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Comic-Besprechung - Der Henker Band 1: Göttliche Gerechtigkeit?

Geschichten:
Der Henker Band 1: Göttliche Gerechtigkeit (Le Borreau: Justice Divine?)
Autor: Mathieu Gabella, Zeichner: Virginie Augustine, Julien Carette, Jèrome Benoit, Colorist: Jean-Baptiste Hostache, Übersetzung: Marcel Le Comte

Story:

Er ist der Henker. Ein erbarmungsloser Rächer, der nächstens in Paris unterwegs ist. Er jagt die Schuldigen und richtet sie hin. Bis er einen Fehler macht.



Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:

Ein bekanntes Motiv der amerikanischen Superheldencomics, vor allem der frühen aus dem sogenannten Golden Age, war das des düsteren Rächers. Der losgelöst vom Recht sich aufmacht, um seine eigene Gerechtigkeit auf eine eigene, drastische Art und Weise durchzusetzen. "Der Henker Band 1: Göttliche Gerechtigkeit?" nimmt sich ebenfalls dieses Themas an. Interessanterweise sind an diesem Album jede Menge Kreative Künstler beteiligt. Die Geschichte stammt von Mathieu Gabela, das Storyboard von Virginie Augustin, die Zeichnungen von Julien Carette, die Hintergründe von Jerome Benoit, die Farben von Jean-Baptiste Hostache und das Cover von Jean Bastide. Gabella hat unter anderem "Das Einhorn" geschrieben.

Paris im Mittelalter. Seit vielen Jahren schon gibt einen Namen, der die Stadt erzittern lässt. Er ist der Henker. Er ist ein Mysterium, das zu seiner eigenen Stunde dafür sorgt, dass den Schuldigen ihre gerechte Strafe zukommt. Er ist mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gesegnet. Doch dann macht er einen Fehler! Und alles, wofür er arbeitet, wird in Frage gestellt.

Wer wie der Redakteur ein Fan amerikanischer Superheldencomics ist, der wird sich bei der Zusammenfassung der Story gleich an das Golden Age eben jener erinnert fühlen. Wo es viele selbst ernannter Rächer gab, die versuchten für Gerechtigkeit zu sorgen, wo das Recht an seine Grenzen stieß. Entweder waren sie gut trainiert oder aber mit außergewöhnlichen Fähigkeiten gesegnet worden, deren Quellen manchmal auch im Bereich des Übernatürlichen lagen.

All dies trifft auch auf den Henker zu. Er zeigt sich gegenüber Angriffen mit Stichwaffen immun, trainiert knallhart und wann immer einen Schuldigen zur Strecke bringen soll, herrscht seine Stunde und die Opfer können ihrem Schicksal nicht entkommen. Das Kreativteam bringt dem Leser all diese Aspekte im Laufe des Albums gezielt näher und schafft es sogar, manchmal eine augenzwinkernde Übertreibung einzubauen. Etwa wenn der titelgebende Henker seine Hände auf Dolchspitzen hat, darauf Liegestütze macht, mit einem schweren Stein auf seinem Rücken. Das ist übertrieben, aber gleichzeitig auch einfach nur passend.

Dabei ist die Story alles andere als hell oder lustig. Im Gegenteil: Sie ist düster und brutal. Hier wird viel getötet oder verletzt. Und dabei geht es auch um die Frage, welche Person schuldig ist oder nicht.

Das Album nennt sich "Göttliche Gerechtigkeit?", stellt also die Hauptmotivation hinter den Aktionen des Henkers in Frage. Auslösefaktor ist dabei ein Fehler, der ihm unterläuft, weil er eines Tages zu einer Tageszeit zuschlagen muss, die normalerweise nicht der seinen entspricht. Daraufhin werden Zweifel an seinen Taten laut und auch er selbst muss einsehen, dass er nicht unfehlbar ist. Dabei werden diese Zweifel im Laufe der Geschichte immer größer, da man als Leser immer mehr Details darüber erfährt, was viele Aktionen und Details der Vergangenheit und der Gegenwart des Henkers in Frage stellt. Agiert dieser Held denn wirklich im Auftrag einer übergeordneten Macht? Oder haben da ganz irdische Interessengruppen ihre Hände im Spiel?

Der Henker selbst wird dabei als stoisch dargestellt. Er geht in seiner Arbeit auf und verzieht nur selten das Gesicht. Erst im Laufe der Geschichte bricht seine steinerne Fassade auf, auch wenn er trotzdem weiterhin noch als gnadenloser Akteur unterwegs ist.

Die Art und Weise, wie diese vielen verschiedenen Kreative zusammenarbeiten, ist dabei beeindruckend. Hier haben wirklich die Räder ineinandergegriffen, mit einem beeindruckenden Ergebnis. Die Zeichnungen sind sehr detailliert und super anzusehen.

Und so ist dieser Band ein "Klassiker", der den "Splashhit" verdient hat.



Fazit:

Wer sich "Der Henker 1: Göttliche Gerechtigkeit?" kauft, kriegt ein Album, dass das Motiv des Rächers aus dem Golden Age der amerikanischen Superheldencomic aufnimmt, und einer eigenen Interpretation unterzieht. Das Ergebnis ist ein grandioser Comic, der an manchen Stellen gelungen übertreibt, an anderen jedoch gezielt die Story weitertreibt und Zweifel an dem Konzept der übergeordneten Gerechtigkeit ausübt. Das Besondere ist, dass das Kreativteam sehr umfangreich ist und trotzdem hervorragende Arbeit ausübt.



Der Henker Band 1: Göttliche Gerechtigkeit? - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Der Henker Band 1: Göttliche Gerechtigkeit?

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Splitter

Preis:
€ 14,80

ISBN 13:
978-3-95839-475-9

56 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Was ist Gerechtigkeit?
  • Charakterisierungen
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
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Rezension vom: 18.03.2017
Kategorie: Der Henker
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