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Comic-Besprechung - I hate Fairyland 01: Verrückt bis an ihr seliges Ende

Geschichten:
I hate Fairyland 01: Verrückt bis an ihr seliges Ende (I hate Fairyland 1)
Autor, Zeichner: Skottie Young, Colorist: Jean-Francois Beaulieu, Übersetzung: Gandalf Bartholomäus

Story:

Seit drei Jahrzehnten nun schon sucht Gertrude in Fairyland nach dem Schlüssel, der ihre Tür nach Hause öffnet. Doch ist dieser unauffindbar. So das aus einem süßen achtjährigen Mädchen schon bald unsüßes achtjähriges Monster wurde, das alles und jeden tötet, der ihr in die Quere kommt.



Meinung:

Skottie Young ist Kennern des US-Marktes kein Unbekannter. Der Künstler und Autor ist schon seit vielen Jahren aktiv und hat für diverse Verlage gearbeitet. Jetzt hat er mit "I hate Fairyland" ein eigenes Werk herausgebracht.

Vor ungefähr drei Jahrzehnten wurde Gertrude von zu Hause aus nach Fairyland geholt. Ihr einziger Rückweg ist eine abgeschlossene Tür. Und der Schlüssel ist irgendwo in diesen Landen versteckt. Seitdem ist sie auf der Suche nach eben jenem Objekt. Und ist mit der Zeit immer rabiater geworden. Leichen pflastern wortwörtlich ihren Weg!

"I hate Fairyland" ist das mit ziemlichen Abstand verstörendste, brutalste, übertriebenste und genialste Werk, dass die amerikanische Comicszene in den letzten Jahren herausgebracht hat. Skottie Young lässt hier nicht die Fakten sprechen, sondern die Waffen! Doch wie passt das mit seinen Zeichnungen zusammen? Immerhin pflegt der Künstler einen sehr cartoonigen Stil.

Es passt, weil die Geschichte und alles was in ihr geschieht verdammt übertrieben dargestellt wird. Die Story ist bluttriefend und splatterhaft. Und dabei gleichzeitig so bitterböse lustig, dass man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Immer wieder lässt sich der Autor und Künstler neue Gags einfallen.

So ist zum Beispiel ein Running Gag, dass es zu Beginn jedes Kapitels einen Erzähler gibt, der den Beginn allerdings nicht überlebt. Immer und immer wieder kommt er ums Leben. Er wird erschossen, durch einen Becher zermatscht oder erschlagen. Und das alles wird so grandios übertrieben dargestellt, dass man aus dem Lachen nicht herauskommt.

Gleichzeitig ist da auch der Kontrast zwischen der übertriebenen Gewaltdarstellung und der Sprache. Denn Skottie Young hätte angesichts der Umstände durchaus eine Sprache einbauen können, die bewusst sich an Erwachsene richtet. Es wäre der ultimative Kontrast zwischen der Märchenwelt, einer kindlichen Protagonistin und einer Story, die sich eben nicht an solche Heranwachsende orientiert. Doch stattdessen interpretiert der Autor und Künstler die Sprache neu. Mal sagt Gertrude, dass jemand sie am "Anis" lecken soll. Oder was zum "Fluff" dies soll. Man weiß, was hinter der Sprache steckt und amüsiert sich prächtig.

Auch die Protagonisten tragen mit dazu bei. Gertrude ist anzumerken, wie sehr sie diese lange Zeit im Fairyland nervt und verändert hat. Sie ist durch und durch böse und immer bereit die Personen umzubringen, die ihr im Weg stehen. Ihr Begleiter ist die sprechende Fliege Larry, der von Skottie Young immer leicht am Rande des Nervenbruches dargestellt wird. Was auch angesichts der Taten von Gertrude nur allzu verständlich ist.

Allerdings gibt es wiederholt Szenen, in denen Skottie Young den Humor über die Story stellt. In denen man sich zwar prächtig amüsieren kann. Aber bei denen man bei näherem Überlegen doch feststellt, dass sie für leichte Plotlöcher sorgen. Etwa, wenn Gertrude anscheinend tot ist, nur um dann wieder zum Leben zu Erwachen und von Larry geheilt zu werden. Das Problem ist, dass Larry sich überrascht zeigt, dass Gertrude überlebt hat und sie dann einfach so heilt. Dabei ist es sicher nicht das erste Mal, dass sie auf diese Weise verletzt wird.

Trotzdem, und nicht zuletzt dank der Zeichnungen von Skottie Young, ist dieser Band ein Pflichtkauf. "Zugreifen".



Fazit:

"I hate Fairyland" ist ein bitterböserlustiger Band. Man wird viel zu lachen haben, trotz oder gerade wegen der vollkommen übertrieben dargestellten Story. Zwar gibt es Passagen, in denen Künstler und Autor Skottie Young den Humor über den Plot stellt. Trotzdem wird man sich nicht allzu sehr daran stellen und sich amüsieren.



I hate Fairyland 01: Verrückt bis an ihr seliges Ende - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

I hate Fairyland 01: Verrückt bis an ihr seliges Ende

Autor der Besprechung:
Götz Piesbergen

Verlag:
Tokyopop GmbH

Preis:
€ 14,00

ISBN 13:
978-3-8420-3382-5

128 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Wunderbar schwarzer Humor
  • Überdrehte Story
Negativ aufgefallen
  • Manche Sachen ergeben keinen rechten Sinn
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
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Rezension vom: 18.04.2017
Kategorie: I hate Fairyland
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