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Comic-Besprechung - Avengers: Age of Ultron Paperback

Geschichten:
US-Age of Ultron # 1-10, 10AI
Autoren: Brian Michael Bendis, Mark Waid, Kathryn Immonen
Zeichner: Bryan Hitch, Amilcar Pinna, Carlos Pacheco, Brandon Peterson, Butch Guice, Alex Maleev, David Marquez, Joe Quesada, André Lima Araújo
Farben: Paul Mounts, Amilcar Pinna, José Villarrubia, Richard Isanove, Frank d´Armata


Spätestens nach dem großen Kinospektakel dürfte jedem Superheldenfan der Name Ultron etwas sagen. Zwischen 2013 und 2014 kämpften die Marvel-Helden in einem Megaevent, das zahlreiche Comicserien des Verlages betraf, gegen den Roboter. Dieser hatte sich verselbstständigt und drohte nun damit die Menschheit zu zerstören. Gut, "drohen" ist wohl etwas untertrieben, denn Ultron hat es beinah geschafft. Nur noch wenige Superhelden sind am Leben und die Städte liegen allesamt in Schutt und Asche. Zudem patrouillieren Klone von Ultron durch die Straßen und töten alles Leben, was ihnen in die Quere kommt. Mit dieser apokalyptischen Basis beginnt das große Event.

Die Autoren versammeln nun die überlebenden Helden und lassen sie einen Plan zur Zerstörung von Ultron ausarbeiten. Dieser sieht vor, dass sich die stärksten Helden in die Zukunft begeben, von wo aus der Roboter seine Schreckensherrschaft bis in die Gegenwart ausdehnt. Dort soll der Endkampf stattfinden.

Obwohl alle wichtigen Helden des Marvel-Universums eine Rolle in diesem Event übernehmen, stehen Hank Pym, Sue Storm und Wolverine die Hauptrollen zu. Letzterer tritt hier wieder als skrupelloser Problemlöser auf, der auch nicht davor zurückschreckt mittels Zeitreisen Ultron und damit seinen Erfinder Hank Pym zu töten. Das Zeitreisen und Aktionen in der Vergangenheit Auswirkungen auf die bestehende Realität haben, dürfte jedem bekannt sein. Die Autoren spielen in dieser Storyline mit genau diesem Effekt, so dass mehrere alternative Zeitstränge präsentiert werden, die allesamt Veränderungen durch Wolverines Taten in der Vergangenheit erfahren. Dabei sieht der Leser in einer alternativen Zukunft unter anderem eine epische Schlacht mit Morgana Le Fay, die auf einem Drachen reitet.
Dass auch ohne Ultron die Gemeinschaft dem Erdboden gleich gemacht wird, beweist die Fehlkalkulation von Wolverine damit auf drastische Weise. Nur ist es leider für eine Rolle rückwärts zu spät.

Als Leser verfolgt man die verschiedenen Zeitsprünge anfangs noch fasziniert, mit zunehmender Seitenzahl dann aber doch eher gelangweilt. Wirklich schlüssig scheint das Konzept des Events nicht zu sein, ansonsten müssten nicht derart viele "Korrekturen" der Zeit durchgeführt werden. Oder aber der Autor will wirklich den Leser mit den verschiedenen alternativen Zeitsträngen und -ebenen verwirren, um ihn dann mit sentimentaler Gefühlsduselei am Beispiel von Hank Pym wieder zufrieden zu stellen. Sollte dies der Masterplan von Bendis und Co. gewesen sein, nämlich den Leser einfach durch wilde Szenenwechsel bei Laune zu halten, bis er sich mit den kleinsten gemeinsamen Nenner zufrieden gibt, dann ist ihnen das wirklich gelungen.
Andernfalls läge hier eine mittelprächtige Elseworld-Storyline vor, die man bis zur ersten Hälfte wirklich sehr gut lesen kann. Anschließend wird die Handlung unnötig kompliziert und schwenkt auch vollkommen von der eigentlichen Bedrohung namens Ultron ab. Schade eigentlich, denn die Beseitigung von Problemen mittels Zeitsprüngen ist ein altbekannter Weg, der hohe Erwartungen weckt und oftmals mit wilden Veränderungen und Überraschungen in der Zukunft daher kommt. Dies mag bei "Age of Ultron" auch der Fall sein, doch die Autoren wissen nicht so recht wann Schluss sein muss und fügen noch mehrere Erklärungen und einen One-Shot zu Ant-Man ein. Wirklich schlecht ist das nicht, nur hat es rein garnichts mehr mit dem Event zu tun, nimmt dafür aber viel Platz ein.

So gesehen reiht sich also auch dieses Event in den eher mittelprächtigen Storys der vergangenen Jahre ein. Während bei einigen Events nicht mal zu Beginn richtig klar ist, um was es eigentlich geht, gab es bei "Age of Ultron" schon einen interessanten Ansatz und auch die Idee mit den Zeitsprüngen ist gelungen, nur leider geht der Story dann mächtig die Puste aus. Schade.

Dank zahlreicher Künstler ist die Gestaltung ziemlich abwechslungsreich gelungen. Bis auf ein / zwei Ausnahmen sind die Zeichnungen durchaus sehenswert. Große doppelseitige Grafiken zeigen riesige Atomexplosionen, Zerstörungen und Kämpfe. Alles ist bis ins Detail ausgearbeitet und mit kräftigen Farben versehen. Auch die Darstellung der Figuren ist überwiegend gelungen. Auch wenn die Story schwächelt, grafisch brauch sich der Comic wirklich nicht zu verstecken. Hier wurde bei der Darstellung der Umgebungen, der handelnden Personen und bei den Auswirkungen der Kämpfe nicht mit Details gepaart. Das passt.

Dass Ultron ein gefährlicher Gegner ist, wird dem Leser schon nach wenigen Seiten bewusst. Die Strategie der Helden klingt ebenfalls schlüssig, nur was die Autoren im Folgenden daraus machen, ist dann doch stellenweise recht konfus. Somit endet auch dieses Event wieder in belanglosen Dialogen und wilden ziellosen Prügelorgien. Marvel-Fans dürfen dennoch zugreifen, da die erste Hälfte des Comics überaus gelungen ist und das absinkende Niveau dann auch verschmerzt werden kann. Dennoch schade, aus den Ideen hätten die Verantwortlichen wirklich mehr machen können.

Avengers: Age of Ultron Paperback - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Avengers: Age of Ultron Paperback

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 24,99

ISBN 10:
3957983169

324 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • interessanter Ansatz
  • massive Zerstörungen und wilde Fights
Negativ aufgefallen
  • der Story geht in der zweiten Hälfte die Luft aus
  • keine wichtigen Veränderungen fürs Marvel-Universum
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 11.01.2016
Kategorie: Age of Ultron
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