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Comic-Besprechung - Aama 1: Der Geruch von heißem Staub

Geschichten:
Aama 1: Der Geruch von heißem Staub

Autor / Zeichner / Colorist: Frederik Peeters


Story:
Verloc Nim ist am Ende. Seine Frau hat ihn verlassen und seine Tochter darf er nicht sehen. Nach dem Verlust seines Ladens versumpft er zunehmend im Drogenmissbrauch. Eines Tages liest ihn sein Bruder Conrad auf und bringt ihn dazu ihn auf eine Reise zu einem anderen Planeten zu begleiten, um festzustellen was aus den Wissenschaftlern geworden ist, die vor einigen Jahren dorthin reisten.


Meinung:
Frederik Peeters ist in den letzten Jahren äußerst produktiv. Nach dem sensationellen autobiographisch geprägten Band Blaue Pillen war er noch an den Serien RG und Koma beteiligt und schuf die faszinierende Graphic Novel Sandburg. Und nun startet mit dem ersten Teil von Aama eine neue Serie von ihm. Aber bei einem so hervorragenden Autoren und Zeichner freut man sich über jede neue Veröffentlichung. Und dieses Arbeitspensum ist wohl auch nur zu schaffen, wenn man in einem Team arbeitet und so hatte Peeters bei manchen oben genannten Serien auch Unterstützung. Aama allerdings verantwortet er alleine.

Allein schon von dem Thema her ist die neue Serie eine Überraschung. Schließlich ist es eine lupenreine Science-Fiction-Saga die man so nicht von dem Schweizer erwartet hätte. Gut, Koma hat schon deutliche fantastische Elemente und Sandburg auch, wohingegen letztere eher als Parabel zu sehen ist. Aber ein reines Genrestück war noch nicht im Oeuvre zu finden, auch wenn RG ein Krimi ist der sozialrelevante Themen verpackt erzählt. Jedenfalls entfernte sich Peeters immer wieder vom reinen Realismus, um seine Aussagen genauer treffen zu können und sich loszulösen und somit den Leser immer wieder zu überraschen und zu fesseln.

Über die Aussage von Aama kann noch nichts Genaues gesagt werden, da es zurzeit noch um Entdeckungen geht. Das ist aber nicht so zu verstehen, dass hier Abenteuer vorliegen welche jeweils auf unterschiedlichen Planeten stattfinden. Vielmehr muss sich der Held wieder selber finden. Er ist vom Leben gebeutelt und drogenabhängig. Zu Beginn der Erzählung hat er sein Gedächtnis verloren, bekommt aber sein Tagebuch in die Hand anhand dessen er seine zuletzt zurückliegende Vergangenheit rekonstruiert. Was sehr geschickt ist, da dieser unvoreingenommene Blick eben auch der des Lesers ist und man zusammen mit dem Helden die Beobachtungen und Einordnungen vornimmt. Was auch die Figur selber betrifft. Zugleich bleibt im Hintergrund auch die Frage offen warum der Held Verloc Nim sein Gedächtnis verloren hat, was eine permanente Grundspannung erzeugt.  Dabei verzichtet Peeters auf derzeitige Science-Fiction-Klischees und sieht sich mehr in der Tradition der psychedelischen Science-Fiction der 1960 und 1970er, wobei der Einfluss von Autoren und Zeichnern wie Moebius und Caza offensichtlich ist. Nur verzichtet Peeters auf ausufernde Zeichnungen und Visionen wie sie etwa Druillet benutzte, sondern hat seinen typisch aufgeräumten Stil beibehalten. Das ist angenehm zu lesen und trotz flächiger Gestaltung bisweilen sehr detailreich ausgeführt und voller absurder Ideen, die einen humoristischen Unterton schaffen und somit suggerieren das vielleicht nicht alles ernst zu nehmen ist, sondern ein Spiel darstellt.

Den einzigen Vorwurf, den man dem Band machen muss ist die Tatsache, dass es noch alles andere als klar ist, wohin die Story gehen mag und was man inhaltlich damit anfangen will. Aber die Beantwortung dieser Fragen lassen einen neugierig werden auf den zweiten Teil. Jedenfalls erinnert der Grundtenor an Serien wie Aldebaran indem eine Welt erkundet wird. Hier ist fast alles wie ein blankes Blatt und alles ist zum erforschen offen. Das ist eine schöne Idee, lässt einen zwar einerseits ratlos zurück aber andererseits ist das frei von Klischees und hält damit alle Möglichkeiten offen.


Fazit:
Abseits von Klischees ist der Beginn der neuen Science-Fiction-Serie mehr psychedelisch orientiert ohne in abstruse graphische Experimente abzugleiten. Vielmehr ist jede Handlung, jede Zeichnung und alle Ereignisse geprägt von dem Umstand eine Entdeckung zu machen und zu forschen. Faszinierend.

Aama 1: Der Geruch von heißem Staub - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Aama 1: Der Geruch von heißem Staub

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Reprodukt

Preis:
€ 20

ISBN 10:
3943143783

ISBN 13:
978-3943143782

88 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • keine Klischees
  • psychedelische Orientierung
  • alles ist eine Erforschung
  • spannende und zugleich ironische Grundstimmung
Negativ aufgefallen
  • Richtung der Story noch völlig unklar
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 30.07.2014
Kategorie: Rezensionen
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