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Comic-Besprechung - Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 10: Spider-Man - Kravens letzte Jagd

Geschichten:
Kravens last hunt
Web of Spider-Man 31-32
Amazing Spider-Man 293-294
Spectacular Spider-Man 131-132

Autor: Jean Marc DeMatteis
Zeichner: Michael Zeck
Tusche: Robert McLeod
Farben: Janet Jackson, Bob Sharen, Michael Zeck


Ganz, ganz selten greifen wir hier bei Splashcomics zu dem Mittel einer ganz persönlichen Rezension eines Comicbandes. Ganz selten schreiben wir im Ich-Stil. Und wenn es dann doch mal ein Autor tut, bekommt er mächtig eins auf den Deckel und darf den Text neu schreiben. Aber in diesem einen Fall, bei diesem einen Comic breche ich mal mit mit allen Konventionen, die wir so haben und schreibe mir alles vom Leib, was mich an diesem Comic, an dieser Geschichte so stört.

Mein Gott, was habe ich schon oft Rezensionen zu Kravens letzter Jagd gelesen. Und nahezu alle quellen über vor Begeisterung ob einer Geschichte, die so herrlich düster daher kommt, so herrlich viel literarischen Wert aufweist. Und ich kann sie einfach nicht nachvollziehen. Kravens letzte Jagd löst bei mir einfach nur Eines aus: Das ganz große Gähnen.

Kraven war für mich immer einer der dümmlichsten Gegner von Spider-Man. Welcher einigermaßen intelligente Mensch saust denn bitte in diesem Kostüm in der Gegend herum, das selbst die Village People abgelehnt hätten? Diese Zotteln auf den Schultern, dieses Oberlippen- und Kinnbärtchen und dazu ein Lendenschurz: Das sieht einfach nur lächerlich aus. Diese Ablehnung kann freilich auch daher kommen, dass ich die Tierjagd einfach nur verabscheue. Kraven ist so ein Unsympath für mich, dass es mir herzlich egal ist, dass im Laufe dieser Geschichte von seinem bevorstehenden Tod durch eine Krankheit die Rede ist. Und dann schleicht der sich auch noch als Feigling durch Selbstmord von der Bühne. Nicht einen einzigen Moment kann ich mich mit Kraven identifizieren.

Vor allem ist es glasklar, dass er nicht für immer tot sein wird. Die Superheldenverlage haben die unglaublich idiotische Angewohnheit in schöner Regelmäßigkeit Personen zu töten und dann wieder von den Lebenden zu erwecken. Was mit Kraven ja dann auch einige Jahre später mal wieder passierte. J.M. DeMatteis indes beweist diesen Humbug auch noch direkt in seiner Geschichte, in dem er Spider-Man natürlich von den „Toten“ wieder auferstehen lässt und das damit begründet, dass ihm ja „nur“ ein Nervengift injiziert wurde. Das hat etwas von Bobby Ewing in Dallas (man erinnere sich an die berühmte Duschszene, durch die klar wurde, dass hier jemand eine komplette Season geträumt hatte) und ist einfach die unterste Schublade der Erzählung.

Ja, DeMatteis hat sich an eine ganz andere Erzählweise in einer fortlaufenden Serie heran getraut. Das soll ihm ja durchaus auch ein wenig angerechnet werden. Und die Erzählweise ist auch in Ordnung. Aber gleichzeitig ist sie in meinen Augen auch der größte Schwachpunkt der Geschichte. Von Spider-Man erwartet man nun einmal keine literarischen Ergüsse. Das ist ein Fun- und Actioncomic. Wenn ich intelligente Geschichten lesen will, gehe ich zu einem anderen Charakter, aber doch nicht zu Spider-Man. Der ist dermaßen Out of Character, dass es mir regelrecht weh tut.

Übrigens hatte Marvel damals im Original eine wirklich idiotische Veröffentlichungsweise durchgezogen. Die Miniserie erschien verteilt auf drei Serien. Das muss man sich mal vorstellen. Drei Serien musste man kaufen, um alles lesen zu können. Aber das nur am Rande.

Mike Zeck hat - und das ist das einzige Highlight - wirklich sehr gute Arbeit geleistet und passend zur düsteren Story wirklich tolle Zeichnungen abgeliefert. Aber das kann diese Miniserie in meinen Augen nicht retten. Nuff said.

Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 10: Spider-Man - Kravens letzte Jagd - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung 10: Spider-Man - Kravens letzte Jagd

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Hachette Collections

Preis:
€ 12,99

164 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Nette Zeichnungen
Negativ aufgefallen
  • Kraven who?
  • Schwache Ausarbeitung der Geschichte
  • Langweilig bis zum Abwinken.
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
2.71
(14 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 12.05.2013
Kategorie: Die offizielle Marvel-Comic-Sammlung
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