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Comic-Besprechung - Highway to Hell

Geschichten:
Highway to Hell
Autor: Davide Dileo, Victor Gischler, Zeichner: Riccardo Burchielli, Francesco Mattina, Colorist: Luca Saponti, Emiliano Tanzillo


Story:
Die Specials Agents Brew und Mirchandani sind innerhalb des FBI die Sonderlinge. Sie bekommen nämlich jeden Fall, der anscheinend etwas mit einem Freak zu tun hat. Im aktuellen Fall jagen sie einen Serienkiller, der nur die Köpfe seiner Opfer zurücklässt. Doch als sie ihn stellen können, stellt sich heraus das alles anders ist als zunächst gedacht.


Meinung:
Die Graphic Novel Highway to Hell ist die erste Eigenproduktion von Panini. Was manche jetzt überraschen dürfte. Aber Panini ist vor allem als Lizenznehmer bekannt und nun machte sich das italienische Mutterhaus des Verlages daran, selber erstmals ein Comic zu produzieren. Beauftragt wurde ein in Italien ansässiges Studio von Zeichnern zu denen einige heutige Stars gehören, welche vor allem durch ihr Werk bei dem amerikanischen Vertigo-Label bekannt geworden sind.  Dazu zählen vor allem Riccardo Burchielli (DMZ, Northlanders, Conan) und Francesco Mattina (Spider-Man 2099), der die fotorealistischen düsteren Gemälde gestaltet hat. Nun ist die Story aber nicht originär von Victor Gischler, der immerhin schon Deadpool, Punisher und die X-Men textete, sondern basiert auf einer Kurzgeschichte von Davide „Boosta“ Dileo, der vorrangig als Musiker der Band Subsonica, zumindest in Italien, bekannt ist.

Man merkt es dann auch dem Band mehr als deutlich an, das er auf einer Kurzgeschichte basiert. Abgesehen von einer netten vielversprechenden Idee ist alles sehr gestreckt worden. So kommt keine ausgefeilte Dramaturgie vor und die eigentliche Story gibt nicht sonderlich viel her. Nachdem die Grundstimmung schön schaurig etabliert worden ist, wird es zunächst sehr spannend und man folgt einem ungewöhnlichen Ermittlerteam auf der Jagd nach einem Serienkiller. Überraschend schnell begegnen sie ihm und dann kommt eine gänzlich unerwartete Wendung. Dann allerdings auch das große Problem der Story. Sie tritt nämlich auf der Stelle. Man redet und redet, killt ein paar Monster und vor allem das Beharren des einen FBI-Agenten darauf, das alles horrormäßige nur Unsinn sei, ist vor allem aufgrund seiner Erfahrung mehr als hanebüchen und unglaubwürdig. Bedauerlich ist auch das die Charaktere keinerlei Entwicklung durchmachen. Angesichts dessen was sie hier so alles erleben, ist das komplett unglaubwürdig. Mal abgesehen davon, dass eh nicht viele übrigbleiben, um  mehr Erfahrungen sammeln zu können.

Der Stillstand der Story soll durch viel Action und noch viel mehr Splatter wettgemacht werden, was auch durchaus halbwegs funktioniert. Damit wird die Graphik der eindeutige Primat dieser Geschichte. Leider ist gerade der Anteil von Burchielli manchmal recht unübersichtlich ausgefallen. Das erstaunt da er es nicht so in DMZ und Northlanders gehandhabt hat. Vielleicht hatte er bei der Gestaltung für die amerikanischen Serien einfach nicht genug Zeit um die Seiten zu überfrachten. Seine Monster gehen jedenfalls in den anatomischen Details bisweilen etwas unter und gerade in den Massenszenen verschwimmt dann so einiges. Schade. Das wird aber durch die fotorealistischen Gemälde von Mattina wettgemacht, der aber leider nur die Flashbacks und Rückblenden gestaltet hat. Sein Stil lässt sich durchaus mit dem von Gabriele Del Otto vergleichen.

Wenn man hinter die Zeichnungen und die Effekte blickt, bleibt aber leider nicht viel an Substanz übrig. Die Story an sich ist nicht gerade so neu und alles erinnert an B-Movies aus dem Horrorgenre. Die tumben Dialoge betonen das auch noch. Alles hier ist papiergewordenes Autokino mit Krawall und Provokation. Selten wird die anfangs geschaffene Atmosphäre wieder zurück gewonnen, sondern der Ekel überwiegt vor dem Grusel. Insgesamt wird das dann zu einem durchschnittlichen Band. Und irgendwie wird man auch das Gefühl nicht los, das Highway to Hell ganz in der italienischen Tradition der Verwertung von Genrezutaten liegt. Man denke nur an die Italowestern, den berüchtigten italienischen Splatterfilm, den Sandalenfilmen, etc. Immer wieder wurden erfolgreiche Zutaten wieder und wieder aufgewärmt, bis alles seinen Geschmack verloren hatte. So ist diese Pasta leider auch nicht sonderlich al dente ausgefallen.

Fazit:
Nach einer unerwarteten Wendung ist ziemlich schnell die Luft raus. Es wird mehr Wert auf Action, Splatter und Effekte gelegt, als das wirklich eine Geschichte erzählt wird und auch die anfangs geschaffene Atmosphäre verpufft.

Highway to Hell - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Highway to Hell

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 18,99

ISBN 10:
3957982979

ISBN 13:
978-3957982971

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen von Mattina
  • überraschende Wendung
Negativ aufgefallen
  • es ist schnell die Luft raus
  • Story tritt auf der Stelle
  • keine Entwicklungen der Charaktere
  • unübersichtliche Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 04.09.2015
Kategorie: Rezensionen
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