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Comic-Besprechung - Das Blut der Feiglinge 1: Yamas Rache

Geschichten:
Das Blut der Feiglinge 1: Yamas Rache
Autor / Zeichner / Colorist: Jean-Yves Delitte


Story:
Ostindien 1641. Ein englischer Handelsposten wird überfallen und alle Bewohner grausam ermordet. Doch dahinter sich scheint mehrzu verbergen, denn ein Sonderermittler der Krone taucht auf und stellt unangenehme Fragen. Im England des Jahres 1661 untersucht ein anderer Ermittler, Major Arthur J. Pike, einen ganz anderen grausamen Mord der ihn auf die Spur einer mächtigen Handelsgesellschaft führt.


Meinung:
Schon der erste Blick in die neue Serie Das Blut der Feiglinge ist faszinierend. Man merkt, das Delitte der offizielle Maler der französischen Marine ist. Seine Zeichnungen der historischen Segelschiffe sind detailreich und atemberaubend. Dabei stehen die Schiffe gar nicht mal im Mittelpunkt der Erzählung. So gut wie keine einzige Szene spielt auf den Meer und die Hochseeschiffe sieht man meistens nur vor Anker liegend. Dennoch erweist Delitte ihnen Respekt indem er sie sorgfältig zeichnet. Auch sonst beweist er viel Sinn für das Detail und zeichnet so realistisch, dass man als Leser in das historische Setting hineingezogen wird. Lichtspiele, die Kleidung, das Setting: alles ist akkurat und detailreich ausgeführt. Die Figuren erinnern allerdings sehr an Juillard zu Zeiten von Die sieben Leben des Falken und sind sehr kantig und die Gesichter zerfurcht ausgefallen. Was für manche etwas gewöhnungsbedürftig sein dürfte und sich etwas mit den Hintergründen beißt, da so eine gewisse Künstlichkeit hervorgehoben wird, welche nicht mit dem ansonsten vorherrschenden Realismus harmoniert.  Dennoch sind die Zeichnungen zum drin verlieren.

Die Story an sich lässt sich gut an. Das Blut der Feiglinge ist ein gelungener Historienkrimi der den Plot nicht einfach in eine ferne Zeit versetzt und ansonsten auch in der Gegenwart spielen könnte. Oft trifft man Geschichten an deren Plot auch in jeder beliebigen Zeit spielen könnte und die Historie einfach als Setting nimmt vor deren Hintergrund der Kriminalfall abgespult wird. Hier ist das nicht der Fall. Zum einen sind die Ermittlungsmethoden nicht von CSI beeinflusst, sondern so geschildert wie sie damals wohl durchgeführt worden sind und zum anderen sind die Umstände des Falles in Ansätzen auch nur mit der historischen Perspektive zu verstehen. Dieses wird auch immer wieder aufgegriffen. Da spielt einerseits der beginnende Kolonialismus eine Rolle, andererseits die Handelskompanien die damals so mächtig wurden, dass sie schon fast dem Staat Konkurrenz boten.

Aber worum es eigentlich genau geht, kann man noch nicht sagen. Was erheblich zu der Spannung beiträgt, denn der Leser weiß nie mehr als die Figuren. Und das obwohl die Story auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen spielt und an entfernten Enden der damals bekannten Welt. Aber die Zusammenhänge erschließen sich noch nicht. In der aktuellen Erzählzeit soll ein Mord aufgeklärt werden, der offensichtlich mehr Opfer als nur das offensichtliche forderte und in der Rückschau gibt es ein Massaker an einer Schiffsbesatzung aufzuklären, hinter dem wohl mehr steckt als nur der Hass der Eingeborenen auf die Fremden. Hier wie dort folgt man dem Ermittler und bekommt selten mehr Informationen als sie selber. Diese Tatsache macht einen so neugierig, dass man gerne der weiteren Handlung folgt und den nächsten Band kaum erwarten kann. Das einzige Manko ist die Tatsache, dass es hier recht wortreich zugeht und die Dialoge manche Szenen zu ersticken drohen.


Fazit:
Geschickt aufgebaut, weiß der Leser nie mehr als die Ermittler und kann auch die verschiedenen Zeitebenen nicht von selbst zusammenführen, was die Neugier auf den zweiten Band erhöht. Vor allem die detaillierten Zeichnungen können einen in ihren Bann ziehen.

Das Blut der Feiglinge 1: Yamas Rache - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Das Blut der Feiglinge 1: Yamas Rache

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 13,99

ISBN 10:
3957986931

ISBN 13:
978-3957986931

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • detaillierte Zeichnungen
  • Spiel mit Zeitebenen
  • spannende Story
Negativ aufgefallen
  • etwas dialoglastig
  • Gesichter etwas fratzenhaft ausgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 25.05.2016
Kategorie: Alben
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