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Comic-Besprechung - Auf die Barrikaden 1: Der Aufstand der Frauen
Geschichten:Auf die Barrikaden 1: Der Aufstand der Frauen
Original: Communardes!: L'Aristocrate Fantome
Autor: Wilfried Lupano
Zeichner und Farben: Anthony Jean
Übersetzer: Tanja Krämling
Story:
1871 wagt die Pariser Kommune den Aufstand, versucht die sozialistischen Ideen in die Welt zu tragen und in Frankreich zu etablieren. Allerdings schlägt die Obrigkeit die Kämpfe nieder und tötet nicht nur Sozialisten, sondern auch die, die in der Nähe waren und vielleicht von den wahnsinnigen Ideen angesteckt hätten sein können. Ganz verschwiegen wird allerdings der Anteil der Frauen, der sich in die Auseinandersetzung stürzten.
Ebenso wie die Rolle von Elisabeth Dmitrieff, einer jungen russischen Adligen, die eine Scheinehe nutzt, um zu den in Genf lebenden russischen Revolutionären zu reisen und sich dort von deren Ideen anstecken zu lassen. Dabei lernt sie schließlich in London auch Karl Marx kennen und reist in seinem Auftrag 1871 nach Paris.
Dort nimmt sie aktiv die Koordination der Frauen in die Hand und weist ihr auf ihre Art den Weg, besitzt sie doch die einmalige Chance durch ihren Namen und ihre Stellung mehr zu bewirken, als die bisherigen Anführerinnen aus einfachem Stand. Aber kann sie das Verhängnis aufhalten.
Meinung:
Es ist doch immer wieder interessant, wie Künstler das Medium Comic nutzen, um die Vergangenheit des eigenen Landes spannend aufzubereiten und dabei auf Aspekte hinzuweisen, die in der offiziellen Geschichtsschreibung eher untergehen. Vermutlich war die Rolle der Frauen während des Aufstands bisher nur eine Fußnote wert – hier nicht.
Die Leser folgen dem Weg der ebenso schillernden wie geheimnisvollen russischen Gräfin, die für die Rechte der Frauen kämpft, dabei aber auch sehr viel weibliches Geschick an den Tag legt. Sie mag sich vordergründig den gesellschaftlichen Gegebenheiten fügen – nutzt diese aber auch weidlich aus.
Mehr als einmal unterschätzt man ihren Verstand und ihre List, ihre Fähigkeit vor anderen Menschen zu sprechen und sie dazu zu bewegen, ihr zu folgen, was in eindrucksvollen und spannenden Szenen festgehalten wird. Dabei gleitet die Erzählung aber niemals in falschen Pathos ab, sondern bleibt immer nah an den Menschen und an der Zeit.
Auch die Zeichnungen zeugen von der gelungenen Recherche. Man wird regelrecht in das Jahrhundert zurückgeführt, in dem sich die Welt rasant zu wandeln begann und verfolgt mit Spannung, ob und wie die Heldin es schafft, alles zu überleben. Zwar ist der Weg durch die Geschichte vorgezeichnet – aber in diesem Fall auch das Ziel
Fazit:
Auf die Barrikaden 1: Der Aufstand der Frauen ist ein mehr als gelungener Blick in die Geschichte, der nicht nur spannend sondern auch sehr atmosphärisch darauf aufmerksam macht, dass die Frauen des ausgehende 19. Jahrhunderts nicht nur duldende und gehorsame Geschöpfe waren, sondern manche von ihnen auch aktiv Politik machten.
Auf die Barrikaden 1: Der Aufstand der Frauen
Autor der Besprechung:
Christel Scheja
Verlag:
Splitter
Preis:
€ 14.80
ISBN 13:
978-3958392786
56 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- Vergessene Details der Vergangenheit werden enthüllt
- Starke Frauenfiguren
- Atmosphärische Zeichnungen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 05.09.2016 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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