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Comic-Besprechung - Fables 27 - 1001 schneeweiße Nächte

Geschichten:
„1001 schneeweiße Nächte“
US - Fables: 1001 Nights of Snowfall
Autor: Bill Willingham
Zeichner und Farbgebung: Mark Buckingham und viele weitere

Nach dem emotional aufgeladenen Abschluss der Hauptserie im letzten Band, veröffentlicht Panini nun einen One-Shot, der den Leser in das Reich der Fables einführen soll. Angesichts des erst kürzlich zurückliegenden Grande Finale vielleicht etwas spät, aber Neueinsteiger können zu diesem Zeitpunkt wenigstens sofort einsteigen und sich bei einer umfangreichen Backlist bedienen.

Im vorliegenden Band erzählt Autor Bill Willingham unter der Mithilfe zahlreicher Künstler verschiedene Geschichten aus der Welt der Fables. Eingerahmt werden die Storys in einer Erzählung über Snow White, die am Palast des Sultans gefangen gehalten und mit dem Tode bedroht wird. Der einzige Ausweg ist das Erzählen von Geschichten, um die Vollstreckung der Todesstrafe hinauszuzögern. Bereits bei diesem Ansatz zeigt Willingham, warum seine Serie bei Fans und Kritikern so beliebt ist. Seine Figuren sind nicht nur Bestandteil der aktuellen Handlung, sondern bieten auch Ansatzpunkte für zahlreiche weitere Storys. Darunter befinden sich oftmals mehrere Märchen gleichzeitig, was im späteren Verlauf bei der Hexe Totenkinder aus "Hänsel und Gretel" noch stark in Erscheinung treten wird.
Snow White erzählt dem Sultan folglich Geschichten über den Froschkönig, Prince Charming, dem schlauen Fuchs Reynard, Bigby Wolf und, wie bereits erwähnt, über Frau Totenkinder. Zusammen mit der Hexe treten auch Snow White selber und ihre Schwester Rose Red auf.
Bill Willingham nutzt diesen Band, um die Ursprünge der Figuren zu beschreiben. So wird schnell deutlich, woher die Hexe ihren Namen hat und vorallem in wie viele Märchen sie involviert ist.

Damit werden die Figuren von einer anderen Seite gezeigt. Ein gutes Beispiel ist neben Frau Totenkinder der Froschkönig. Dieser machte in der Hauptserie immer einen sehr friedfertigen und ausgeglichenen Eindruck. Wer die hier abgedruckte Story gelesen hat, wird angesichts der verstörenden Erlebnisse diese Charaktereigenschaften ganz anders beurteilen.
Somit sind die Storys nicht nur einfache Abenteuer der Figuren vor ihren Auftritten in "Fables", sondern auch Charakterstudien und Ursprung tiefliegender Traumata, welche mitunter einige Aktionen im späteren Verlauf der Handlung erklären können.
Bill Willingham verbindet die einzelnen Storys zudem noch mit einem gemeinsamen Problem. "Der Feind", namenslos und zerstörerisch, schickt seine Kobold-Horden in alle Märchenwelten, wo sie morden, plündern und peinigen. Dies setzt eine große Fluchtwelle in Gang, an deren Ende die Gründung von Fabletown und der Farm liegt, also der eigentliche Startpunkt der Hauptserie.
Demzufolge sind alle Erzählungen ein wenig miteinander verknüpft, ohne dass die einzelnen Figuren wirklich aufeinandertreffen. Es sind vielmehr die kleinen Details, die hier wichtig und markant sind.

Dem Leser bietet sich somit die Gelegenheit etwas über die Vorgeschichte der Märchenfiguren zu erfahren. Dies ist immer angelehnt an die bekannten Grimmschen Erzählungen, wobei diese durch die geschilderte Rahmenhandlung verbunden werden und auch mit nicht ganz Kindgerechter Gewalt eher geklotzt, statt gekleckert wird.

Dank der Unterstützung verschiedener Zeichner erhalten alle Storys ein anderes Layout. Mal wird die Handlung in satten Pasteltönen wiedergegeben oder in sanften Grautönen mit leichter Tuscharbeit umgesetzt. Dies sorgt zum einen für einen wirklichen Bruch zwischen den einzelnen Geschichten und zum anderen für eine ständig neue Überraschung, da die Künstler sehr unterschiedliche Arbeit abliefern und sich nichts davon gleicht. Abwechslung wird hier folglich groß geschrieben, was nicht nur der Handlung zugutekommt, sondern auch einige überaus sehenswerte Passagen liefert.

Fans der Serie können sich über einen Band freuen, der die Ursprünge einiger Figuren aus dem „Fables“-Universum offenbart und sie damit stellenweise in ein ganz anderes Licht rückt. Was sich vielleicht wie ein altbekanntes Muster im Comicbusiness anhören mag, bekommt hier angesichts zahlreicher Hinweise für die späteren (bereits erschienen) Abenteuer eine ganz andere Gewichtung. Der One-Shot dürfte damit nicht nur für altgediente Fans, sondern auch für Neueinsteiger von Interesse sein, welche keine große Rahmenhandlung überbrücken müssen, sondern die Figuren noch relativ unvorbelastet erleben können. So gesehen also ein wirklich empfehlenswerter Titel.


Fables 27 - 1001 schneeweiße Nächte - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Fables 27 - 1001 schneeweiße Nächte

Autor der Besprechung:
Christian Recklies

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 16,99

ISBN 13:
978-3957986429

148 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Ursprünge der „Fables“-Figuren werden gekonnt dargestellt
  • geschickt arrangierte Rahmenhandlung
  • abwechslungsreiche künstlerische Umsetzung der Handlungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 21.03.2016
Kategorie: Fables
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