der Realität, bis auf den Punkt, dass alles doch nur reine Fiktion ist.

Die zehnte Ausgabe enthält folglich eine überzeugende Handlung, die quasi als Abschluss der bisherigen Delgado-Storyline dient und einen inhaltlichen Neustart ankündigt. Dafür lässt Autor Brain Wood seinen Hauptdarsteller nochmal so richtig leiden und blickt indirekt auf den bisherigen Ablauf zurück. Für neue Leser ein perfekter Einstieg und für altgediente Fans ein Moment der Ruhe, quasi mitten im Auge des Orkans.


DMZ 10: Vermisst - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

DMZ 10: Vermisst

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14,95

100 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • gelungener Abschluss und Neustart
  • emotional aufgeladene Story
  • beeindruckend vollgepackte Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 31.08.2012
Kategorie: DMZ
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