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Comic-Besprechung - Original Sin Sonderband 3: Original Sins

Geschichten:
Vor aller Augen (Originaltitel: „Hidden in Plain Sight  1-5“ Original Sins 1-5)
Autor: Ryan North, Zeichner: Ramon Villalobos, Farben: Jordan Gibson

Lockjaw: Tief vergraben (Originaltitel: „Lockjaw: Buried Memory“ Original Sins 1)
Autor: Stuart Moore, Zeichner: Rick Geary, Farben: Ive Svorcina

Dunkles Erbe (Originaltitel: „Black Legacy“ Original Sins 2)
Autor: Frank Tieri, Zeichner: Raffaele Ienco

Voll ins Schwarze (Originaltitel: „Before Your Eyes“ Original Sins 2)
Autor und Zeichner: Ty Templeton, Farben: Paul Mounts

Kriegsgeflüster (Originaltitel: „Whispers of War“ Original Sins 3)
Autor: Charles Soule, Zeichner: Ryan Browne, Edgar Delgado

Spurlos (Originaltitel: „Bury the Lead Original Sins 3)
Autor: Dan Slott, Zeichner: Mark Bagley, Tusche: Joe Rubinstein, Farben: Paul Mounts

Schachmatt (Originaltitel: „Checkmate“ Original Sins 4)
Autor:  James Dale Robinson, Zeichner: Alex Maleev

Katharsis (Originaltitel: „Catharsis“ Original Sins 4)
Autoren: David Abadia und Pablo Durá, Zeichner: Erica Henderson

Wer ohne Sünde ist (Originaltitel: „The No-Sin Situation“ Original Sins 5)
Autor: Chip Zdarsky, Zeichner: Chip Zdarsky,

Wie die Welt tickt (Originaltitel: „How the World works“ Original Sins 5)
Autor: Al Ewing, Zeichner: Butch Guice, Tusche Scott Hanna, Farben: Matthew Wilson

Der stille Sieg des Woodrow McCord (Originaltitel „The silent War of Woodrow McCord“ Original Sins Annual 1)
Autor: Jason Latour, Zeichner: Enis Cisic, Farben: Chris Chuckry



Story:
Der dritte Band zum Event Original Sin vereint mehrere einzelne Geschichten, die sich rund um B-Charaktere des Marveluniversums drehen oder über den Supportingcast Einblicke auf Hauptfiguren gewähren. Alle Geschichten wurden in der Original Begleitserie „Original Sins“ veröffentlicht, wobei die erste Geschichte des Bandes über die 5 Originalhefte verteilt erschien.
Eine Ausnahme der im folgenden rezensierten Geschichten stellt die letzte, „Der stille Weg des Woodrow McCord“ , dar. Sie erschien im Extraheft „Original Sin Annual 1“.
Und aus Sicht des Rezensenten muss schon zu Beginn festgehalten werden, dass sie das Highlight des Bandes ist. Generell steigert sich die Qualität des Bandes vom Beginn zum Ende hin. Was uns zu den einzelnen Geschichten bringt.



Meinung:
Vor aller Augen
Hauptcharaktere dieser Geschichte sind die drei Young Avengers Marvel Boy, Hulkling und Prodigy. Während Marvel Boy zu Beginn der Geschichte auf seiner Station im Erdorbit traurigen Gedanken über seine gescheiterte Beziehung nachhängt, kommt es auf der Erde zu den Ereignissen, die das Event „Original Sin“ in Gang bringen. Die Augenbombe wird gezündet, die Erinnerungen des Beobachters verteilen sich und die Exterminatrix, Exfreundin von Marvel Boy, kämpft gegen die Avengers.
In diese Situation platzen Hulkling und Prodigy um ihren Kameraden zu informieren. Alle drei machen sich auf die Erde, kommen aber gar nicht zur oben beschriebenen Kampfszene, sondern geraten in ein Duell mit dem Schurken Hood. Dieser hat eine Gruppe von Bewohnern unter seine Kontrolle gebracht, um sie zu beschützen. Das seine Absichten ganz anders sind, stellt für den geneigten Leser sicher keine Überraschung dar. Und so ist die gesamte Geschichte ziemlich spannungsarm. Autor Ryan North versucht sich immerhin darin, dass Geschehen durch Humor aufzuwerten, aber zumindest bei dem Rezensenten hat dies nicht überzeugend funktioniert. Einziges Highlight dieser Geschichte stellen die Zeichnungen von Ramon Villalobos dar. Er hat einen leicht dreckigen, cartoonigen Stil, der dennoch vor Details strotzt. Dennoch kann auch Villalobos diese Geschichte nicht vor dem Urteil retten, dass es sich um die schwächste des ganzen Bandes handelt. Somit entweder ein völlig verkorkster Start des Bandes oder Frucht des Gedankens: „Wir starten schwach und steigern uns zum Ende hin enorm“.

