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Comic-Besprechung - Kick-Ass 2 2

Geschichten:

Kick-Ass 2 Teil 2
Autor
: Mark Millar
Zeichner
: John Romita Jr.
Inker
: Tom Palmer
Colorist
: Dean White, Michael Kelleher, Dan Brown



Story:
Dave ist verzweifelt. Die Bösen unter der Führung von Red Mist haben die Oberhand. Daves Freundin wurde vergewaltigt, Hit-Girl ist in ihrer Familie abgetaucht und sein Vater wurde verhaftet in der Annahme, dass er Kick-Ass sei. Dave hat kein Privatleben mehr, nachdem seine Identität enthüllt worden war. Doch Red Mist plant einen großen Schlag und Dave nimmt nur allzu gerne den Kampf auf, nachdem sein Vater schreckliches durchmachen musste. Doch kann Dave Verbündete für seinen Kampf finden, wenn  alle Helden verhaftet worden sind?



Meinung:

In diesem Band ist es wie so häufig bei großen Finalen: alle Stränge der Handlung enden in Action und Blut. So muss es fast zwangsläufig so kommen, dass die eigentliche Handlung nicht sonderlich vorankommt. Aber darum geht es schließlich auch nicht, sondern darum, das alles "nur" kulminiert und zu einem Ende kommt. Aber Mark Millar versteht es, dennoch so manche Schocks noch vorher abzuliefern. Nicht nur das Schicksal einiger Figuren lässt den Leser frösteln, sondern auch die Gewalt in diesem actionlastigen Band. Diese ist nämlich sehr realistisch und damit sehr ernüchternd. Da gibt es keine Strahlen, die aus Handschuhen und Händen verschossen werden und Gegner gegen Hauswände schleudern, die dann wieder aufstehen und sich den Putz aus dem Cape
schütteln. Hier wird stattdessen mit äußerster Härte mit blossen Händen und Stöcken und Steinen aufeinander eingedroschen. Dieser Realismus führt auch dazu, dass wirklich jeder mit Schrammen und ernsthaften Verletzungen aus dem Kampf hervorgeht. Helden findet man auf diesem Wege aber nicht.

Aber was sind eigentlich Helden? Ist jemand nur deshalb einer, weil er sich ein Kostüm anzieht und dieses behauptet? Oder er eine Verantwortung übernimmt? Nein, laut Millar ist ein Held jemand, der etwas Selbstloses tut ohne Rücksicht auf die eigene Befindlichkeit. Die Helden in Kick Ass leiden für die Allgemeinheit, sie geben  ihr Leben auf. Nicht unbedingt wörtlich, aber sie verzichten auf alle Freiheiten, weil sie an das Heldentum glauben. Und werden dadurch zu solchen. Wie es übrigens auch dem Punisher ergeht, weil er all die Toten und das innere seelische Sterben auf sich nimmt, um es anderen zu ersparen.

Interessanterweise unterscheiden sich die Bösen kaum noch von den Guten. Die Kleidung und die Methoden sind jeweils gleich. Das einzige was sie unterscheidet, sind die Motive. Während Helden selbstlos sind, wollen die Bösen nur ihren Spaß und Macht. Somit ist der Kampf Gut gegen Böse reduziert auf den Konflikt zwischen Selbstlosigkeit und Hedonismus. Und das sind weniger moralische Fragen, als die von der jeweiligen Einstellung und individuellem ethischem Handeln. Einen moralischen Überbau gibt es in dieser Serie nicht und so sind alle, ob das Handeln nun unethisch ist oder nicht, zumindest unmoralisch. Die Welt wird von beiden Seiten als ein reiner Spielplatz angesehen, was in letzter Konsequenz selbst die Bösen erschreckt. Was zu einem sehr
gelungenen Clou führt.

Dennoch ist das Ende von dem zweiten Zyklus von Kick-Ass etwas unbefriedigend. Ja, es wird zu einem Abschluß gebracht, aber es gibt weiterhin viele offene Fragen und noch viel mehr offene Fäden, die eine Fortsetzung mehr als wahrscheinlich machen. Aber was will Millar noch erzählen? Ein Spin-Off ist bereits angekündigt, welches Hitgirl näher beleuchtet, aber so langsam hat Millar mit gleich mehreren Serien wie Kick Ass, Nemesis und Superior die Superhelden genügend demontiert, um noch weitere neue Aspekte finden zu können. Aber man lässt sich ja gerne überraschen.

Ähnlich wie der Inhalt bisweilen etwas holprig präsentiert wird, ergeht es den kantigen Zeichnungen, die zwar dynamisch sind, aber nicht mehr als solide. Besondere graphische Einfälle sind hier leider nicht zu finden und Romita entpuppt sich wieder einmal als solider Arbeiter.



Fazit:
Für ein Finale bleiben erstaunlich viele Handlungsfäden offen und damit ist der Band etwas unbefriedigend. Dennoch kann er den Leser schocken und die Gewalt ist extrem. Beide Seiten, Gut und Böse, werden demontiert und es wird ausgelotet was einen Helden eigentlich ausmacht. Kein Meisterwerk, aber einen Blick hinein hat er allemal verdient.

Kick-Ass 2 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Kick-Ass 2 2

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 12,95

ISBN 10:
3862014452

ISBN 13:
978-3862014453

96 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Untersuchung was einen Helden ausmacht
  • Schonungsloser Realismus
Negativ aufgefallen
  • für ein Finale viel zu viele offene Fäden
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 30.11.2012
Kategorie: Kick-Ass
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