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Comic-Besprechung - Der Entenprinz 1

Geschichten:
Der Entenprinz, Kapitel 1-2, Nachwort
Autor, Zeichner: Ai Morinaga

Story:
Reiichi ist Schüler der Mittelschule und kann leider nicht als eine Augenweide bezeichnet werden. Er ist kleinwüchsig und hat eine Brille mit Gläsern, so dick wie Bausteingläser und eine Pottfrisur, der er den Spitznamen „Helm“ verdankt. Von seinen Mitschülern wird er böse geschnitten, selbst die Außenseiter wollen nichts mit ihm zu tun haben.
Seine großen Leidenschaften sind Pflanzen und das World Masterpiece Theatre. Außerdem schwärmt er für die hübsche Mitschülerin Yumiko, die als Einzige nett zu ihm ist und sich mit ihm unterhält und wie einen gleichwertigen Mitmenschen behandelt. Yumiko besitzt einen abgrundtief hässlichen Hund namens „Mister“, der eine verblüffende Ähnlichkeit mit Reiichi aufweist. Als Yumiko mit ihren Eltern nach Amerika umziehen muss verschwindet Mister kurz vor der Fahrt zum Flughafen. Reiichi hilft Yumiko bei der Suche nach dem Vierbeiner und beide machen sich getrennt auf den Weg. Der Junge entdeckt schließlich den Hund mitten auf der Straße, als ein Auto auf das Tier zu rast. Gerade noch im letzten Augenblick schmeißt sich der Otaku zwischen Fahrzeug und Hund. Der Schüler wird schwer verletzt und liegt über ein Jahr im Koma. Als er wieder erwacht kann er seinen Augen nicht trauen. Sein Spiegelbild zeigt einen jungen, groß gewachsenen und hübschen, jungen Mann. Ein Model, das ihm entgegen blickt...

Meinung:
Das Märchen vom hässlichen Entlein steht Pate für diese Comedy Serie, die einen kleinen, hässlichen aber sehr liebenswerten Otaku als Hauptdarsteller präsentiert. Reiichi Shiratori ( = Schwan / weißer Vogel) weiß wie man sich fühlt, wenn man ein Außenseiter und einsam ist. Mobbing erlebt er täglich und er wird auf sein Äußeres, das wirklich nicht ansprechend ist, reduziert. Selbst in der eigenen Familie – er besitzt drei Schwestern und beide Elternteile (alles hübsche Menschen) – findet er keinen Rückhalt und Zuspruch. Somit verkriecht er sich in die heile Welt der Anime Klassikern und investiert leidenschaftlich gern seine Zeit in die Pflanzen- und Blumenzucht. Lediglich die gleichaltrige Yumiko behandelt ihn wie einen normalen Menschen. Das Mädchen ist sehr beliebt auf der Schule, insbesondere auch bei den Jungen. Die Comedy überzieht sehr schön gesellschaftliche Missstände. Das Äußerlichkeiten insbesondere in der Schulzeit, aber auch später im Leben, immer eine große Rolle spielen, können wir alle mit Sicherheit bestätigen. Durch Reiichis Verwandlung sieht er hinter beide Seiten der Medaille, beide Extremen, hässlich und wunderschön zu sein. Der Leser erlebt einen Jugendlichen voller Selbstzweifel und –mitleid, aber auch Empathie und Herzenswärme gegenüber seinen Mitmenschen. Er bringt es zum Beispiel nicht übers Herz, die dicke und hässliche Omae abzuweisen, die durch ein Missverständnis der Meinung ist, dass er in sie verliebt ist und nun selber nicht mehr aus den Schwärmereien herauskommt.
Die Mangaka überzeichnet Ihre Figuren perfekt. Zig Animeserien werden zitiert oder darauf angespielt. Die Serie ist hauptsächlich in der Comedy Ecke einzuordnen, spielt aber auch mit schrägen Fantasyelemeten. Mister, Yomiko’s Hund, ist eigentlich ein verwunschener Prinz namens Edward, der schon seit mehr als 100 Jahren sein Dasein in einem Hundekörper fristen muss. Er ist auf der Suche nach dem Zauberer, dem er dieses Schicksal zu verdanken hat. Der verfluchte Prinz, kann selbst ein wenig zaubern. Ihm verdankt Reiichi sein neues Aussehen, als Dank für die Lebensrettung auf der Straße.
Neben dem Humor und den Fantasyeinlagen gibt die Liebesgeschichte um Reiichi und Yumiko romantischen Gefühlen und ein bisschen Drama den Raum. Die Zeichnungen sind toll, sehr ordentlich und können durch Überzeichnung der weniger attraktiven Figuren noch besser zur Geltung kommen. Shojoelemente, viel Rasterfolieneinsatz und große, eindrucksvolle Augen, runden die Optik des Bandes ab. Mit insgesamt sechs Bänden handelt sich um eine Serie in die der werte Leser auf jeden Fall hineinschauen sollte. Kurzfristige Unterhaltung ist garantiert. Zielgruppe sind Schüler im Alter zwischen 12-14 Jahren, aber auch Ältere haben ihren Spaß, wenn man sich auf einige alberne Szenen einlässt.


Fazit:
Eine etwas abgefahrene Handlung, aber sehr lesenswert umgesetzt mit viel Herz und Humor. Zeichnung und Publikation ins Deutsche kommen ordentlich daher. Reinschauen!

Der Entenprinz 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Entenprinz 1

Autor der Besprechung:
Brigitte Schoenhense

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 6,00 [D] / 6,20 [A]

ISBN 13:
978-3-551-78911-2

166 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • liebenswerte Charaktere
  • tolle Übersetzung ins Deutsche
  • Für Manga/Anime Liebhaber viele Anekdoten auf bekannte Serienklassiker
Negativ aufgefallen
  • etwas albern an der einen oder anderen Stelle
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 23.06.2016
Kategorie: Der Entenprinz
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