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Comic-Besprechung - X-Men 1

Geschichten:
X-Men 1 (Extraordinary X-Men 1-5)
Autor: Jeff Lemire, Zeichner: Humberto Ramos, Inker: Victor Olazaba, Colorist: Edgar Delgado, Übersetzung: Jürgen Petz

Story:

Die X-Men waren schon immer eine Gemeinschaft von Menschen, die die Gesellschaft fürchtete, weil sie anders waren. Doch dieses Mal hat sich ihre Situation dramatisch verschlechtert. Denn die Terrigen-Nebel führen dazu, dass sie immer weniger werden, derweil die Inhumans immer mehr. Eine Situation die nicht jeder bereit ist, einfach so zu akzeptieren.



Meinung:

Es gibt und gab in den letzten Jahren immer wieder Stimmen, die Marvel vorwarfen, sie würden die X-Men und die Fantastic Four systematisch unterbuttern. Sie würden sie systematisch aus dem Marvel Universum rausdrängen und sich stattdessen auf die Figuren und Serien konzentrieren, die im Marvel Movie-Universum auftauchen würden.

Es gab und gibt Hinweise darauf, dass das stimmen könnte. Doch ebenso gab und gibt es Hinweise, die dagegen sprechen. Denn auch während die Fantastic Four im Moment eine kleine Pause einlegen - denn die First Family von Marvel ist einfach zu gut, als dass sie für immer fort sein würden - gab und gibt es regelmäßig neue X-Men Serien. Darunter eben auch die neue "X-Men"-Reihe, für die Marvel ein Kreativteam zusammenstellte, das schon mal nicht nach BBB sondern mehr nach AAA aussieht. Jeff Lemire ("Green Arrow", "The Underwater Welder") ist einer der besten Autoren, die es in den letzten Jahren zu Rang und Namen geschafft haben. Und Humberto Ramos ist ein sehr erfahrener Künstler, dessen distinktiver Stil im Laufe der Jahre schon Helden wie Superman oder Spider-Man geziert haben.

Secret Wars ist vorbei und für die X-Men hat sich viel geändert. Seit Black Bolt eine Terrigen-Bombe zündete, verbreiten sich Terrigen-Nebel auf der Erde und sorgen dafür, dass immer mehr Menschen zu Inhumans werden. Die Mutanten selbst werden steril und sterben deshalb langsam aus. Gleichzeitig sehen sie ich immer mehr Anfeindungen aus und werden noch mehr als sonst verfolgt.

Die X-Men sind nicht bereit, dem einfach so zuzusehen. Sie folgen weiterhin Xaviers Traum einer friedlichen Koexistenz. Auch wenn dies angesichts der Gräueltaten von Cyclops schwierig ist. Doch Storm hat die Hoffnung nicht aufgegeben. Und trommelt deshalb ein Team zusammen, das ihr helfen soll, den Traum wahr werden zu lassen.

Es hat sich in der Tat viel ereignet. Jeff Lemire greift dabei hauptsächlich die Ereignisse des "Infinity"-Events auf, als Black Bolt sich gezwungen sah, eine Terrigen Bombe zu zünden, was eben der Grund dafür ist, dass jetzt überall die Terrigen-Nebel umherwabern. Diese sind der Quell für die Existenz der Inhumans, die dadurch natürlich mehr im Vordergrund stehen, da Marvel die Filmrechte an ihnen besitzt.

Dass allerdings dadurch die Mutanten in ihrer Existenz bedroht werden, ist neu. Ebenso, dass auch Cyclops, der den moralischen Gegenpol zu Storm darstellte, wohl etwas Ungeheuerliches getan hat, was eben den Hass auf die Mutanten nur noch mehr verstärkt hat. Was genau, erfährt man nicht. Es wird nur angedeutet. Man erfährt das erst in der Miniserie IVX, die demnächst bei Marvel USA erscheinen wird.

