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Comic-Besprechung - Green Lantern 3: Die dritte Armee

Geschichten:
Green Lantern 3: Die dritte Armee (Green Lantern 0, 13-16; Green Lantern Corps 13-16; Green Lantern: New Guardians 13-16; Red Lanterns 13-16; Green Lantern Corps Annual 1)
Autor: Geoff Johns, Peter J. Tomasi, Tony Bedard, Peter Milligan, Zeichner: Andrei Bressan, Cafu, Chris Cross, Andres Guinaldo, Aaron Kuder, Doug Mahnke, Fernando Pasarin, Amilcar Pinna, Miguel Angel Sepulveda; Inker: Christian Alamy, Marlo Alquiza, Javi Bit, Andrei Bressan, Keith C. Champagne, Marc Deering, Scott Hanna, Mark John Irwin, Aarond Kuder, Tom Nguyen, Amilcar Pinna, Miguel Angel Sepulveda; Colorist: Tony Avina, Ranier Beredo, Gabriel A. Eltaeb, Pete Pantazis, Wil Quintana, Nei Ruffino, Alex Sinclair


Story:
Hal Jordan und Sinestro, zwei der mächtigsten Ringträger, sind zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt verschwunden. Denn die wahnsinnig gewordenen Wächter lassen eine sogenannte dritte Armee auf das Universum los, um den freien Willen abzutöten. Die verschiedenen Corps müssen sich dringend verbünden. Aber es scheint an Kyle Rayner zu liegen, das Blatt wenden zu können. Aber was soll man von der neuen Green Lantern halten, die unerfahren ist und zudem als Terrorverdächtiger gesucht wird?


Meinung:
Dieser seitenstarke Band (über 400!) ist nicht nur vom Umfang her ein großes Sternenepos, sondern auch der Inhalt ist epochal und  bietet ein Crossover welches alle Lanterncorps und die dazugehörigen US-Hefte umfasst. Wie es sich für ein gelungenes Crossover gehört, werden hier einige Wendepunkte in der Laternengeschichte gesetzt und der Status Quo geändert.

Das betrifft vor allem die Wächter. Und hier merkt man wieder den Willen von DC neue Wege in ihren Serien zu gehen. Schließlich waren die Wächter von den ersten Heften an dabei und nun werden sie wahnsinnig und beschließen den freien Willen  im Universum auszumerzen. Wenn vom freien Willen die Rede ist, dann drängen sich religiöse Assoziationen geradezu auf. Laut Bibel schuf Gott den freien Willen, um die Menschen herauszustellen. Sie sollten ihn lieben, aber nicht unbedingt dazu gezwungen werden. Das entfachte den Zorn einiger Engel unter der Führung von Luzifer und es entbrannte ein Krieg. Wie der endete ist sattsam bekannt. Nun fühlen sich die Wächter offensichtlich gottgleich oder wollen so werden. Sie sehen ihre Aufgabe als universelle Ordnungshüter als gescheitert an und glauben den Frieden nur dadurch herstellen zu können, indem sie alle Emotionen auslöschen und damit auch den freien Willen. Sicherheit durch den Verzicht auf Freiheit.

Womit sich dieses nicht nur auf die theologische Ebene bezieht, sondern auch sehr politisch gefärbt ist. Denn mit dem Satz „Sicherheit durch Verzicht auf Freiheit“ kann man auch die politische Entwicklung vor allem in den USA seit dem 11. September sehen. Bürgerrechte werden zusehends abgeschafft, der Rechtsstaat ausgehöhlt und der Zweck heiligt offensichtlich immer noch die Mittel. Wie schlau, das hier eine neue Lantern eingeführt. Da will man nicht nur mit Marvel mitziehen, die mit Ms. Marvel eine muslimische Heldin eingeführt haben, sondern hier geht es deutlich politischer zu. Ein junger Moslem bekommt den Ring, da er großen Mut bewiesen hat. Das musste er auch, denn nach den Anschlägen vom 11. September leiden er und seine Familie unter Rassismus und einem Generalverdacht  sowie stetigen Anfeindungen. Nun wird er sogar des Terrors verdächtigt, soll gefoltert werden, ein Rechtsbeistand wird ihm verweigert und alles erinnert fatal an die reale Situation in den USA. Auf einer kleineren Ebene findet man hier das, was auf universeller Ebene die Wächter machen. Die neue Lantern muss nicht nur mit ihren Kräften klarkommen, sondern zudem ihre Unschuld beweisen. So ist sie zunächst als vermeintlicher Terrorist nicht nur auf der Flucht vor dem FBI und der CIA, sondern nachdem sie den Ring bekommen hat wird auch noch die Justice League eingeschaltet.

Abgesehen von einer unlogischen Prämisse (wie will man den Frieden genießen, wenn man nichts fühlen ihn also auch nicht bemerken kann?), ist dies ein großartiges Crossover, das sich manches traut. So endet es auch mit einem Knall, der so ziemlich alle Fragen noch offen lässt und die Neugier auf den künftigen Verlauf aufrechterhält. Gelingt es, den Individualismus zu bewahren, ohne den es keinen Frieden geben kann oder wird alles zerstört? Was ist mit Hal Jordan und Sinestro, die im zweiten Band verschwanden? Hier geht es richtig spannend zu und kann starke Dramatik mit Witz verbinden und vor allem der moslemische Kämpfer ist vom charakterlichen Ansatz her genau der richtige um den Bestrebungen Einhalt zu gebieten. Ein mutiger Band, ein starker Band.

Fazit:
Ein wahres Sternenepos, das sich durchaus was traut und sogar kaum verhüllt eine politische Aussage trifft, indem die neue Green Lantern ein Moslem ist, der des Terrorismus verdächtigt wird. Auch abseits davon gibt es hier viel Action und Dramatik und man folgt atemlos dem Geschehen.

Green Lantern 3: Die dritte Armee - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Green Lantern 3: Die dritte Armee

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 29,99

ISBN 10:
3957985145

ISBN 13:
978-3957985149

412 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • politische Aussage
  • viel Dramatik
  • mutige Schritte
  • umwerfende Zeichnungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 03.09.2015
Kategorie: Rezensionen
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