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Comic-Besprechung - Old Man Logan 1

Geschichten:
Old Man Logan 1 (Old Man Logan (2016) 1-4)
Autor: Jeff Lemire, Zeichner: Andrea Sorrentino, Colorist: Marcelo Maiolo, Übersetzung: Jürgen Petz

Story:

In einer Zukunft war Logan ein Familienvater. Bis die Banners ihm alles nahmen. Jetzt ist er in der Vergangenheit. Und kann so verhindern, dass seine Zeit geschehen wird.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Mit der "Old Man Logan"-Geschichte präsentierte Mark Millar in der damaligen "Wolverine"-Serie, wieso er einer der besten Autoren im Comicbereich ist. Die Story überzeugte Fans und Kritiker und war ein Riesenerfolg. Im Rahmen des "Secret Wars"-Crossovers, das letztes Jahr bei Marvel Comics lief, wurde der alte Logan wieder belebt. Und erhielt nach dem Ende des Crossovers seine eigene Serie, die der Panini-Verlag jetzt hierzulande herausbringt. Der Autor ist dabei kein geringerer als Jeff Lemire ("Descender", "Extraordinary X-Men"), derweil Andrea Sorrentino ("Green Arrow", "Guardians of the Galaxy") für die Illustrationen zuständig ist.

Ein alter Logan erwacht in unserer Gegenwart. Zunächst verwirrt findet er schnell heraus, dass er jetzt die Chance hat, zu verhindern, dass seine Zukunft geschehen wird. Denn das ist nämlich eine Zeit, in der Amerika verwüstet worden ist und eine Banner-Familie mit eiserner Hand über alles herrscht. Doch es könnte sich schnell herausstellen, dass am Ende alles anders verlaufen wird, als ursprünglich geplant.

Old Man Logan überall? So zumindest der Eindruck, den man haben könnte. Denn in den X-Men-Comics ist der alte Mann sehr präsent. Was aber auch daran liegt, dass sein jüngeres Ich schon vor einiger Zeit das Zeitliche gesegnet hat und zumindest bislang noch nicht wieder zum Leben erweckt worden ist. Seine Rolle als Wolverine hat zwar sein weiblicher Klon X-23 übernommen, aber das ist noch nicht ganz dasselbe.

Wobei man nicht sagen kann, das der titelgebende Old Man Logan ein 1:1-Ersatz darstellt. Das macht Jeff Lemire in der Serie mehr als nur deutlich. Sein Logan ist jemand, der Narben hat. Und zwar sowohl physischer als auch psychischer Natur. Man hat es hier mit jemanden zu tun, der mehr gesehen und erlebt hat, als ein normaler Mensch.

Unter anderem eben auch, wie seine Familie ermordet wurde. Immer wieder streut Jeff Lemire Szenen ein, in denen geschildert wird, was in seiner Zukunft geschehen ist. Und deshalb kann man gut nachvollziehen, wieso und weshalb er so sehr auf Rache aus ist. Schließlich haben die Banners ja das Leben seiner Familie gekostet.

Doch Jeff Lemire verzichtet darauf, dieses Heft zu sehr wie eine Rachestory ala "Ein Mann sieht Rot" wirken zu lassen. Denn recht schnell wird klar, dass die Zeit sich verändert hat. Was natürlich Lesern des Marvel Universums klar ist, nur eben nicht dem Titelhelden. Denn der alte Logan darf sehr schnell herausfinden, dass zum Beispiel der Hulk eben nicht mehr Bruce Banner ist, sondern Amadeus Cho, dessen Abenteuer man ebenfalls hierzulande lesen kann.

Und das zieht sich wie ein roter Fade durch dieses Heft. Immer wieder stößt der alte Mann auf Hinweise, dass seine Taten evtl. sinnlos sind, weil sich die Zeit schon verändert hat. Wobei der unbestrittene Höhepunkt das Teamup mit Kate Bishop ist, dem weibliche Hawkeye.

Die Charakterisierung ist großartig. Und die Story ist stimmig erzählt. Im Vordergrund steht dabei eindeutig der Feldzug des alten Logans, bzw. die langsame Erkenntnis, das seine Mühen umsonst sind. Es stellt sich die Frage, was geschehen wird, wenn er diesen Antrieb verlieren wird, der ja in der Gegenwart zu seinem Lebenssinn geworden ist.

Was dem Heft auch gut tut, sind die Illustrationen von Andrea Sorrentino. Ihr Stil erinnert sehr an Jae Lee und ist eben alles, nur nicht Superheldentypisch. Sie arbeitet viel mit der Panelaufteilung einer Seite und lenkt so zum Beispiel den Fokus des Lesers auf eine bestimmte Stelle ihrer Seite. Die Kolorierung von Marcelo Maiolo tut das übrige. Sie ist nicht bunt und knallig, sondern eher zurückhaltend. Manchmal wird ein Panel nur mit zwei Farben koloriert, wobei der eine für den Hintergrund verwendet wird, während der andere für den Vordergrund steht. Was hervorragend funktioniert.

Dieses Heft ist ein "Klassiker" und ein "Splashhit".



Fazit:

"Old Man Logan" ist kein typischer Superheldencomic. Jeff Lemire und Anrea Sorrentino präsentieren stattdessen eine Story, in der man erlebt, wie der Titelcharakter in einer Zeit ankommt und hofft, seine Zukunft zu verhindern. Die Charakterisierung ist dabei das Highlight, da der Autor immer wieder klar macht, dass dieser Logan seine Narben hat und zwar sowohl physisch als auch psychisch. Die Illustrationen und die Kolorierung sorgen ebenso dafür, dass dieses Heft geradezu außergewöhnlich ist, und gleichzeitig hervorsticht.



Old Man Logan 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Old Man Logan 1

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Panini

Preis:
€ 12,99

ISBN 13:
978-3957988393

100 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Charakterisierung von Logan
  • Zeichnungen von Andrea Sorrentino
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(2 Stimmen)
Bewertung
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Rezension vom: 13.01.2017
Kategorie: Old Man Logan
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