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Comic-Besprechung - Titeuf 14: Slipboy schlägt zurück!

Geschichten:
Titeuf 14
Autor / Zeichner / Colorist: Zep


Story:
Titeuf kämpft immer noch mit der unverständlichen Welt der Erwachsenen. Wie soll man auch so komplexe Aspekte wie Abtreibung verstehen oder die Flüchtlingskinder die an die Schule kommen? Außerdem hat man doch mit so unverständlichen Wesen wie Mädchen genug zu tun.

Meinung:
Im letzten Band von Titeuf waren einige längere Storys vorhanden die das Schema der One-Pager aufbrachen und erst nach einigen Seiten zu ihrer Pointe kamen. Zudem gab es ein Oberthema, nämlich die Pubertät, was etwas die Leichtigkeit der bisherigen Teile und damit leider auch den Witz herausnahm. Zwar war der Band immer noch gelungen und witzig, konnte aber mit den Vorgängern leider nicht mithalten.

Nun besinnt sich Zep wieder auf die Stärken von Titeuf und die Gags sind wieder kürzer geworden und maximal zwei Seiten lang. In diesem Falle wirken sie dann inhaltlich aber nicht aufgebläht, sondern brauchen den Raum um die Pointen des jeweiligen Themas zu platzieren. Manchmal geschieht das zeichnerisch etwa wenn Titeuf gezeigt wird wie er bei einem Tanz die akrobatischsten Verrenkungen macht und damit wie gewollt sogar bei den Mädchen Eindruck macht, manchmal indem das jeweilige Thema des Gags einfach eine gewisse Vorläuferzeit braucht weil es recht komplex ist.

Generell ist es ja eine Eigenschaft der Serie und was sie eben so besonders macht, das herausgearbeitet wird, wie erwachsene Themen aus Kindersicht verarbeitet und gesehen werden. Dabei geht es nicht um Erklärungen in einem pädagogischen Sinne welche eine junge Leserschaft an die Komplexität der Welt herangeführt werden sollen. Stattdessen macht es Zep genau umgekehrt und zeigt mit Titeuf und seinen Freunden die Reaktionen auf Themen und wie sie die Themen verstehen und mit ihrem Verstand einordnen. Diese Deutungen sind dann typisch für Kinder des geschilderten Alters. Was nicht nur zu der jeweiligen Pointe führt, etwa wenn sie versuchen zu verstehen was Abtreibung bedeutet oder mit Flüchtlingen konfrontiert werden, sondern gerade diese Pointe, und oftmals auch gerade der Weg dahin, ist der Spiegel den Zep benutzt. Denn jeder Gag, jede Seite, jedes Thema ist dann mit der kindlichen, nicht kindischen, Sichtweise sowohl Satire als auch Sozialkritik. Man hält den erwachsenen Lesern den Spiegel vor und enthüllt die Absurditäten des Alltags.

Damit es nicht zu angestrengt wird und die Figuren nicht zu altklug daherkommen, wie manchmal bei dem Vorläufer im Geiste Mafalda,  gibt es auch einige harmlose Gags welche das Chaos des jeweiligen Alters widerspiegeln. Slapstick gibt es auch und das ist teilweise zum Brüllen komisch, einfach weil das Timing und der Panelaufbau so wunderbar stimmig sind und funktioniert. Allerdings geht es ein um das andere Mal auch unter die Gürtellinie. Man mag von Furzwitzen halten was man will, aber dem Alter der Protagonisten ist es angemessen und angesichts der sympathischen Zeichnungen kann man denen nicht böse sein, sondern sorgen auch für die Glaubwürdigkeit des Ensembles und Settings, was dann die kritischen Aspekte noch schärfer heraushebt. Titeuf ist nach einem kleinen Durchhänger also zu alter Größe zurückgekehrt.


Fazit:
Nach einem kleinen Durchhänger ist die Serie wieder auf alten  Höhen angekommen. Auf witzige Weise wird die Sicht von Kindern auf erwachsene Themen geschildert und somit ein Spiegel vorgehalten.


Titeuf 14: Slipboy schlägt zurück! - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Titeuf 14: Slipboy schlägt zurück!

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 9,99

ISBN 10:
3551736146

ISBN 13:
978-3551736147

48 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • kindliche Sicht auf erwachsene Themen
  • Slapstick
  • satirischer Spiegel
Negativ aufgefallen
  • Furzwitze
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 25.12.2017
Kategorie: Titeuf
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