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Comic-Besprechung - Tyler Cross Band 1

Geschichten:
Tyler Cross Band 1 (Tyler Cross)
Autor: Fabien Nury, Zeichnungen: Brüno, Farben: Laurence Croix, Übersetzung: Uli Pröfrock

Story:

Tyler Cross ist ein Gangster. Ein Erfolgreicher sogar. Bis ihn eine Drogenlieferung in ein Kaff an der amerikanisch/mexikanischen Grenze führt, wo die Dinge anders sind, als sie zu sein scheinen.



Meinung:

Der Film Noir hat viele Werke produziert und beeinflusst. Diese düstere, schon fast dreckige Realität, in der die Frauen fatal sein können und die Helden einen Windmühlenkampf führen, fasziniert. Und mit "Tyler Cross" liegt jetzt ein Comic vor, der sich diesen Elementen bedient. Geschrieben wurde der Comic von Fabien Nury ("Silas Corey"), derweil Brüno ("Atar Gull") für die Illustrationen zuständig ist.

Tyler Cross ist ein Gangster im Amerika der 50er Jahre. Ein zuverlässiger Ganove, der alles tut, damit der Job erledigt wird. Doch dann läuft ein Auftrag schief. Tyler kann zwar mit 20 Kilo mexikanischer Drogen entkommen. Nur kommt er dann in eine Stadt an der mexikanischen Grenze, die von einer Familie mit eiserner Hand beherrscht wird. Und dort wird er Zeuge, wie alte Rechnungen ausgegraben und beglichen werden. Und zwar auf blutige Art und Weise.

"Tyler Cross", der zweite Band erscheint im November dieses Jahres, ist kein leicht zu lesendes Werk. Das Kreativteam von Nury und Brüno präsentiert nämlich einen Racheepos, der im besten Sinne der "Film Noir" funktioniert. Hier gibt es keine richtigen Helden. Hier gibt es nur Gauner und Leute, die ihre Unschuld schnell verlieren.

Dabei ist der Titelheld ein Paradebeispiel dafür. Ein Gangster, der nur darauf ist, seinen Job zu erledigen und sein Geld zu kassieren. Und der dieser Mission alles unterordnet. Sogar, als sein Partner in seinen Armen stirbt. Er ist überwiegend emotionslos, bzw. gestattet sich nur selten einen Ausbruch an Gefühlen.

Und doch ist er damit einer wenigen "Guten". Denn die anderen Charaktere, vor allem seine Gegner, sind skrupelloser und gefährlicher. Das kann Stella Bidwell bezeugen, die von Kindheitsbeinen an unter den Machenschaften der Familie Pragg litt. Die einige Prachtexemplare an Männern hervorgebracht hat, unter anderem den Familienpatriarchen, der, als Stella mal nicht spurte, auf sie pinkelte.

Es ist diese Charakterkonstellation, die den Comic so faszinierend macht. Und die Tatsache, dass hierdurch Tyler Cross quasi in die Rolle eines Helden gezwungen wird, obwohl er das eben nicht ist! Was wiederholt deutlich gemacht wird, etwa weil er einen wehrlosen Mann kaltblütig erschießt.

Gleichzeitig ist der Comic alles andere als einfach zu lesen. Das liegt vor allem an der Erzählweise Fabien Nurys. Denn wenn er etwas erzählt, dann tut er dies aus der dritten Person heraus. Sprich er beschreibt, was die Figuren gerade machen. Und wenn man sieht, dass ein bestimmter Charakter was macht, und dann parallel dazu liest, dass die selbige Person, die zusätzlich noch namentlich erwähnt wird, das wirft einen aus dem Lesefluss heraus.

Dasselbe gilt auch für die Illustrationen von Brüno. Sein Stil wirkt wie aus einem Funny Comic, obwohl die Story es aber nicht ist. Dadurch entsteht eine gewisse Dissonanz, die auch noch dadurch verstärkt wird, dass gewisse Emotionen nicht glaubwürdig wirken, sondern einfach nur falsch. Immerhin passt die Kolorierung von Laurence Croix zur Stimmung des Comics. Die überwiegend dunklen Farbtöne unterstützen die besondere Atmosphäre der Story.

Trotzdem ist dieser Comic nicht besonders gut. Er ist "Ganz Nett".



Fazit:

"Tyler Cross" stammt von dem Kreativteam Fabien Nury und Brüno. Es ist eine Noir-Geschichte, mit einem Gangster-Charakter als Hauptfigur, der auf Grund gewisser Ereignisse als "Held" agiert. Es ist eine brutale und heftige Geschichte, mit vielen Szenen, die einem den Atem stocken lassen. Allerdings ist die Narration des Autors alles andere als gut geworden. Und die Illustrationen von Brüno passen einfach nicht zu der Story.



Tyler Cross Band 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Tyler Cross Band 1

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 14,99

ISBN 13:
978-3-551-71228-8

96 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Ein Comic wie ein Film Noir
  • Ein Gangster, der zum Held wird, ohne sich zu verbiegen
Negativ aufgefallen
  • Illustrationen von Brüno
  • Erzählweise von Fabien Nury
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 08.08.2016
Kategorie: Tyler Cross
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