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Comic-Besprechung - Batman Sonderband 39: Huntress

Geschichten:
Batman Sonderband 39: Huntress (Huntress 1 - 6: Crossbow at the Crossroads)
Autor: Paul Levitz
Zeichner: Marcus To
Inker: John Dell
Colorist: Andrew Dalhouse


Story:
Huntress reist nach Italien, um dort eine Schmugglerlieferung mit dem Ziel Gotham aufzuhalten. Doch auf dem Schiff befinden sich mehr als nur Waffen. Nämlich junge Frauen, die nach Amerika verkauft werden sollten. Ein guter Grund für Huntress, um den zuständigen Mafiaboss gnadenlos zu jagen. Doch sie tritt in ein Wespennest, da der Mafiosi international vernetzt ist.

Meinung:

Mit dem neuen Batman Sonderband, bereits der 39., liegt eine unterhaltsame Heldenaction vor. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Diesmal steht die Rächerin Huntress im Zentrum. Diese Heldin ist nicht immer leicht zu fassen. An ihren Ursprüngen liegt es aber nicht. Ursprünglich wurde sie ja im DC-Universum als Tochter von Batman und Catwoman eingeführt. Zwar nur in einer der diversen Parallelwelten vor der Crisis on Infinite Earths, aber dennoch war der Charakter nicht uninteressant. Zwar war sie wenig mehr als ein weiblicher Batman, aber die interessanten Aspekte bestanden immer in der Begegnung mit dem realen Batman, den sie als Vater ansah und was Batman immer  irritierte, da er ja im eigentlichen Leben keine Tochter hatte. Nachdem die Crisis vorüber war, befand sich Huntress unter den Opfern. Übrigens tauchte sie in der billigen, geschwätzigen TV-Serie Birds of Prey wieder als Tochter von Batman und Catwoman auf.

In dem neuen Universum war dann Helena Bertinelli Huntress. Nun war die Herkunftsgeschichte anders: sie war die Tochter eines Mafia-Bosses, welche als einzige ein Massaker überlebte und nun der Mafia als maskierte Heldin den Kampf ansagte. Trotz aller Bemühungen bleibt der Charakter schwer zu greifen. Sie stand zwar immer in Konflikt mit Batman, der ihre Gewalttätigkeit missbilligte, was zwischenmenschliche Dynamik erschuf. Allerdings ist dieser Konflikt etwas bemüht und manchmal schwer zu verstehen, da Huntress nur unwesentlich brutaler ist als ihr Idol Batman. Ansätze einer (symbolischen) problematischen Vater-Tochter-Beziehung wurden nie richtig deutlich. Doch sie hatte einige bemerkenswerte Auftritte wie etwa in der Niemandsland-Storyline oder in ihrem Verhältnis mit Nightwing. Von ihrem sehr erotischen Auftritt in einer Folge von Batman vs. Predators ganz zu schweigen. Aber irgendwie wurde nie mehr aus ihr. Und das obwohl sie zu der Justice League und zu den Birds of Prey gehörte.

So konnte man eigentlich von einem Sonderband erwarten, dass ihr Charakter näher beleuchtet wird. Vor allem da sie hier in ihre Heimat Italien reist, um einen Mafiaboss auszuschalten. Aber leider fehlen wieder die Ecken und Kanten und es wird eine gewisse Mutlosigkeit deutlich. Obwohl der Schöpfer der Figur die Feder schwang, kommt der Leser dem Charakter nicht näher und gewinnt keinen sonderlichen Einblick in die Psyche. Obwohl sie ein paar persönliche Facetten offenbart, etwa das sie gerne isst und eine Schwäche für Süßigkeiten hat, bleibt die Figur unscharf und es kommen keine neuen Merkmale vor. Irgendwie wurde bislang nie ihr Potential ausgeschöpft.

Gerade bei diesem Band fragt man sich, wie es wohl gewesen wäre, wenn Huntress eine Figur bei Marvel und die Ausgabe in der MAX-Reihe erschienen wäre. Denn hier ist Helena Bertinelli wirklich radikal. Leider ist das aber nicht zu sehen und erschöpft sich in Andeutungen und Dialogen. Somit wurde einiges verschenkt. Vor allem kommt auch auf der eigentlichen Handlungsebene nichts wirklich Spannendes vor, da Huntress selten in Gefahr gerät. Herrscht schon keine Spannung vor, so könnte man sich wenigstens an einem Kriminalfall ergötzen. Aber auch hier passiert nichts, da der Schurke von Anfang an klar ist. Huntress jagt ihn und vereitelt eine Aktion nach der anderen. Das ist im Wesentlichen die Story. Action pur, aber ohne Substanz. Zwar ist der Schurke realistisch und demnach bösartiger als sonst welche und die aktuellen politischen Bezüge sind gelungen, aber auch hier hätte man mehr draus machen können.

Es ist einfach alles etwas zu glatt und zu mutlos. Gerade gegen Ende wird bei den radikalen Schritten enorm viel Potential verschenkt. Vor allem da die Auswirkungen auf Huntress nicht deutlich gemacht werden. Ihre Lust am Leben hat man so zwar noch nicht gesehen, aber das reicht nicht aus, um den Band wirklich empfehlenswert zu machen.



Fazit:
Enttäuschend. In diesem Rahmen eines Sonderbandes hätte man mehr Neues von einem Charakter erwarten können. Stattdessen gibt es eine reine Actionstory mit einer hauchdünnen Geschichte ohne der Figur neue Aspekte abgewinnen zu können. Auch die radikalen Schritte der Heldin sind mutlos präsentiert. Hier wäre sehr viel mehr drin gewesen.

Batman Sonderband 39: Huntress - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Batman Sonderband 39: Huntress

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14,95

ISBN 13:
4196840714958

132 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • nette Unterhaltung
Negativ aufgefallen
  • Charakter nicht im Griff
  • Mutlosigkeit
  • verschenktes Potential
  • keine Substanz
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
5
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 23.01.2013
Kategorie: Batman
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