Lockjaw: Tief vergraben
Die zweite Geschichte dreht sich um den Inhuman Lockjaw. Man kann sie durchaus in der Tradition von Zeitungstrips sehen, die ohne Text auskamen. Stuart Moore und Rick Geary, verstehen es hier auf 2 Seiten genau den Humor zu treffen, um einerseits die Eigenheiten von Marvels derzeit größten Helden auf die Schippe zu nehmen und andererseits ein höchst natürliches Bedürfnis von Lockjaw darzustellen. Bei dieser Geschichte liegt mal wieder die Würze in der Kürze. Eine starke Steigerung im Vergleich zum Beginn des Bandes.

Dunkles Erbe
Aus Sicht des Rezensenten das erste Highlight des Bandes. Hauptcharaktere sind der Black Knight sowie die Reporterin und Historikerin Rebecca Stevens. Letztere hat durch die Gedankenexplosion die Geschichte des Black Knight und die Tragik um seine Rolle und die der Klinge erfahren. Auf zehn Seiten schaffen es Autor Frank Tieri und Zeichner Raffaele Ienco eine spannende Geschichte in düsteren Bildern zu erzählen, die den Horror und die Tragik des amtierenden Black Knights darstellen.

Howard The Duck: Voll ins Schwarze
Wie schon bei der Geschichte um Lockjaw handelt es sich auch wieder um einen zweiseitigen humorigen Strip. Leider zündet der Humor nicht ganz so gut, wie in der Geschichte um Lockjaw. Aber gerade bei Humor ist es ja immer Geschmackssache. Der Ansatz der Geschichte ist aber durchaus interessant. Howard erfährt durch die Gedankenexplosion nicht etwa das Geheimnis eines Dritten, sondern eines über sich selbst - nur um sich letztendlich dank dieser Erinnerung auf seine eigene unnachahmliche Weise selbst zu helfen. Lustig, ja, auch grafisch passend von Autor und Zeichner Ty Templeton umgesetzt. Aber in seiner Darbietung eben nicht ganz so knackig wie die Geschichte um Lockjaw. Dennoch, gut und damit kein Reinfall.

Kriegsgeflüster
Neben Lockjaw sind auch andere Inhumans von der Gedankenexplosion betroffen, unter anderem Lineage, der Hauptcharakter dieser Geschichte. Seine Fähigkeit, die Seele von verstorbenen Vorfahren direkt nach ihrem Tod in sich aufnehmen zu können, verschafft ihm wertvolle Informationen. Unter anderem wie es zu dem Krieg zwischen Inhumans und Kree kommen konnte.
Die Geschichte hinterlässt den Eindruck, dass sie das Event „Original Sin“ dazu verwendet auf eine andere größere Storyline hinzuarbeiten. Grafisch und inhaltlich sicherlich nicht schlecht, aber eben auch nichts Außergewöhnliches. Irgendwie stellt sich beim Lesen der Eindruck ein, dass es sich um eine Geschichte im Stile der „0“-Hefte aus den 90ern handelt, die gerne im Vorlauf zu einer großen Storyline veröffentlicht worden. Nett, aber nichts Besonderes.

Spurlos
Als nett, aber nichts Besonderes könnte man auch die 5. Geschichte des Bandes aus der Feder von Dan Slott und Zeichner Mark Bagley bezeichnen. Sie handelt von einer Geschichte über Spider-Man, die J. Jonah Jameson geschrieben hatte, weit bevor er einen Hass auf den Spinnerich bekam und einen Privatkrieg gegen diesen begann. Leidtragender hiervon ist der Reporter Ray Rothman, der gerade an dieses Geheimnis von J.J.J. gelangt und die Konsequenzen dafür tragen muss.

Katharsis
Der nächste humorige 2-Seiter in diesem Band. Leider fällt auch dieser wieder schwächer aus. Erzählt wird kein Geheimnis, sondern eine Erinnerung eines ehemaligen Eskimojungen, der Captain America begegnete, als dieser noch im Eis gefangen war. Hier zündete weder der Humor über den Inhalt noch über die Zeichnungen. Der schwächste humorige Beitrag in dem Band und ein Qualitätsabfall noch hinter der ersten Geschichte des Bandes.

Wer ohne Sünde ist
Dem Tiefpunkt der humorigen Storys folgt das Highlight der humorigen Beiträge in diesem Band von Autor und Zeichner Chip Zdarsky. Nick Fury und Chip Zdarsky, als Anwärter auf einen Posten unter Nick Fury, verhören in diesem 2-Seiter innerhalb von 28 Paneln 21 Marvelcharaktere zu ihren Geheimnissen. Am Ende kommt alles anders und der Lacher ist auf Seiten von Nick Fury und dem Leser. Knackig, lustig und auf den Punkt. Und mit einer Pointe, die wortwörtlich ins Schwarze trifft! Großartig!

