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Comic-Besprechung - El Cid - Gesamtausgabe
Geschichten:Sancho von Kastilien
Text und Zeichnungen: Antonio Hernández Palacios
Die Ständeversammlung von León
Text und Zeichnungen: Antonio Hernández Palacios
Die Einnahme Coimbras
Text und Zeichnungen: Antonio Hernández Palacios
Der Kreuzzug nach Barbastro
Text und Zeichnungen: Antonio Hernández Palacios
Story:
Die Geschichten von Antonio Hernández Palacios, welche er in der Serie „El Cid“ schildert, spielen im ausgehenden 11 Jahrhundert. Genauer zwischen 1063 und 1065. Die iberische Halbinsel ist von den Mauren besetzt. Im ersten Band „Sancho von Kastilien“ wird die Geschichte der Jungfrau Usua erzählt, die von den Ihren in einer Burg gefangen gehalten wird. Eld Cid und seines König Sohn Sanchos wollen ihr zu ihrem Recht verhelfen und nehmen die Burg ein.
Der darauf folgende Band – „Die Ständeversammlung von León“ – beschäftigt sich mit den Intrigen am Hof. Eine Ständeversammlung wurde einberufen. Und die Machtverhältnisse sollen nach Meinung einiger Vertreter neu geordnet werden. Und mittendrin die Thronfolger, die darüber zerstritten sind, wie einmal das Königreich nach dem Tod ihres Vaters aufgeteilt werden soll.
In „Die Einnahme Coimbras“, dem dritten Teil der Sage, gehen die internen Kämpfe weiter. Parallel dazu entschließt sich der König einen Feldzug gegen die Mauren zu unternehmen. Sein erklärtes Ziel ist es, die Stadt Coimbra einzunehmen. Sein Sohn Sanchos soll mit einigen Getreuen, zu denen auch El Cid gehört, sich in die Stadt begeben und diese auszuspionieren. Der abschließende vierte Band, „Der Kreuzzug nach Barbastro“, setzt sich weiter mit dem Kampf gegen die Mauren auseinander.
Meinung:
Aus dem informativen Vorwort zur Gesamtausgabe erfahren wir, dass „El Cid“ ursprünglich für 20 Alben konzipiert war. Es ist sehr schade, dass Palacios den ursprünglichen Plan aufgab und es bei den vier, in dieser hervorragenden Gesamtausgabe versammelten Bände beließ. Die ersten beiden Bände erschienen ursprünglich 1971 und 1972. Band drei und vier 1982 und 1984. Parallel mit Band drei erfolgte durch den Carlsen Verlag auch die deutsche Ausgabe bei Carlsen, die 1987 durch den Splitter Verlag beendet wurde. Und nun erhält die Serie endlich ihre wohlfeile Gesamtausgabe im Avant Verlag.
Palacios erzählt uns die Geschichte vom spanischen Nationalheld in opulenten Bildern und prächtigen Farben. Nicht alles was er schildert ist belegbar, nicht alles fußt auf historischen Tatsachen, aber dennoch ist es eine wahre Geschichte. Seine Bilder spiegeln dabei eine Detailtreue wieder, die jedes einzelne Panel zu einem Kunstwerk machen. Sie gleichen in ihrer Ausstrahlung und Ästhetik den Buchillustratoren des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Rammböcke, Katapulte, Belagerungstürme: alles wird bis ins Kleinste widergegeben. Der Betrachter kann sich verlieren in diesen Darstellungen.
Neben seiner Zeichenkunst weiß Palacios auch durch seine Erzählweise zu überzeugen. Sicherlich wirken einige Passagen der Serie antiquiert – nicht vergessen werden darf, dass die Ursprünge der Reihe bereits 45 Jahre alt sind. Beispielsweise ist das kontinuierliche Arbeiten mit Blocktexten im Allgemeinen für den Erzählfluss nicht förderlich. Ich bin deshalb kein Freund von langen Blocktexten und muss gestehen, dass ich bei so manchem Blake und Mortimer-Abenteuer den Erzählertext schon mal übersprungen habe. Der spanische Künstler allerdings vermittelt in seinen Texten wertvolle Informationen und beschreibt nicht Details, die wir im Panel sehen sollen, wie Jacobs dies gerne tat. Palacios arbeitet gerne mit Blocktexten, integriert diese aber so geschickt in seinen Erzählfluss und teilweise in die Bilder, dass sie nicht störend wirken.
Erwähnenswert bei der Art, wie Palacios seine Geschichte erzählt, ist auch der Umstand, dass der Namensgeber der Serie zunächst im Hintergrund bleibt. Eigentliche Hauptperson der ersten vier Bände der Serie ist der Infant Sanchos. El Cid oder Rodrigo Díaz de Vivar wie er in den Alben noch genannt wird, denn El Cid ist sein maurischer Beinamen, den er erst sehr viel später bekam, ist eher eine Randfigur der Handlung. Er folgt seinem Herren, wohin dieser ihn befiehlt. Zwar ist de Vivar mutig und schlau. Allerdings vermag er es nicht aus dem Schatten des Thronfolgers zu treten. Dies hatte sich Palacios sicherlich für eines der späteren Alben aufbewahrt. Denn, wie gesagt, ursprünglich waren 20 Bände geplant – schade des es bei den Vieren blieb!
Fazit:
Nach „Manos Kelly“ präsentiert der Avant Verlag mit „El Cid“ den zweiten Klassiker aus der Feder von Antonio Hernández Palacios. An Aufmachung, Druck und Inhalt reiht sich der Band in die vielen anderen schönen Ausgaben beim Berliner Verlag ein. „El Cid“ ist ein Abenteuercomic, dessen Reiz über die Jahrzehnte nicht verloren ging. Vielleicht wäre ja noch eine Gesamtausgabe des Westernklassikers Mac Coy ein lohnendes Projekt!?
El Cid - Gesamtausgabe
Autor der Besprechung:
Bernd Hinrichs
Verlag:
Avant Verlag
Preis:
€ 39,95
ISBN 13:
978-3-945034-46-0
208 Seiten
Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser
- prächtige, detailgetreue Zeichnungen
- historische Ereignisse spannend aufbereitet
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic | ||
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Rezension vom: | 10.11.2016 | ||||||
Kategorie: | Alben | ||||||
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