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Comic-Besprechung - Asterix 35: Asterix bei den Pikten

Geschichten:
Asterix chez les Pictes
Autor: Jean-Yves Ferri, Zeichner: Didier Conrad, Farben: Thierry Mébarki, Murielle Leroi, Raphael Delerue

Story:
Es ist Winter in Aremorica und Asterix und Obelix gehen an den Strand, um Austern zu suchen. Dort finden sie in einem Eisblock einen Pikten. Miraculix gelingt es den Pikten aufzutauen, doch der spricht zunächst wirr und Miraculix muss ihn mit einem Sprachelixier behandeln. Es vergeht einige Zeit und der Schnee schmilzt, bis der Pikte, der sich Mac Aphon nennt, sich verständlich machen kann. Asterix und Obelix erklären sich dazu bereit ihn in seine Heimat zu begleiten. Auf der Fahr findet Mac Aphon seine Stimme wieder und erzählt seine Geschichte. Sein Rivale hat ihn an einen Baumstamm gekettet und ins Meer treiben lassen. Jetzt will er zurück kehren um seine geliebte Camilla wiederzufinden. Und natürlich werden ihm Asterix und Obelix helfen…

Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Es hat viele Jahre gedauert, bis Uderzo endlich erkannt hat, dass es eine Zukunft für Asterix und Obelix nur ohne seine direkte Beteiligung geben kann. Nach dem elend in den Sand gesetzten Band 33 und den Außerirdischen im gallischen Dorf erschien noch ein eigenartig zusammengeschusterter Band über den Geburtstag von Asterix und Obelix. Und viele Fans wendeten sich in Grausen ab. Konnte es besser werden? Ja, das auf jeden Fall. Denn schlechter ging es wohl kaum.

Die Geschichte des neuen Bandes gleicht indes einer Odyssee. Zuerst sollte es ein Zeichner richten, der über Jahre hinweg mit Uderzo zusammen gearbeitet hatte. Aber er erwies sich als zu statisch - zumindest wenn man den Aussagen des Verlags trauen darf. Immerhin war da schon das gesamte Album gezeichnet worden und erschien dennoch nicht. Man darf hier sicher gespannt sein, ob irgendwann diese Zeichnungen dennoch veröffentlicht werden.

Schlussendlich wurde Asterix dem Autor und Szenaristen Jean-Yves Ferri und dem Zeichner Didier Conrad anvertraut. Beides Künstler, die hierzulande als unbekannt bezeichnet werden müssen, da kaum etwas von ihnen in Deutschland erschienen ist. Doch sie werden nach dem Erscheinen des 35. Bandes nicht lange unbekannt bleiben. Sie werden als die Retter von Asterix in die Geschichte eingehen. Soviel kann man nach der Lektüre des 35. Bandes getrost sagen.

Und dabei ist das Rezept durchaus von Verfilmungen wie Batman Begins bekannt. Man führe ganz einfach die Charaktere zu ihren Wurzeln zurück. Und schon läuft das Ganze wieder seinen richtigen Gang. Und genau das ist Ferri bravourös gelungen. Er lässt Asterix und Obelix endlich wieder das machen, was sie so gut können: Fremden Völkern helfen. Sie dürfen sich wieder auf die Reise begeben. Diesmal geht es zu den Pikten. Ferri hat sich hier genau das richtige Volk ausgesucht. Denn von den Pikten ist kaum etwas bekannt und so konnte er sich all die Freiheiten erlauben, die es einem guten Autor ermöglichen eine ebensolche Geschichte zu schreiben. Ferri sprüht in diesem Album geradezu von witzigen und gut durchdachten Ideen. Ein ums andere Mal kann man herzhaft lachen. Da gibt es die Piktogramme, die den Pikten zugeschrieben werden. Dazu die Rock-Musik, die freilich nur wegen der Kilte so heißt. Und auch das Ungeheuer von Loch Ness darf eine sympathische Rolle spielen. Herrlich ist auch, dass Ferri so manchen Pikten nach seinem Namen agieren lässt. Mac Aphon ist in der Tat ein Lautsprecher und kann gar nicht mehr aufhören zu erzählen, sobald er endlich wieder sprechen kann. All dies fügt sich in kleinen Bausteinen zusammen.

Ferri traut sich aber auch durchaus mit Traditionen zu brechen. Denn Idefix ist erstmals nicht mit dabei und muss zu Hause bleiben. Was wiederum dabei hilft, dass Obelix den einen oder anderen Baumstamm durch die Gegend werfen darf, ohne einen heulenden Idefix trösten zu müssen. Andererseits ist Ferri dabei sogar dem ursprünglichen Willen von Goscinny gefolgt, der Idefix ursprünglich nur für einen Auftritt in zwei Paneln vorgesehen hatte.

Didier Conrad wiederum hat eine erstklassige Arbeit geleistet und den Stil von Uderzo sehr gut adaptiert, ohne ihm dabei allzusehr nachzueifern. Doch zu allererst sollte seine Hommage an Uderzo erwähnt werden. Denn sein Mac Aphon sieht aus wie Umpahpah aus der gleichnamigen Serie von Goscinny und Uderzo. Wirklich gelungen ist auch der Fiesling Mac Abberh, der wunderbar Prinz Charles nachempfunden ist ohne ihm allzu direkt zu ähneln. Und natürlich darf dieser einer Camilla hinterher jagen. Doch ob die ihm so wohlgesonnen ist, darf man getrost im Band nachlesen. Sicher gibt es ein paar kleine Unterschiede zu Uderzos Zeichnungen. Aber das ist ja auch gut so, Asterix sollte auch zeichnerisch nie ganz stillstehen, das hat Uderzo ja auch selbst immer wieder so verfolgt. Conrad hat jedenfalls eine erstklassige Arbeit geleistet.

Ist Asterix ein zukunftsfähiges Konzept, wurde auf der Buchmesse gefragt. Ja, das ist es und Ferri und Conrad beweisen es auf kongeniale Art und Weise. Asterix bei den Pikten kann ganz sicher zu den Favoriten auf das beste Album der Reihe gezählt werden. Der Band ist voll vieler subtiler Ironie und Witze und man muss ihn sicher mehrfach lesen, um alles zu entdecken. Wie zum Beispiel Peter Maffay auf Seite 30. Auch wenn der im Original Johnny Hallyday ist ;-)


Fazit:
Asterix ist auferstanden aus Ruinen. Den Band 35 darf man einfach nicht verpassen. Ferri und Conrad haben das Konzept neu aufgelegt und fahren damit in neue und interessante Gewässer.

Asterix 35: Asterix bei den Pikten - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Asterix 35: Asterix bei den Pikten

Autor der Besprechung:
Bernd Glasstetter

Verlag:
Ehapa

Preis:
€ 6,50

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Lustige und gut gemachte Geschichte
  • Zurück zu den Wurzeln des Erfolgs
  • Einfach gute Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1.41
(17 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 24.10.2013
Kategorie: Asterix
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