Schachmatt
Ein weiteres Highlight des Bandes, das uns zeigt, dass sich ein gewöhnlicher Mensch nicht mit Dr. Doom anlegen sollte. So kommt der Broker Gil Carmichael durch die Gedankenexplosion an Informationen, die ihn, entgegen dem Rat seines Freundes und Kollegen, glauben machen, Dr. Doom erpressen zu können. Dieser macht ihm auf seine unnachahmliche Art klar, dass das keine gute Idee ist. Auch hier trifft es zu, dass in der Kürze die Würze liegt. Auf 10 Seiten nehmen Autor James Dale Robinson und Zeichner Alex Maleev das Event Original Sin zum Anlass, uns eine Charakterisierung von Dr. Doom zu präsentieren, die auf den Punkt ausfällt: unheimlich, berechnend, düster, grausam, einer Naturgewalt gleichkommend. Sehr stimmungsvoll und das, obwohl Dr. Doom außer auf der ersten und letzten Seite der Geschichte, nicht direkt auftritt.

Wie die Welt tickt
Die letzte Story aus der „Original Sins“-Heftreihe liefert den Lesern neue Erkenntnisse über Nick Fury und seinen Freund Dum Dum Dugan. Grafisch ist das ordentlich von Zeichner Butch Guice und seinen Kollegen Scott Hanna (Tusche) und Matthew Wilson (Farben) umgesetzt. Und auch handwerklich lässt Autor Al Ewing nichts missen. Dennoch kam beim Lesen der Eindruck auf, dass es dieser Geschichte nicht wirklich bedurfte. Und ob das Geheimnis um Dum Dum Dugan jedem schmecken wird, der die Figur lieb gewonnen hat, bleibt abzuwarten. Auch wie die Figur in Zukunft weiter genutzt wird. Auch hier gilt wieder: nett, aber nichts Besonderes.

Der stille Sieg des Woodrow McCord
Die im „Original Sin Annual 1“ veröffentlichte Geschichte stellt zugleich das letzte Highlight und die letzte Geschichte dieses Bandes dar.
Auf äußerst pulpige Art erzählt uns Autor Jason Latour die Geschichte von Woodrow McCord, der seit vielen Jahren die letzte Bastion ist gegen alle Bedrohungen von außen gegen die Erde. Wir sehen, wie er noch als unbedarfter Möchtegern von seinem Ausbilder hinaus zu den Sternen mitgenommen wird. Und der Leser erfährt auch, was es heißt, diese Aufgabe wirklich zu übernehmen, welchen Preis Woodrow auf sich nehmen muss, um den „Letzten Wall“ weiter am Leben zu erhalten. Eingerahmt wird diese Herkunftsgeschichte von der Handlung, wie Nick Fury und Howard Stark Woodrow fanden. Und welche Schlüsse Nick Fury aus dem Fund zog. Passend unterstützt wird Jason Latour von Zeichner Enis Cisic und bei der Farbgebung von Chris Chuckry. Eine unterhaltsame, eine aufschlussreiche Geschichte über die Hintergründe des „Letzten Walls“. Und ein sehr guter Abschluss für einen qualitätsmäßig stark schwanken Band.



Fazit:
Der dritte Sonderband zum Event „Original Sin“ ist qualitätsmäßig stark schwankend. Er ist darum auch nur bedingt zu empfehlen, zum Einen denen, die alles um das Event so weit wie möglich komplett haben wollen, zum Anderen denen, die Interesse an den Charakteren der einzelnen Geschichten haben. All denen, die auf einen komplett guten Band setzen mit durchweg gelungenen Geschichten, sei geraten vor dem Kauf mindestens einen, wenn nicht sogar einen zweiten Blick in den Band zu werfen.
Redaktionell regiert auch eher Schmalhans diesen Band. So werden einzig ein paar Hinweise auf die Herkunft von Hood gegeben und in einem zweiten Absatz schon wieder Werbung für das nächste Event „Axis“ gemacht.



Original Sin Sonderband 3: Original Sins - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Original Sin Sonderband 3: Original Sins

Autor der Besprechung:
Martin Ebert

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 14,99

ISBN 13:
4198886314994

132 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • tolle humorige Momente in "Lockjaw" und "Wer ohne Sünde ist"
  • sehr gute stimmungsvolle Geschichten wie "Schachmatt" und "Dunkles Erbe"
Negativ aufgefallen
  • leider sehr schwankende Qualität der Geschichten...
  • wodurch gerade mal 5 von 11 Geschichten überdurchschnittlich ausfallen
  • schlechter redaktioneller Beitrag
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 16.02.2016
Kategorie: Hefte
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