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Comic-Besprechung - Nameless

Geschichten:
Nameless
Autor: Grant Morrison, Zeichner: Chris Burnham, Colorist: Nathan Fairbairn


Story:
Der Mann, der sich nur Nameless rufen lässt, ist ein Spezialist für das Okkulte und einer der besten auf dem Gebiet. So wundert er sich, warum er einem Team beitreten soll, welches sich auf dem Weg in das All macht, um dort einen Asteroiden zu zerstören, der Kurs auf die Erde hat. Doch auf dem Asteroiden ist ein mystisches Symbol zu sehen, was die Anwesenheit von Nameless erforderlich macht. Das ist nur der Beginn einer Reise voller Grauen.


Meinung:
Grant Morrison hatte schon immer ein Faible für Mystik, Esoterik und dem Absurden. Gerade diese Elemente machten seine Serien so überraschend. The Filth und The Invisibles etwa waren durchgeknallte Science-Fiction-Serien voller genialer Gags, verrückten Einfällen, Gesellschaftskritik und zeigten auf, das noch etwas anderes unter der uns sichtbaren Realität liegen könnte. Seine Fans lieben das besonders an ihm, da er so gerade seinen Beiträgen zu den Superhelden einen besonderen Touch verleihen konnte, die sie dann von dem Gros abheben. Man merkte immer wenn Morrison die Feder schwang. Aber es löste auch Kontroversen aus wie etwa die Mini-Serie Batman R.I.P. Was viele liegen, liegt anderen nicht sonderlich. Für viele Leser sind Morrisons Geschichten dann nämlich schlicht nicht lesbar.

In dieser abgeschlossenen Mini-Serie von Nameless wird das gar auf die Spitze getrieben. Der Band  ist ein Gemengelage aus Sci-Fi, Horror, Lovecraft-Einflüssen und Haunted House. Das klingt schräg und ist es auch. Gerade weil Morrison bekannte Elemente nimmt und sie einen Hauch verdreht und so seinen unverwechselbaren Stil aufzwingt. Nameless ist ironischerweise  der Name eines Mannes der sich okkulter Fälle annimmt. Da reiht er sich ein in eine Reihe mit Detektiven des Übersinnlichen wie Dylan Dog, John Constantine und auch Hellboy. Er verzichtet auf einen Namen weil diese Macht verleihen und er kein Opfer sein will. Doch er wird von einer geheimnisvollen verschleierten Frau gejagt. Als er das Angebot bekommt auf eine Mission in den Weltraum aufzubrechen drängt ihn eher die Neugier dazu. Es soll ein Asteroid zerstört werden wie in dem Film Armageddon. Doch merkwürdigerweise befindet sich ein mystisches Zeichen auf dem Brocken und sogar Gebäude. Die Atmosphäre erinnert an Alien und Event Horizon und natürlich geht alles schief und es entwickelt sich zu einem Raum und Zeit übergreifenden Horrortrip. Wenn wenigstes auf einer erzählerischen Ebene eine Einheit von Raum und Zeit gegeben worden wäre, wäre es deutlich lesbarer ausgefallen. Schließlich kommt auf einer weiteren Handlungseben noch eine Gruppe von Medien und Spiritisten zusammen, um ein heimgesuchtes Haus zu untersuchen. Das erinnert natürlich an Klassiker des Geisterfilmes wie etwa Der Tanz der Totenköpfe. Da es sich um Wesen aus einer anderen Dimension handelt, die Zugang zu unserer Welt wollen, winkt Lovecraft vom Jenseits hinüber.

Das klingt alles durchaus interessant auch wenn inhaltlich nichts wirklich eigenständig ist und immer wieder Zitaten ähnelt. Morrison versteht es aber, ihnen nicht nur in der Kombination, sondern auch mit der Anreicherung von okkulten und mystischen Themen etwas Besonderes zu verleihen. Dabei kann noch nicht einmal gesagt werden worin es besteht, da es sich einem nur schwer erschließt. Manche dürfte gerade das reizen und einige andere deutlich überfordern kann. Jedenfalls wenn man keine Drogen nimmt oder okkulten Zirkeln angehört. Inhaltlich ist das also sehr konfus und entweder man schläft beim Versuch durchzusteigen ein oder empfindet das als bewusstseinserweiternd.  Aber die alptraumhaften Zeichnungen sind durchaus faszinierend. Auf eine kranke Art und sieht sie gerne an, weil sie keine Tabus kennen, in den Details schwelgen und immer wieder neue Ebenen erschaffen. Deswegen nimmt man das aufgeblasene mystische Gefasel gerne in den Kauf oder ignoriert es einfach.


Fazit:
Die detailverliebten Zeichnungen ziehen einen in das grauenvolle Geschehen hinein, während der mystisch und okkult verbrämte Inhalt eher für Esoteriker geeignet ist und den Band für viele unlesbar machen dürfte. Aber man kann ihn sich ja ansehen.


Nameless - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Nameless

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Cross Cult

Preis:
€ 25

ISBN 10:
3959814267

ISBN 13:
978-3959814263

192 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Zeichnungen
  • Farbgebung
  • Zitate von Pop-Kultur
Negativ aufgefallen
  • Story
  • Okkultistische und mystische Aspekte machen den Band so gut wie unlesbar
  • konfus
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
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Rezension vom: 30.12.2017
Kategorie: Alben
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