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Comic-Besprechung - Hack/Slash 7: Frisches Blut, Alte Wunden

Geschichten:

Hack / Slash  7: Frisches Blut, alte Wunden

Söhne der Menschen (Sons of Man)
Autor
: Tim Seeley
Zeichner: Bryan Baugh
Colorist: Mark Englert

Gegner und Glücksfälle (Foes and Fortunes)
Autor
: Tim Seeley
Zeichner: Bryan Baugh
Colorist: Mark Englert

Trau keinem Fisch (Something`s fishy)
Autor
: Tim Seeley
Zeichner: Dan Parent, Daniel Leister
Inker: Sean K. Dove
Colorist: Mark Englert

Vlad und Cassie vs. Bloody Mary
Autor
: Tim Seeley
Zeichner: Jeffrey Brown



Story:
Cassies Gefühlsleben ist etwas durcheinander, da ihr Verhältnis zu Georgia in einer Krise steckt. Dann taucht auch noch der vermeintliche Slasher Samhain auf, der anziehend auf Cassie wirkt, sehr zum Ärger von Vlad. Doch die drei müssen sich zusammenraufen, um gegen den Geheimorden der Schwarzen Laterne zu bestehen. Diese erschaffen nicht nur Slasher, sondern auch gefährliche Hybridwesen und Sexsklaven. Und da angeblich der "Fleischmann" zurück ist, reist das Gespann schließlich nach Chicago, um dort mit einer alten Widersacherin und einer Heiligen konfrontiert zu werden. Als ob sie nicht schon mit einer Überfischung einer Kleinstadt genug zu tun haben und Bloody Mary im Spiegel auf sie wartet.

Meinung:

Das Problem der Serie Hack / Slash begann mit dem Aufbau größerer Storylines und dem Abschied von den One-Shots. In abgeschlossenen Geschichten konnte sich der Autor und Schöpfer Tim Seeley so richtig austoben und musste auf keine Kontinuität Rücksicht nehmen. Generell kann man bei One-Shots in die Vollen gehen, muss weder auf Charaktere noch auf den Handlungszeitraum achten und kann sich so gut wie alles erlauben. Wenn ein Heft mal nicht so gut läuft: na und? Dann nimmt man bei dem nächsten einen anderen thematischen Schwerpunkt. Bei größeren Stories besteht aber nun ein Problem darin, dass sie sich zwangsläufig steigern müssen, ähnlich wie bei Fortsetzungen. Man kann sich nicht auf wenige Charaktere beschränken, sondern muss ein Mindestmass an Stammpersonal haben, um anhand von denen die charakterliche Entwicklung der  Hauptfiguren zu verdeutlichen. Von der Dramaturgie her muss die Spannung stetig gesteigert werden, um erst nach einem Höhepunkt abzuflauen und dann einen neuen Bogen kreieren zu können. Dabei sollten einige Aspekte durchgehend zu finden sein, um einen großen Bogen beizubehalten. Das ist nicht nur für eine Parodie, was Hack / Slash ja nun ist, schwierig, sondern für das Genre generell.

Schließlich ist Hack/Slash eine Parodie auf das Horrorsubgenre der Slasher. Diese sind aber eh schon recht überschaubar. Von der Struktur her sind sie sich alle ähnlich, bösere Zungen würden behaupten: gleich, gestrickt und das ewig wiederkäute Schema ist ein wesentlicher Grund dafür, warum sie in den letzten Jahren so gern parodiert wurden, etwa von Scream und Scary Movie. Neben der immer gleichen Struktur und Handlung, welche nun mal das Wesen dieses Subgenres ausmacht, ist die einzige Möglichkeit, sich innerhalb des Genres von anderen Vertretern zu unterscheiden zum einen der Schurke und zum anderen die Spannung und Gewalt (wenn man Glück hat, findet man bei manchen Vertretern sogar einen intelligenten Subtext). Diese Strukturen bemüht aufmotzen zu wollen geht oftmals nicht gut aus (Jason aus Freitag der 13. im Weltall). Vor allem nicht in einer Parodie, welche ja eigentlich die gängigen Muster persiflieren will und nicht in dieselbe Falle tappen sollte.

Und doch fällt Hack / Slash etwas in genau diese Falle rein, indem die Serie sich mittlerweile ebenso in Wiederholungen erstarrt findet wie das ganze Subgenre. Der mittlerweile siebte Band Frisches Blut, alte Wunden ist zwar spannend und dynamisch und teilweise auch blutig, wirkt aber im Großen und Ganzen etwas bemüht. So langsam scheinen doch die zündenden Ideen auszugehen. Das ist vor allem daran bemerkbar, dass der Witz immer deutlicher zurück geht (und das bei einer Parodie) und fast nur noch der Höllenhund Pooch für unterhaltsame Momente sorgt. Allein sein Gespräch mit einem werdenden Vater ist absolut einen Blick in den Band wert. Zwar gibt es weiterhin einige Anspielungen, wie üblich in der Serie, etwa auf die griechische Mythologie und die Insel des Dr. Moreau, sie bleibt aber doch immer stärker in ihrem eigenen Kosmos gefangen. Damit wird die Serie immer selbstreferentieller, was ihren ursprünglichen Ansatz verleugnet. Und so zieht sich Tim Seeley selber bleierne Stiefel an und verliert seine Leichtigkeit. Ironischerweise ist die letzte Story, die aufgrund ihrer Kürze von vier Seiten noch nicht einmal im Inhaltsverzeichnis erwähnt wird, schon die beste der Geschichten in diesem Band, da sie den ganzen ursprünglichen Charme der ersten Bände atmet.

Auch ist der Weggang der Stammzeichner Stefano Casselli und Federica Manfredi recht schmerzlich. Es ist angesichts einer Parodie zwar passend, das die Zeichner Bryan Baugh, Dan Parent und Daniel Leister einen sehr cartoonartigen Stil pflegen, aber angesichts der eher dramatischen Ereignisse in diesem Band und der Gewalt doch recht unangemessen.



Fazit:
Man trauert immer mehr der Leichtigkeit und Bösartigkeit der ersten Bände hinterher. Mittlerweile hat sich Hack/Slash genau in den Genrefallen verstrickt, welche es parodieren wollte und ist in seinem eigenen Kosmos gefangen, der nicht komplett überzeugen kann. Zudem macht sich der Weggang der Zeichner der ersten Stunde immer schmerzlicher bemerkbar.

Hack/Slash 7: Frisches Blut, Alte Wunden - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Hack/Slash 7: Frisches Blut, Alte Wunden

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 19,80

ISBN 10:
3936480621

ISBN 13:
978-3936480627

176 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannung und Action
  • der Höllenhund
  • letzte kurze Geschichte
Negativ aufgefallen
  • wenig Witz
  • zu sehr in sich selber gefangen
  • Weggang Stammzeichner
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 22.08.2012
Kategorie: HACK/slash
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