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Comic-Besprechung - Secret Wars Sonderband 4: Marvel Zombies

Geschichten:

Secret Wars Sonderband 4
Marvel Zombies (2015) #1-4: Autor: Simon Spurrier, Zeichner: Kev Walker, Inker: Kev Walker, Jason Gorder, Colorist: Frank D'Armata, Guru-eFX
Age of Ultron vs. Marvel Zombies #1-4: Autor: James Robinson, Zeichner: Steve Pugh, Ron Garney, Tom Grummet, Paul Rivoche, Tusche: Steve Pugh, Drew Hennesey, Paul Rivoche, Colorist: Jim Charalampidis, Matt Milla, Jesus Aburtov, John Rauch
Übersetzung: Robert Syska 



Story:

Ein Wall schützt die Battleworld vor dem, was da draußen ist. Draußen, wo die Zombies und die Armee von Ultron lauern. Doch was geschieht, wenn sich zwei Schicksale nach dahin verirren? Was passiert dann?



Meinung:

Was "Secret Wars" ausmachte, war nicht nur die Hauptserie. Auch die Tie-Ins waren überwiegend gut gelungen. Oft genug wurden dabei Konzepte der Marvel Geschichte wieder aufgegriffen wie zum Beispiel im letzten Band die "X-tinction Saga" und "X-Men 92". Der vierte und letzte Sonderband konzentriert sich jetzt auf die "Marvel Zombies", einem langjährigen Konzept, das 2006 von Robert Kirkman und Sean Phillips eingeführt worden ist.

In der Battleworld sind die Zombies die Bedrohung, die durch den Wall von der zivilisierten Welt ferngehalten werden. In der ersten abgedruckten Geschichte "Marvel Zombies", ist Elsa Bloodstone die Wächterin eines Abschnitts dieser Mauer. Sie erledigt ihre Aufgabe mit Kompetenz und einer Vorliebe für Tee. Doch dann wird sie eines Tages während einer Verteidigung verschleppt. Und lernt auf dem Rückweg ein junges Kind kennen. Widerwillig will sie es beschützen, derweil sie sich ständig an ihre Vergangenheit erinnert.

Geschrieben wird die Serie von Simon Spurrier, der unter anderem für "2000 AD" und diverse Geschichten aus dem "Crossed"-Universum geschrieben hat. Der Zeichner ist Kev Walker, der unter anderem "Exiles" und einige der "Marvel Zombies"-Reihen illustriert hat. Er tuscht sich selber, wird dabei aber auch von Jason Gorder unterstützt, der im Laufe seiner langen Karriere für viele verschiedene Verlage gearbeitet und dabei "Thunderbolts" aber auch "Weapon Zero" getuscht hat.

Elsa Bloodstone ist eine interessante Figur. Sie wurde ursprünglich 2001 in einer vierteiligen Miniserie als purer Cheesecake eingeführt und konnte sich danach nicht wirklich durchsetzen. Bis sie von Warren Ellis 2006 in der Serie "Nextwave" als ein Baddass Monsterjäger neu erfunden wurde. Es ist diese Elsa Bloodstone, die man in dieser Serie kennenlernt. Eine, die sich während eines Monsterangriffs darüber aufregt, dass sie Tee verschüttet hat und die nur wenig Mitleid mit einem schwer verletzten Mitkämpfer hat.

Doch im Laufe der Serie merkt man, dass diese Toughness nur eine Fassade ist, die sie sich im Laufe der brutalen und unfairen Erziehung durch ihren Vater angeeignet hat. Auch dies ist ein wichtiger Teil der Story, da dadurch sehr viel erklärt wird, wieso sie sich so verhält, wie sie sich verhält.

Gleichzeitig erhält sie in Form der Zombie Mystique eine gefährliche und intelligente Gegenspielerin, die sie an der Nase herumführt. Ihre Intelligenz begründet sich vor allem darin, dass sie mit Deadpool eine ständige Nahrungsquelle für ihre dauerhungrigen Gefolgsleute hat. Und dann ist da auch noch der geheimnisvolle Fremde, der ihr folgt und der ihr und dem Kind unter die Arme greift, wenn notwendig.

Am Ende werden all diese Handlungsfäden zusammengeführt. Und das ist auch leider der Moment, in dem eine vernünftige und gute Geschichte auseinanderfällt. Die Enthüllung, wer der Fremde ist und was er will, wird nicht besonders gut aufgebaut. Es ist zwar ein Anknüpfungspunkt an die Vergangenheit des Hauptcharakters. Doch kann dieser nicht überzeugen.

Ein weiterer Aspekt, der der Story nicht gut tut, sind die Zeichnungen von Kev Walker. Teilweise wirken seine Illustrationen wie glattgebügelt. Es fehlt ihnen dann das Raue, das Dreckige, dass sie normalerweise auszeichnet und was eigentlich besser zu dieser Story gepasst hätte. Es liegt vor allem an der Kolorierung von Frank D'Armata und Guru-eFX, dass eine dies auffällt, da sie diese Aspekte übertünchen.

