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Comic-Besprechung - East of West 2

Geschichten:
East of West 2 (East of West 6-10)
Autor: Jonathan Hickman, Zeichner: Nick Dragotta, Colorist: Frank Martin


Story:
Während der Tod mit seinen zwei Gefährten erste Hinweise darauf erhält, wo sein Sohn versteckt wird, wollen die anderen drei Reiter der Apokalypse ihre Pläne vorantreiben. Doch die Bevölkerung eines der Länder will die autoritäre Regierung nicht mehr hinnehmen und die Einigkeit der Staaten gerät in Gefahr. Rückt Armageddon näher?


Meinung:
Im Auftakt der Serie von Jonathan Hickman wurden Ideen in einen großen Topf geworfen, dessen Wände die Alternativwelt darstellen. Es köchelte vor sich hin und man sah nur Brühe. Nun endlich, im zweiten Teil der Reihe East of West, schälen sich einzelne Zutaten heraus und es bilden sich Aromen. Kurz gesagt: langsam wird es bekömmlicher und die Reihe fängt an, einem zu schmecken.

Dabei ist die Story immer noch recht konfus und schwer zu durchschauen. Man kann sich nicht sicher sein, ob es aufgebläht und die Aussage total banal ist, oder ob die zugrundeliegenden Gedanken wirklich so intelligent sind wie es den Anschein erwecken will. Dafür sind sie einfach noch nicht genügend ausgeführt und führen nur in eine esoterisch-spirituelle-mythisch-mystische Religion ein, von der man noch immer nicht versteht, was sie eigentlich aussagt. Was auch dazu führt das hier manches etwas paradox ist und einem nicht sonderlich logisch vorkommt. Was teilweise gewollt ist, denn es geht ja schließlich auch um Religion. Und da ist Logik nicht immer gefragt.

Zentrales Motiv aller Religionen ist das Verhältnis vom freien Willen zu der Vorherbestimmung. Letztere ist natürlich meist göttlicher Art, da sie dann als Gottes Wille oder Plan aufgefasst wird. Mit diesem Zwiespalt ringen alle Glaubensrichtungen und gerade hier ist das eigentlich der Kern der Story. Der abtrünnige Reiter der Apokalypse Tod hat sein Schicksal, bei ihm also sein Wesen, hinter sich gelassen, um mit einer Menschenfrau ein Kind zu zeugen und will seine Aufgaben nicht mehr wahrnehmen. Aber ist das sein freier Wille? Schließlich ist sein Sohn offensichtlich das Tier, der Anti-Christ, der erst das Armageddon einläuten wird. Somit ist seine vermeintlich freie Entscheidung nur wieder ein Bestandteil seiner Aufgabe. Die anderen drei Reiter sind sich nicht ganz einig wie sie vorzugehen haben und wollen nur ihr Wesen ausleben. Und was das zu bedeuten hat, macht hier einen Teil der Spannung aus.

Die Religion zieht sich durch den ganzen Band, wobei der Inhalt dieser nicht klar wird, was für den Leser teilweise ganz schön frustrierend sein kann. Aber es wird deutlich gemacht wie sie instrumentalisiert wird. Die Mächtigen wollen den Status Quo unbedingt halten und werden damit zu Tyrannen, gegen die sich das Volk auflehnt. Hier wird auch die Religion als Legitimationsmittel benutzt und verschleiert so die eigentlichen Absichten. Im Grunde also eine leichte Abwandlung der Aussage „Religion ist Opium für das Volk“. Aber auch die vier Reiter hadern mit dem Status Quo. Ironischerweise ist die Änderung dessen, was durch den freien Willen geschieht, dann wieder die Erfüllung ihres Seins, und damit die Vorherbestimmung. Denn wenn die vier Reiter den Zustand ändern, lösen sie die Apokalypse aus. Die zentrale Botschaft ist immer noch nicht greifbar, sondern wirkt eher intuitiv, was immerhin genug Neugier auf weitere Ausgaben wecken kann.

Was aber die Lektüre angenehmer macht ist zum einen die Tatsache, dass man nun weiß was für eine Alternativwelt einen erwartet und zum anderen das die vielen verschiedenen Genreelemente wie Science-Fiction, Western und Horror nun sehr viel homogener funktionieren und auch zeichnerisch sehr ansprechend sind.

Fazit:
Langsam wird es etwas Licht im Storydschungel geben, wobei der Subtext noch nicht ganz klar ist. Aber die Vermischung der vielen verschiedenen Genreelemente läuft nun viel homogener ab und die Lektüre wird immer mehr zu einem Vergnügen.

East of West 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

East of West 2

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
3957981018

ISBN 13:
978-3957981011

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • verschiedene Genreelemente homogener genutzt
  • übersichtliche Zeichnungen
  • Story nimmt Fahrt auf
Negativ aufgefallen
  • Intention und Subtext immer noch unklar
  • spirituelle Ebene verwirrend
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 11.03.2015
Kategorie: One Shots
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