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Comic-Besprechung - Echo 1: Atomic Dreams

Geschichten:
Echo 1: Atomic Dreams
Autor / Zeichner: Terry Moore


Story:
Die Fotografin Julie Martin hat es im Moment nicht leicht. Finanziell ist sie am Ende und ihr Mann möchte die Scheidung. Da lenkt sie das Fotografieren im Yosemite National Park ab. Doch eine enorme Explosion am Himmel löst einen metallischen Regen aus, der Julies Oberkörper wie eine zweite Haut umschliesst. Das macht sie in zweierlei Hinsicht zum Objekt der Begierde: man will nicht nur die Fotos, sondern auch das Metall. Doch dieses verleiht Julie ungeahnte Möglichkeiten.


Dieser Comic wurde mit dem Splash-Hit ausgezeichnet Meinung:
Nach längerer Wartezeit kommt nun auch endlich die Serie Echo von Terry Moore auf den deutschen Markt. Zeitlich gesehen liegt die Reihe zwischen dem frühen Meisterwerk Strangers in Paradise und dem späteren Meisterwerk Rachel Rising. Da ist es für Echo etwas undankbar, da oftmals die Geschichten gegenüber den frühen Erfolgen etwas abfallen. Schließlich hat sich der Autor und / oder Zeichner schon einen gewissen Ruf erarbeitet und man misst die nachfolgende Serie dann zwangsläufig mit der ersten die schon eine hohe Meisterschaft auszeichnete und kultisch verehrt wird. Vor allem da dann Rachel Rising zwar ein anderes Genre bediente, aber ebenso meisterlich gestrickt und gezeichnet war.

Da kommt der Verdacht auf, dass die späte Veröffentlichung von Echo gegen die Qualität spricht. Schließlich ist die Reihe in den USA zwischen 2008 und 2011 erschienen. Doch allein schon der Stil und Strich sprechen dagegen. Beides ist deutlich Terry Moore und alle Fans dürfte das schon entzücken und zum Kauf anregen. Denn auch hier wieder sind vor allem starke Frauen im Mittelpunkt und es herrschen tolle Dialoge vor.

Inhaltlich aber dürfte die Serie etwas überraschen. Wer nun ein zweites Strangers erwartet oder eine Horrorserie wie Rachel Rising sieht sich hier mit einem gänzlich anderen Genre konfrontiert, welches deutlicher mit dem Mainstream liebäugelt. Denn Echo besitzt deutliche Anleihen an die Superhelden, aber dennoch ist es sehr subversiv. Nicht nur da die Serie ziemlich brutal ausgefallen ist und auch nicht davor zurückschreckt einige Splatter-Aspekte einzubringen, sondern weil sie sehr technikkritisch ausgefallen ist. Superhelden sind eher optimistisch und Technik wird oftmals zum Wohle der Menschen eingesetzt. Siehe etwa Iron Man. Hier ist die Technik aber der Grundstoff des Übels und man kann gespannt sein wie der Faden weitergesponnen wird. Da die Zitate zu Beginn der jeweiligen Kapitel aber ausschließlich kritische Stimmen von Oppenheimer und Einstein in Bezug auf die Atomkraft darstellen, ist die eingeschlagene Richtung schon klar.

Andere Themen sind aber durchaus bekannt. So gibt es hier schon einige Anspielungen darauf, dass es sich hier um eine Seelenwanderung handeln könnte. Da mögen manche Sorgenfalten entwickeln, da es leicht esoterisch verbrämt sein könnte, aber auch in Rachel Rising hat es den Aspekt gegeben und dort hatte er nichts mit Räucherstäbchen schwingenden Baumumarmern zu tun.

Der Humor ist hier aber nur am Rande zu finden und ist schön schräg ausgefallen wie man es in einem im Grunde absurden Genre auch erwarten kann. Da ist etwa die Treffsicherheit eines Pavians essentiell oder die Fressgewohnheiten eines Hundes. Jedenfalls macht der erste Band alles richtig, da man nicht erwarten kann, wie es mit den ausnahmslos interessanten Charakteren weitergehen mag, welches Spiel die jeweiligen Parteien spielen und was hinter der ganzen Geschichte stecken mag. Das die Figuren wie aus dem Alltag erscheinen ist ein großer Pluspunkt und sie haben Ecken und Kanten und wirken im unrealistischen Rahmen angenehm realistisch und bodenständig. Und allein der Zeichenstil von Terry Moore macht jeden Band zu einer Augenweide. Wie er auch subtil die Mimik verändern kann, ist einfach großartig. Schon jetzt kann man die Fortsetzung kaum erwarten.


Fazit:
Ein neues Meisterwerk von Terry Moore. Gelungene Dialoge, wunderbare Zeichnungen, starke Charaktere und eine spannende, wenngleich überraschend brutale Story machen sofort süchtig.

Echo 1: Atomic Dreams - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Echo 1: Atomic Dreams

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Schreiber und Leser

Preis:
€ 18,95

ISBN 10:
394633735X

ISBN 13:
978-3946337355

216 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • hervorragende Dialoge
  • bodenständige Charaktere
  • Zeichnungen
  • Technikkritik
Negativ aufgefallen
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 27.07.2017
Kategorie: Alben
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