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Comic-Besprechung - Starlight 1: Die Rückkehr des Duke McQueen

Geschichten:
Starlight 1: Die Rückkehr des Duke McQueen (Starlight 1-6)
Autor: Mark Millar, Zeichner: Goran Parlov, Colorist: Ive Svorcina


Story:
Einst verschlug es den Piloten Duke McQueen auf einen fremden Planeten auf dem er einige Abenteuer erlebte und ihn letztlich von einer Diktatur befreite. Dort als Held gefeiert, glaubte man ihm nach seiner Rückkehr zur Erde nicht. Nur unterstützt von seiner Frau, ansonsten verhöhnt und verachtet, ist Duke mittlerweile ein alter Mann der seine Ehefrau begraben hat. Eines Morgens taucht ein außerirdischer Junge auf, der Duke um Hilfe bittet. Der alte Mann sieht sich, ein letztes Mal?, gefordert.


Meinung:
Der gebürtige Schotte Mark Millar wurde zu einem der Starautoren des amerikanischen Comics indem er nicht nur einen Beitrag zu vielen Superhelden ablieferte, sondern vor allem weil er in seinen eigenen Serien, unter dem Label seines eigenen Verlages Millarworld, die Helden dekonstruierte. Das geschah vor allem mit einer realistischen Grundlage. Er nahm dann die Helden ernst und verlegte sie in unsere Realität und wie ihr Verhalten und die Reaktion anderer darauf dann aussehen würden. Hier sei einfach mal Kick Ass erwähnt, obwohl auch Mini-Serien wie Nemesis und Supercrooks dazu zählen.

Sein neues Werk Starlight fällt etwas aus dem Kanon heraus. Vor allem da er hier legt mal keine Heldendekonstruktion vorlegt, sondern eine waschechte Hommage. Millar fand als Leser seinen Weg zu den Comics mit Helden wie Flash Gordon und John Carter. Nach seinen eigenen Aussagen vermisst er die optimistische Naivität dieser Abenteuer und wollte dieses mit Starlight wieder aufgreifen. Wobei der Ansatz einigermaßen überrascht, da er schließlich selber dazu beigetragen hat die Comics düsterer und härter werden zu lassen. Aber vielleicht ist das ja auch seine Kritik an den Einheitsbrei der Superhelden. So nimmt er sich nun also etwas wehmütig der klassischen Pulphelden an. Aber Millar ist klug genug zu wissen, dass eine einfache Wiederholung der damaligen Erzählmuster anachronistisch ist und so nicht mehr funktionieren kann. Zudem weiß er, was er seinen Fans schuldig ist. Und so kann es Millar nicht ganz lassen seine eigene Handschrift in Form einer Dekonstruktion einzubringen. Kongenial verbindet er da das Schicksal eines klassischen Helden sowohl innerhalb der Story als auch comichistorisch. Der Held ist ein alter Mann dessen Glanzzeit vorbei ist. Weniger erinnern sich an seine Heldentaten und er wirkt nicht nur wegen des Alters, sondern auch wegen seiner Taten als ausrangiert.

Doch nicht nur Millar reaktiviert einen Pulphelden, sondern die fiktionale Figur wird wieder gebraucht. Einstmals rettete er einen ganzen Planeten vor einer Diktatur, kehrte aber nach Hause zurück, wo ihm niemand glaubte und deswegen wurde er zunehmend isoliert und einsam. Doch nun bittet man ihn wieder um Hilfe, da eine Invasionsarmee den Planeten unterjocht. Der Clou der Story besteht nun darin, dass der Held hier als ein alter Mann geschildert wird. Und das sogar konsequent. Das ist nur zum Teil eine Dekonstruktion eines Helden sondern eher Quell des Humors und spiegelt eine Wehmut wieder da die naiven aber damit auch optimistischen Abenteuer vorbei sind.

Dazu gehört auch die recht simple Schwarz-Weiß-Abgrenzung. Die Guten sind gut, die Bösen sind böse. Grauschattierungen gibt es nicht. Interessant ist die Tatsache, dass die hassenswerten Schurken den Raubtierkapitalismus wiederspiegeln. Sie verfolgen keine Ideologie, sondern wollen einfach nur die Rohstoffe des Planeten, zerstören dessen Umwelt und benutzen die Eingeborenen als Arbeitssklaven. Es ist schön zu sehen, dass hier das Image eines Helden sehr viel zu seinen Taten beiträgt und es ist sehr geschickt gemacht dieses mit einzuarbeiten, denn es wäre mehr als unlogisch gewesen, wenn ein Mann alleine eine ganze Armee hätte besiegen können. Für den Mangel an Grautönen in moralischer sprechen auch die aufgeräumten Zeichnungen welche stilistisch eine schöne Hommage bilden ohne jemals veraltet zu wirken. Insgesamt hat Millar mal wieder ein kleines Meisterwerk geschaffen, welches auf vielen verschiedenen Ebenen funktioniert.


Fazit:
Ein kleines Meisterwerk welches auf vielen verschiedenen Ebenen sowohl eine Hommage als auch eine Dekonstruktion ist.

Starlight 1: Die Rückkehr des Duke McQueen - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Starlight 1: Die Rückkehr des Duke McQueen

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Paninicomics

Preis:
€ 19,99

ISBN 10:
3957989493

ISBN 13:
978-3957989499

168 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Dekonstruktion und Hommage zugleich
  • Witz
  • trotz fantastischer Elemente durchwegs glaubwürdig
  • politischer Subtext
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 13.12.2016
Kategorie: Hefte
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