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Comic-Besprechung - Die Toten 2

Geschichten:
Die Toten 2
26.11.2009: Bochum

Autor: Andreas Völlinger, Susanne Korff-Knoblauch, Zeichner / Colorist: Timo Grubing

09.11.2009: Potsdam
Autor: Stefan Dinter, Christopher Tauber, Zeichner / Colorist / Idee: Heiko Nerenz, Nadine Conrad

03.05.2011: Berlin
Autor: Boris Koch, Zeichner: Benjamin Höllrigl

28.11.2009: Nord-Brandenburg
Autor: Christopher Bünte, Zeichner / Colorist: Rudy Eizenhöfer

12.11.2009: Bad Homburg

Autor: Christian Pasquariello, Zeichner / Colorist: Kristina Reigber


Story:
Ein Jahr ist es her, dass eine Zombieepidemie ausgebrochen ist. Die Überlebenden versuchen immer noch sich einzurichten und müssen mit der Situation klarkommen. Das gelingt ihnen mehr oder weniger gut auf die unterschiedlichste Art und Weise. In Bochum kommen sich zwei junge Leute näher, während eine Gruppe in Potsdam sich dem Kampf gegen die Zombies auf die Fahnen geschrieben hat. In einem Museum in Berlin wird nach einer Lösung gesucht, die Flüchtlinge und Soldaten in einem Bundeswehrlager in Nord-Brandenburg stehen vor dem psychischen Kollaps und in einem Golfclub von Bad-Homburg findet ein Massaker statt.


Meinung:
Die Veröffentlichungsgeschichte von Die Toten ist etwas verwirrend. Schließlich ist die Serie ursprünglich eine Eigenproduktion des Zwerchfell-Verlages dessen Masterminds Stephan Dinter und Christopher Tauber nicht nur den Verlag leiten, sondern auch die Konzeption der Reihe erstellten und manchmal selber zur Feder und zum Pinsel griffen. Im eigenen Verlag erschienen insgesamt vier Bände. Nun haben Die Toten ihre Heimat beim Panini-Verlag gefunden. Die zwei bisherigen Ausgaben, von denen die zweite aktuell vorliegt, umfassen jeweils zwei Bände der ursprünglichen Form. Sprich: der erste Teil von Panini umfasst die ersten zwei Bände von Zwerchfell und der zweite jeweils den dritten und vierten. Zudem gibt es noch eine Zusatzgeschichte. Ein sattes Programm also.

In dem vorliegenden Zyklus, der insgesamt sechs Geschichten umfasst, werden die Geschehnisse ein Jahr nach dem Ausbruch der Zombieseuche geschildert. Manche mögen jetzt denken, wie langweilig das denn sei, da es so etwas schon oft gegeben hat. Richtig. Aber nicht aus Deutschland. Nicht nur, das es bislang herzlich wenig Zombiecomics aus Deutschland gibt, sondern noch seltener ist es, das diese Geschichten dann auch in Deutschland spielen. Nicht zuletzt durch die Tatsache, dass hier die Waffengesetze sehr viel strikter sind als etwa in den USA gibt es inhaltlich schon massive Änderungen. Bei den Amerikanern kann jede Figur relativ leicht und schnell an Waffen kommen und sich gegen die Untoten wehren. In Deutschland nicht.

So verändert sich die Action auf eine mehr handfeste Art und Weise und es wird nahegelegt, dass hier eher eine psychologische Sichtweise favorisiert wird, indem der Umgang mit der Apokalypse geschildert wird. Beides ist halbwegs richtig. Der psychologische Umgang kratzt nur an der Oberfläche. Ausgefeilte Psychogramme werden nicht gegeben, sondern alles ist da eher oberflächlich und bietet kaum etwas Neues. Mit einer Ausnahme abgesehen: die Geschichte die in  Potsdam spielt. Ob es daran liegt, das viele der hier vertretenen Zeichner oder Autoren ihr Debüt geben? Wohl kaum, dafür sind die Geschichten qualitativ zu hochwertig. Stattdessen liegt das Augenmerk auf der Action die durchaus mit einem Augenzwinkern präsentiert worden ist. So ist aber fraglich ob die vermeintlich lustigen Sprüche in der Geschichte in Bad Homburg persiflierend oder ernst gemeint sind. Sie könnten alle auch aus den peinlichen 1980ern stammen und sind reines Klischee. Dennoch ist auffällig, dass im gesamten Band die Spannung und der Horror deutlich im Vordergrund stehen. Allerdings wird auch versäumt das die Zombies zu einer Projektionsfläche werden, sondern nur die Staffage für die Action sind. Was zwangsläufig dazu führt, das alles relativ oberflächlich bleibt und Subthemen nur schwer einzurichten sind.

Dennoch liegen sehr spannende Horrorstorys vor, die inhaltlich nur wenig besonders, aber graphisch sehr gut gestaltet sind. So etwa die Story welche in Bochum spielt. Die Episode in Potsdam befremdet zunächst etwas da die Augen extrem groß gestaltet sind, aber die Figuren an sich recht plastisch und ein kleiner Einfluss von Richard Corben ist durchaus erkennbar. Hier sind die Panelformen geschickt gesetzt um Dynamik zu erschaffen und die schon fast expressiv ausgewählten Bildausschnitte setzen den Horror gut um. Diese Episode ist definitiv die Beste im ganzen Band. Der Rest kann nicht ganz mithalten, liefert aber immer noch sehr solide Unterhaltung.

Die Toten 2 ist mehr als ein Achtungserfolg aus der Horrorprovinz Deutschland, sondern kann durchaus mit den meisten Erzählungen mithalten. Weiter so.

Fazit:
Zwar bleibt vieles recht oberflächlich, aber alle Geschichten sind spannend und actionreich. Mehr als ein Achtungserfolg aus Deutschland. Insbesondere wenn man bedenkt das hier viele Beteiligten ihr Debüt geben.

Die Toten 2 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Die Toten 2

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
395798243X

ISBN 13:
978-3957982438

148 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannung und Action
  • gut gestaltete Horrorstories
  • beachtliche Debüts
Negativ aufgefallen
  • psychologisch zu oberflächlich
  • kein Raum für Subtexte
  • in letzter Story peinlicher Text
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 28.11.2015
Kategorie: Rezensionen
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