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Comic-Besprechung - Der rote Baron 1: Tanz der Maschinengewehre

Geschichten:
Der rote Baron 1: Tanz der Maschinengewehre
Autor: Pierre Veys, Zeichner / Colorist: Carlos Puerta


Story:
Berlin 1904. Der junge Manfred von Richthofen ist Schüler auf der Militärakademie. Seine guten Leistungen bringen ihm jedoch nicht nur Freunde, sondern auch Neider. Eines Tages wollen sie es Manfred heimzahlen, doch in dem Moment der Gefahrt entdeckt Richthofen eine Gabe an sich: er kann die Gefühle und Gedanken seiner Gegner spüren. Zehn Jahre später, im Weltkrieg, kommt ihm das zu Gute.


Meinung:
Was schon gleich bei der neuen Serie Der rote Baron auffällt ist zugleich die größte Stärke: die Zeichnungen. Diese sind sehr opulent und wirklich jedes Panel wirkt wie ein Gemälde. Ganz offensichtlich sind die Malereien, anders kann man sie nicht bezeichnen, mit Ölfarben gestaltet worden und besitzen mehrere Farbschichten wodurch sie sehr intensiv wirken. Manchmal kann man sogar noch den Pinselstrich erkennen. Gerade die großformatigen Panels, von denen es hier sehr viele gibt, sind bezaubernd und bieten Panoramen wie man sie ansonsten von Landschaftsmalereien her kennt.

Oft kann solch ein Stil aber zu einer gewissen Statik führen, da jedes Panel dann für sich steht und zwischen ihnen keine Bewegungsraum entsteht, den der Leser durch seine Lektüre füllt. Das verhindert einen Fluss und man erfreut sich zwar an den Zeichnungen, stolpert aber über die Handlung. Es gehört zu den größten Stärken der Serie, dass trotz des Stils die genannte Statik hier nur teilweise zu finden ist. Die Actionszenen sind sehr dynamisch und man folgt den Bewegungen der Flugzeuge und kann auch ohne den Gebrauch von Speedlines das Tempo nachvollziehen. Das gelingt durch viele Perspektivwechsel und wechselnde Szenarien welche deutlich machen, dass sich die Hintergrundszenerie der Luftkämpfe vor der nächsten Handlung der Piloten schon geändert hat und macht somit das Tempo deutlich, was sehr geschickt ist.

Im Kontrast dazu wirken die Dialoge dann allerdings oft allzu starr und die Stärke entpuppt sich hier als Schwäche. Das Auge des Lesers konzentriert sich bei Dialogen auf die Gesichter der Protagonisten und der Hintergrund ist eben nur Beiwerk. Da hier auch selten wechselnde Perspektiven vorkommen wirken die Dialogszenen wie eingefroren und halten die Geschichte auf.

Wobei die Story an sich auch recht übersichtlich ist. Titelfigur als roter Baron ist natürlich der historisch reale Baron von Richthofen, der im Ersten Weltkrieg der erfolgreichste Flieger war und schon zu Lebzeiten zu einer Legende hochstilisiert worden war. In der Beschreibung seiner Leistungen kann es aber auch zu einer falschen Heldenverehrung werden, da seine Aufgabe schließlich darin bestand, andere Menschen zu töten. Was eine spannende Biographie nicht verhindert. Aber hier geht es gar nicht darum eine Biographie zu schreiben, sondern einfach eine Actiongeschichte zu erzählen. Man mag manche biographische Aspekte genommen haben und auch einige reale Anekdoten eingebaut haben, aber man kann nicht sagen, dass man den Werdegang und den Charakter von Richthofen erklären möchte. Dem steht auch eine erfundene übersinnliche Begabung entgegen. Im Comic kann Richthofen in Momenten von Gefahr die Gedanken und Emotionen seiner Gegner spüren und dementsprechend handeln. Was ihm entscheidende Vorteile verleiht. Aber diese erfundene Gabe wäre eigentlich gar nicht nötig gewesen, da sie die eigentliche Leistung der realen Person schmälert. Abgesehen von dieser Zwiespältigkeit kann man doch bislang einen falschen Heroismus vermeiden und bietet eine packende Actiongeschichte, wobei auch das Setting und die Zeitumstände hervorragend getroffen sind. Dazu trägt auch bei, dass manche Panels historischen Fotos nachempfunden sind.


Fazit:
Optisch herausragend, kann die Story nicht ganz überzeugen, da eine Biographie zugunsten einer Actionstory vernachlässigt wird. Zudem ist der übernatürliche Einfluss nicht notwendig.


Der rote Baron 1: Tanz der Maschinengewehre - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der rote Baron 1: Tanz der Maschinengewehre

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 13,99

ISBN 10:
3957986923

ISBN 13:
978-3957986924

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • dynamische Action
  • Atmosphäre und Setting
Negativ aufgefallen
  • flache Handlung
  • Statik in den Dialogen
  • überflüssiger übernatürlicher Einfluss
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 14.05.2016
Kategorie: Alben
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