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Comic-Besprechung - Ferne Welten: Episode 1

Geschichten:
Ferne Welten: Episode 1 (Terres Lontaines - Èpisode 1)
Autor: Leo, Zeichnungen: Icar, Übersetzung:Tanja Krämling

Story:

Paul Clauden hat seinen Vater verloren. Auf der Suche nach diesem begibt er sich zum Planeten Altair-3. Und stößt dort auf den Außerirdischen Stepanerk, der ihn von da an begleitet.



Meinung:

SciFi-Fans dürfte der Name des Autoren Leos bekannt vorkommen. In den letzten Jahren hat er mit Alben wie zum Beispiel "Antares" oder "Betelgeuze" hervorragende Comics erschaffen. Geschichten, die man sich immer wieder gerne von neuem durchliest. Jetzt liegt mit "Ferne Welten Episode 1" der Auftakt zu einer neuen Reihe vor, die insgesamt fünf Teile umfassen soll. Künstlerisch wird die Serie von Icar erstellt, dessen Deutschlanddebüt das ist.

Der Vater von Paul Clauden ist notorisch unzuverlässig. Er hält sich nie an Verabredungen, wie seine Familie es einmal mehr bemerkt, als sie auf dem Planeten Altair-3 ankommen, wo er sie eigentlich abholen sollte. Und sie sind nicht die Einzigen, die er anscheinend im Stich gelassen hat.

Denn wie Paul bald feststellt, sind mehrere zwielichtige Personen hinter seinem Vater her. Er scheint an einer interessanten Forschungssache dran gewesen zu sein. Doch zum Glück trifft er bald den Außerirdischen Stepanerk, der ihm und seiner Familie hilfreich zur Seite steht.

Mit seinen vorherigen Werken hat Leo die Erwartungshaltungen an seine neuen Werke enorm in die Höhe geschraubt. Und leider schafft es "Ferne Welten" nicht mal ansatzweise, diesen Erwartungen gerecht zu werden. Es krankt einfach in vielfacher Hinsicht bei der Story.

Das beherrschende Thema der Story ist das Mysterium um Pauls Vater. Wo ist er hin und wieso ist er verschwunden? Leo bietet nur Brotkrumen als Lösung, was allerdings in diesem Fall kein Problem ist, da man daran einfach merkt, dass man es eben nur mit dem ersten von insgesamt fünf Bänden zu tun hat. Und es wäre unschön, wenn schon direkt zu Beginn alle nötigen Infos verraten werden.

Auch gelingt es dem Kreativteam mit wenigen Mitteln effektiv eine zukünftige Welt vorzustellen, die aber trotzdem noch an die Jetztzeit erinnert. Es sind dabei vor allem kleine Details, wie dass man mit einem Boot, dass durchaus aus der Gegenwart stammen könnte, über einen Ozean voll fremder Kreaturen schippert, die für diesen Eindruck sorgen. Daran merkt man, dass das Kreativteam sich durchaus Gedanken gemacht hat, wie man vorgehen will.

Allerdings hat man gleichzeitig das Gefühl, dass es sich das Kreativteam zu einfach gemacht hat. Es fehlt das gewisse Etwas, das dafür sorgt, dass die Welt wirklich lebendig wirkt. Das man wirklich richtig den Eindruck einer zukünftigen Realität hat. Man ist also quasi hin- und hergerissen, weil einige Elemente funktionieren, andere wiederrum nicht.

Mitunter liegt das auch an den Protagonisten, die es leider nicht schaffen, das Interesse des Lesers zu wecken und dauerhaft zu fesseln. Das Hauptproblem ist dabei, dass Paul und seine Familie die Ereignisse nicht kontrollieren, sondern von ihnen umgekehrt sogar kontrolliert werden. Sie agieren nicht, sie reagieren. Die Impulse, damit die Handlung vorwärts kommt, stammen fast immer von außerhalb, werden ihnen quasi zugetragen. Was auf Dauer natürlich langweilig ist.

Dementsprechend farblos wirken auch die Figuren. Man merkt deutlich, dass Paul im Zentrum der Handlung stehen soll, da er noch am meisten dargestellt wird. Doch seine Mutter und seine Schwester kommen über den Status von Stichwortgebern und Handlangern nicht hinaus. Man erfährt nichts über sie, sie sind einfach nur da.

Doch das größte Ärgernis ist die Figur Stepanerk. Man hat es hier mit einem zu perfekten Charakter zu tun. Er ist der Problemlöser, der immer wieder, wenn eine Sache brenzlig wird, eine neue Fähigkeit aus den Hut zaubert. Die Familie von Paul wird bedroht? Stepanerk ist da und rettet sie. Was mit dazu beiträgt, dass man das Gefühl hat, dass die Claudens fremdbestimmt handeln.

Icars Zeichnungen sind solide, aber nicht überragend. Er tendiert dazu, vor allem bei den Frauen den gleichen Körperbau zu verwenden und sie nur durch Friseur, Körpergröße und Haarfarbe unterscheidbar zu machen. Immerhin wirkt das Design von Stepanerk wunderbar fremdartig.

Nein, dieser Band kann nicht überzeugen. Die Endnote kann nichts anderes als ein "Gähn" sein.



Fazit:

Was Leo und Icar mit "Ferne Welten: Episode 1 präsentieren" hat zwar nette Ansätze. Doch mehr auch nicht. Mal hat man das Gefühl, dass diese Welt gut gestaltet worden ist, mal wiederrum auch nicht. Die Charaktere bestimmen nicht, wie die Handlung vorwärtsgeht, sondern reagieren nur. Und die Figur des Stepanerk ist zu perfekt, um zu gefallen.



Ferne Welten: Episode 1 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ferne Welten: Episode 1

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 14,80

ISBN 13:
978-3-95839-470-4

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Interessante Welt
Negativ aufgefallen
  • Stepanerk nervt
  • Charaktere reagieren nur und agieren nicht
  • Icar hat wenig Varianz bei dem Körperbau der Menschen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 19.03.2017
Kategorie: Alben
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