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Comic-Besprechung - iZombie 1: Tote leben länger

Geschichten:
iZombie 1: Tote leben länger (The House of Mystery Halloween Annual 1, iZombie 1-5)
Autor: Chris Roberson, Zeichner: Michael Allred, Colorist: Laura Allred


Story:
Gwen Dylan ist eine hübsche junge Frau mit einem ungewöhnlichen Beruf. Sie ist nämlich eine Totengräberin. Allerdings ist der Job auch wieder sehr passend für sie. Denn Gwen ist ein Zombie. Einmal im Monat benötigt sie ein Gehirn als Nahrung und so sitzt sie an der Quelle. Doch die Freundschaften mit einem Geist und einem Werwesen sind auch nicht immer einfach. Zudem wird die kleine Stadt noch von Vampiren und einer Mumie heimgesucht, weswegen man nicht lange auf Monsterjäger zu warten braucht.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Endlich kommt die Serie iZombie auch nach Deutschland. Bereits 2009 erschienen die ersten Ausgaben bei dem DC-Imprint Vertigo. Vertigo ist seit jeher schon ein Garant für qualitativ hohe, anspruchsvolle und etwas erwachsenere Unterhaltung.  Leider lief iZombie in den USA nicht allzu lange. Und das man mehrere Jahre warten musste bis die Reihe nach Deutschland kam ist wohl damit zu erklären. Und auch das sie nun anläuft, denn im TV läuft die Adaption als Serie sehr erfolgreich. Aufgrund dieses Erfolgs in einem anderen Medium kommt man also nun glücklicherweise endlich in den Genuss der Comics.

Man reitet also weniger auf der Zombiewelle mit als man es sonst vermuten würde. Dieser Vorwurf  würde bei iZombie viel zu kurz greifen. Worum geht es? Es geht nicht zum wiederholten Male um den Ausbruch einer Zombieepidemie und dem Umgang damit. Es geht nicht um das brutale Überleben in einer apokalyptischen Welt. Die Heldin ist ein Zombie, ja. Aber nicht so wie man sie gemeinhin kennt. Sie ist zwar tot aber im Grunde immer noch ein Mensch. Sie kann denken, reden, essen, fühlen und lebt nach außen hin ein relativ normales Leben. Allerdings braucht sie einmal im Monat ein menschliches Gehirn. Wenn sie das nicht isst wird sie zu einem Monster wie man sie etwa aus den Filmen von George A. Romero kennt. Wenn sie das Gehirn isst, gehören ihr auch für eine gewisse Zeit die Erinnerungen und Gefühle des Verstorbenen. Aber Gwen, so der Name der bezaubernden Heldin, tötet nicht. Sie ist vielmehr Friedhofsangestellte und beerdigt Verstorbene. Also sitzt sie direkt an der Quelle. Morgens vergräbt sie die Leichen, abends gräbt sie sie wieder aus, um an das Gehirn zu kommen. Aber als sie das letzte Gehirn isst, muss sie feststellen, dass der ehemalige Besitzer ermordet worden ist. Sie entschließt sich, den Mörder zu suchen.

Bislang mag es so klingen als ob hier eine Variante von Buffy-The Vampire Slayer vorliegt. Nur das Buffy in diesem Falle erwachsen und selber ein Vampir wäre. Aber auch das greift zu kurz, denn Gwen hat mehrere Freunde, die auch nicht ganz menschlich sind. Ellie ist ein Geist, Spot ist kein Werwolf, sondern ein Wer-Terrier und die kleine Stadt wird noch von anderen übernatürlichen Wesen bevölkert wie etwa Vampiren. Kein Wunder das sich nun auch Monsterjäger einfinden und das geruhsame Leben in mehr als einer Art gefährden. Schließlich ist einer der Jäger sehr attraktiv.

Jetzt klingt das alles nach einer Soap-Opera. Aber auch das greift zu kurz. Die Serie ist schwer zu fassen. Natürlich ist sie Horror und bringt die üblichen Elemente. Natürlich ist auch Soap dabei wenn die Freunde Kuchen essend in einem Diner sitzen (richtig gelesen; ein Geist, ein Zombie und ein Wer-Terrier sitzen in der Öffentlichkeit in einem Diner). Und doch ist es noch mehr. Zum einen ist die Serie nämlich auch sehr witzig. Immer wieder gibt es wunderbare Dialoge und Situationskomik und einige Anspielungen. So etwa wenn Gwen zu Halloween ein Shirt trägt auf dem „Shaun“ steht. Das nimmt natürlich Bezug auf den großartigen Film Shaun of the Dead. Zum anderen gibt es auch noch Dramatik. Etwa wie es ist, untot zu sein, mit seinem Leben klar zu kommen und wie man immer wieder aufpassen muss das man nicht entdeckt wird.

Die Serie spricht ziemlich viele Ebenen auf einmal an und das einzige Manko dabei ist, das sie darüber manchmal die Action etwas vergisst. Besonders der Auftakt ist manchmal erstaunlich langatmig geworden und man vermisst etwas das Tempo. Aber ansonsten ist man sofort gefangen. Wozu natürlich auch die meisterhaften Zeichnungen im Retrostil von Mike Allred gehören, der zuerst mit Madman auf sich aufmerksam machte und zuletzt den Silver Surfer genial wiederbelebte. Es gibt wohl kaum einen Zeichner der einen Zombie so erotisch wie hier hätte darstellen können wie Allred. Die Zeichnungen im Pop-Art-Stil  verleihen der ganzen Stadt und dem Ambiente auch etwas Zeitloses was wieder zu den unsterblichen Wesen hier gehört. Denn Fragen was die Menschlichkeit ausmacht und wie man sein Leben führen soll, sind auch wieder zeitlos.

Hier passt einfach alles und die Spannung wird nicht nur durch den Inhalt geschaffen, sondern auch welches Klischee als nächstes auf den Kopf gestellt wird. Und wer weiß. Vielleicht gibt es im nächsten Band ja auch etwas mehr Action?


Fazit:
Endlich kommt die amüsante, intelligente, spannende Serie auch nach Deutschland. Zwar werden manchmal das Tempo und die Action vermisst, aber dem ungeheuren Charme der Charaktere und dem Zeichenstil kann man sich einfach nicht entziehen.

iZombie 1: Tote leben länger - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

iZombie 1: Tote leben länger

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 10:
3957985595

ISBN 13:
978-3957985590

144 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Charme
  • Zeichnungen
  • Spiel mit klischees
  • Spannung und Witz
Negativ aufgefallen
  • es fehlt etwas an Tempo
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 28.11.2015
Kategorie: Rezensionen
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