Dass außerdem die Mutanten nicht mehr mehr werden können, erinnert etwas an The 198. Damit war die Anzahl der Mutanten gemeint, die nach House of M und Scarlet Witchs Zauber noch lebten. Auch damals war die Existenz der Mutanten enorm gefährdet, was sich erst im Laufe der Zeit wieder besserte.

Ist also der Plot geklaut? Ansichtssache. Man muss Jeff Lemire zu Gute halten, dass er das Beste aus der Situation macht. Er zeigt, dass die X-Men jetzt nicht den Kopf hängen lassen. Sondern vielmehr versuchen, aus der Situation das Beste zu machen. Angeführt von Storm treten sie umso mehr für Xaviers Traum ein. Und sind bereit, dafür alles zu tun.

Natürlich gibt es auch solche, die ihre eigenen Pläne verfolgen. Wie zum Beispiel Mister Sinister, der plant die Mutanten mit den Inhumans zu verschmelzen und sie dadurch immun zu machen. Wofür er natürlich nicht ganz saubere Methoden wählt, wie Nightcrawler, Collossus und Magik am eigenen Leib erfahren können.

Die Charakterisierung kann überzeugen. Doch dabei sticht ein Paar hervor, das ungewöhnlich ist. Es handelt sich bei beiden um Personen, die nicht aus der Gegenwart stammen. Da hat man zum einen die junge Jean Grey, die gemeinsam mit den anderen jungen X-Men aus einer Vergangenheit geholt wurden und bislang noch nie den Weg zurück in ihre Zeit fanden. Sie versucht zunächst ein normales Leben zu führen, was ihr allerdings nicht so ganz einfach ist, wie sie wiederholt erfährt. Die Storyline um ihre Ankunft in der Gegenwart mit allen Konsequenzen kann man im Brian Michael Bendis-Run lesen.

Die andere Person ist Old Man Logan, der Hauptcharakter aus der gleichnamigen Storyline, die Mark Millar einst schrieb. Er ist ein Überlebender von "Secret Wars" und irgendwie in der Handlungsgegenwart gelandet. Er ist ein interessanter Charakter, der auf Grund der Tatsache, dass er in seiner Vergangenheit alle X-Men getötet hat, zunächst kein Interesse daran hat, dem Team von Storm beizutreten.

Es ist vor allem die Beziehung zwischen den beiden Figuren, die die Geschichte so interessant macht. Man merkt, das Logan immer noch was für Jean empfindet. Doch mit dem Alter hat sich die Art des Empfindens geändert. Er ist ihr jetzt mehr ein väterlicher Freund, anstatt ein potentieller Love Interest.

Humberto Ramos Zeichnungen sind natürlich gewöhnungsbedürftig. Er ist einer der 90er Jahre Künstler, die einen extremen Mangastil frönen. Seine Panels stecken voller Energie, manchmal sogar fast schon zu sehr. Doch das stört nicht, da er die Geschichte perfekt umsetzt.

Die erste "X-Men"-Ausgabe ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".



Fazit:

Jeff Lemire und Humberto Ramos dürfen die Neuauflage der "X-Men" leiten. Und machen gleich alles richtig. Sie entwerfen eine interessanter Handlungsgegenwart, in der die Mutanten mal wieder die Gehassten und Gejagten sind. Jeff Lemire entwickelt daraus einen spannenden Plot, in dem er seine Charaktere perfekt vorstellen kann. Dabei steht bei ihm vor allem das Duo aus der jungen Jean Grey und dem Old Man Logan im Vordergrund. Humberto Ramos Zeichnungen sind voller Energie und passen daher perfekt zur Story.



X-Men 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

X-Men 1

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 14,99

ISBN 13:
978-3957988300

124 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Die Mutanten werden wieder verfolgt
  • Paar von Old Man Logan und junger Jean Grey
  • Storms Vision einer besseren Zukunft
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 03.11.2016
Kategorie: X-Men
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