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Comic-Besprechung - Sasmira 1: Der Ruf

Geschichten:
Sasmira 1: Der Ruf
Original:
Sasmira 1: L'Appel, Frankreich 2008
Autor: Laurent Vicomte
Zeichner und Farben: Laurent Vicomte

Story:
Zwei Tage vor der Sommersonnenwende im Jahr 1999 stirbt eine uralte Frau in den Armen des jungen Musikers Stanislas. Die Greisin ist einfach unter einem Torbogen der Ile de la Cité in seine Arme gefallen und hat ihn wie einen alten Bekannten begrüßt.

Weil er sich für sie verantwortlich fühlt, versucht Stanislas herauszufinden, wer sie eigentlich ist, um wenigstens der Toten noch einen Namen zu geben. Ein Foto und ein Negativ führt ihn auf die erste Spur und zusammen mit seiner Freundin Bertille zu einem Landgut, das noch genau so aussieht wie vor hundert Jahren und offensichtlich fluchtartig verlassen wurde.

In einem versteckten Keller finden sie seltsame Ritualgegenstände, und ehe sie sich versehen geraten sie in das Jahr 1908, zurück in die Zeit, die das alte Foto abbildete. Und hier sehen sie zum ersten Mal die geheimnisvolle Fremde.

Während Bertille sich mehr oder minder unwillig in die Zeit fügt und in Prudence, der Dame des Hauses, eine Art Freundin findet, verfällt Stanislas dem Zauber der geheimnisvollen Sasmira, die so ganz anders ist als alle Frauen, die er bisher kennt.

Doch die beiden Zeitreisenden spüren auch, dass irgendetwas nicht stimmt, denn der Sommer zur Zeit der Belle Epoque ist einfach zu schön und verträumt um wahr zu sein. Deshalb versuchen sie die Wahrheit zu ergründen, um einen Weg zurück nach Hause zu finden.



Meinung:
Sasmira ist voller poetischer Magie. Die phantastischen Elemente - die Zeitreise und die Hinweise auf alte Rituale und geheimes Wissen, sind jedoch auch wichtige Bestandteile und Triebfedern, um das Geheimnis zu lösen, in das Stanislas und Bertille als moderne Menschen unserer Zeit stolpern. Interessant ist dabei zu sehen, dass der junge Mann der idealistische Träumer zu sein scheint, seine Freundin und Lebensgefährtin eher die mit beiden Beinen auf der Erde stehende Realistin.

Die Grenzen scheinen aber in der Vergangenheit zu verschwimmen, müssen beide doch umdenken lernen. Auch wenn sie zunächst noch zueinander halten, weil sie in der ihnen fremden Zeit gestrandet sind, so beginnt sich doch ein Riss durch ihre Beziehung zu ziehen.

Sasmira, die schöne Unbekannte, bleibt geheimnisvoll. Es wird zwar recht schnell klar, dass vermutlich nur sie die uralte Frau gewesen sein kann, aber da gibt es noch mehr, das die entsprechende Spannung erzeigt und neugierig auf den nächsten Band macht. Denn noch werden keine Fragen geklärt, sondern eher aufgeworfen.

Eine Schlüsselrolle scheint dabei auch Prudence zu spielen, die den beiden recht schnell glaubt und zu ihrer Führerin durch die Epoche wird. Doch was verspricht sie sich eigentlich davon?

Laurent Vicomte hat die Geschichte zu jeder Zeit fest in der Hand. Gerade weil er als Autor und Zeichner in Personalunion arbeitet, kann er das Tempo der Geschichte selbst bestimmen und seinen Bildern anpassen oder umgekehrt. Dadurch wird die Atmosphäre um so stimmiger.

Die feinen Zeichnungen und die warmen, in Erdtönen gehaltenen Farben, fangen die Sommerstimmung im modernen Paris ebenso gelungen ein wie in der Vergangenheit. Die Bilder sind bis ins kleinste Teil stimmig recherchiert und vertiefen damit die Aussagen des Textes.

Der Band selbst wird noch durch eine Galerie von Konzeptzeichnungen und Entwürfen aufgewertet, die am Ende der Geschichte zu finden ist.



Fazit:
Sasmira ist eine poetisch-mystische Geschichte um eine geheimnisvolle junge Frau, die durch atmosphärische Zeichnungen und eine dichte Geschichte mit vielen kleinen Details zu überzeugen weiß. Allerdings sollte man ein Faible für die Belle Epoque und ihre Gesellschaft haben und eher auf die leisen Töne setzen.

Sasmira 1: Der Ruf - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Sasmira 1: Der Ruf

Autor der Besprechung:
Christel Scheja

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 15,80

ISBN 13:
978-3868694796

72 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Eine märchenhaft versponnene und poetische Geschichte mit vielen Geheimnissen
  • Detailreiche, stimmungsvolle Zeichnungen, die Jahrezeit und Epoche gelungen wiederspiegeln
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 29.11.2012
Kategorie: Sasmira
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