Hank Pyms Faszination mit einem mechanischen Zahnradmenschen hat ihn ins Exil geführt. Verstoßen aus Dooms Reich will er in Ultrons perfektem Reich sterben, wo jegliches Leben ausgelöscht worden ist. Doch dann wird er von drei Helden gerettet, die außerhalb der Mauern ihre eigene Existenz aufgebaut haben. Doch diese wird von Ultron und den Zombies gleichermaßen bedroht. Denn beide sind eine gefährliche Allianz eingegangen.

Die Story zu der Geschichte stammt von James Robinson, den Leser des Crossovers bereits von "Armor Wars" her kennen, welches Panini in der "Iron Man/Thor"-Serie hierzulande heraus gebracht hat. Ihm zur Seite steht ein wahres All-Star Team aus Zeichnern. Steve Pugh, Ron Garney, Tom Grummet und Paul Rivoche greifen zu den Stiften, um die Geschichte in Zeichnungen umzusetzen.

Das ist eine stattliche Anzahl an Zeichnern. Und es stellt sich die Frage, wie die Story überhaupt umgesetzt wird, ohne dass es zu stilistischen Brüchen kommt. Die Antwort? Wiederholt baut James Robinson Rückblenden ein, in denen er bestimmte Aspekte der Story näher erläutert. Und diese werden wiederrum von den Illustratoren umgesetzt, die nicht Steve Pugh sind. Eine durchaus gelungene Idee, die dazu führt, dass die so vom Stil verschiedenen Zeichner am Ende eine Story präsentieren, die wie aus einem Guss wirkt.

Und gleichzeitig beweist James Robinson wieder, wieso er einer der besten Autoren ist. Denn er bevölkert seine Story mit Figuren, die alle zusammenhängen. Die Geschichte rund um Hank Pym, Janet van Dyne, Ultron, Vision, Jim Hammond und Simon Williams ist im realen Marvel Universum äußerst komplex. Und verleiht dieser Story eine besondere Würze, da die Zusammenhänge einem langjährigen Leser bewusst sind und man so sein Vergnügen aus der Figurenkonstellation bezieht.

Doch selbst, wer dieses Gefüge nicht kennt, wird die Story genießen können. Denn der Autor macht viele Dinge anders, weshalb die Story auch so packend wird. Hank Pym ist zwar ein Genie. Doch er stammt aus einer Welt, die technologisch auf dem Stand des 19. Jahrhundert war. Weshalb die komplexe Technologie von Sanctuary für ihn nur schwer zu verstehen ist.

Und dann sind da auch noch Vision, Jim Hammond und Simon Williams, die alle in Verbindung stehen. Denn die Gehirnwellen von Vision basieren laut den Comics auf Simon Williams, während es gleichzeitig für eine Weile lang hieß, das sein Körper der der ersten Human Torch war, die ebenfalls ein Android war.

Es sind diese unterschwelligen Beziehungsgeflechte, die dazu führen, dass man diese Story genießen kann. Und gleichzeitig eben auch das Bewusstsein, dass die Dinge hier anders laufen. James Robinson nutzt also die Möglichkeiten, die ihm das "Secret Wars"-Universum bietet, um eine Story voller Anspielungen zu erschaffen, wo aber die Dinge eben auch anders verlaufen.

Mal ganz abgesehen davon, dass er sich darauf versteht, einen gefährlichen und intelligenten Ultron zu schreiben. Einen, der einfach so einen Plan entwirft, mit dem er gezielt die Schwachpunkte seiner Feinde anvisieren kann. Und dazu gehört auch die Kooperation mit den Zombies. Eine geniale und gelungene Idee, die der Meisterautor auch passend umsetzt.

Am Ende kann man in diesen Megaband "Reinschauen".



Fazit:

Der vierte und letzte "Secret Wars Sonderband" hat die Zombies im Mittelpunkt des Geschehens. Die erste Serie hat Elsa Bloodstone als Hauptfigur. Und Simon Spurrier schreibt eine tollte Geschichte, mit hervorragenden Charakterisierungen, die allerdings am Ende auseinanderfällt. Auch die Tatsache, dass das Dreckige von Kev Walkers Zeichnungen unter der Kolorierung von Frank D'Armata und Guru-eFX verschwindet, stört.

Die zweite Serie hat ein erstaunliches Zeichnerensemble, das allerdings hervorragend eingesetzt wird. Die Story von James Robinson überzeugt durch einen intelligenten und gefährlichen Gegner und Figurenkonstellationen, die anders sind, als man es gewohnt ist. Eine wunderbare Story, die wirklich überzeugt.



Secret Wars Sonderband 4: Marvel Zombies - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Secret Wars Sonderband 4: Marvel Zombies

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 16,99

ISBN 13:
978-3957986139

180 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Charakterisierung von Elsa Bloodstone
  • Darstellung von Ultron
  • Wie es bei Age of Ultron vs. Marvel Zombies gelingt, all diese so unterschiedlichen Zeichner gelungen unter einen Hut zu bringen
Negativ aufgefallen
  • Ende von Marvel Zombies (2015)
  • Kev Walkers Zeichnungen lassen seine sonst so typische Dreckigkeit missen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 06.09.2016
Kategorie: Secret Wars
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