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Comic-Besprechung - Ousama Game Origin 5

Geschichten:
Ousama Game Origin 5
Autor: Nobuaki Kanazawa, Zeichner: J-ta Yamada


Story:
Von den Einwohnern des Dorfes Yonakimura sind nur noch neun am Leben. Mittlerweile wurde Ousama als Virus identifiziert und wegen der Ansteckungsgefahr haben sich die Polizei und andere Helfer aus dem Dorf zurückgezogen. Auf sich selbst gestellt, bekommen die Überlebenden den nächsten Befehl. Drei ausgewählte Personen müssen jeweils zwei andere Bewohner töten. Während Michiko ohne weiteres dazu bereit ist, befallen Kazunari starke Zweifel. Wie weit ist er bereit zu gehen, um sein eigenes Leben zu retten?


Meinung:
Den wohl vorletzten Band von Ousama Game Origin zeichnet vor allem eine moralische Diskussion darüber aus wie weit man gehen darf, um sein eigenes Leben zu retten. Im vierten Band wurde eröffnet, dass Ousama ein Virus sei, der sich in den Körpern aller Dorfbewohner festgesetzt hat und dessen unbewusste Befehle dafür sorgen, dass sich die Körper der Betroffenen selber auf eine bestimmte Art zerstören. Die Glaubwürdigkeit sei mal dahingestellt und man fragt sich, ob ein bewusst übernatürlicher Faktor nicht eine bessere Lösung gewesen wäre. Die neue Aufgabe erfordert von den wenigen Überlebenden, dass drei von ihnen jeweils zwei andere Dorfbewohner töten sollen.

Ein logischer Schwachpunkt besteht darin, dass die Rechnung nicht aufgeht. Es sind nicht mehr genügend Bewohner übrig, als dass drei Leute jeweils zwei Bewohner töten könnten. Das erfordert schließlich mindestens sechs potentielle Opfer bei drei Tätern. Nur sind es nicht mehr so viele. Das scheinen auch die Charaktere zu übersehen, denn der dabei notwendige Wettkampf zwischen den Jägern wird nicht thematisiert. Ebenso wenig, dass einer der Täter auch zwangsläufig ein Opfer werden muss. Dies verheißt zwar eine interessante und spannende Dynamik, kommt hier aber leider nicht vor.

Stattdessen überwiegen hier die Dialoge in denen die Figuren untereinander streiten wie weit man gehen darf, um sein eigenes Leben zu retten. Michiko scheut vor dem Mord nicht zurück, da sie unbedingt überleben will und ist sehr manipulativ. Ihre Argumente sind ironischerweise auch für den Leser überzeugend. Dabei wirkt der Held Kazunari gegenüber den Argumenten seiner Kontrahenten mit seinem deutlichen Humanismus erschreckend schwach. Er versteift sich auf eine höhere Moral, die alle geringsten Zweifel schnell davon wischt. Es herrscht hier also ein Konflikt vor zwischen einer höheren Moral wie sie eine Religion oder ein übergeordnetes Wertesystem etabliert ohne die eine Zivilisation und eine Gesellschaft nicht existieren kann und einer Zweckethik die immer im Einzelfall entscheidet.

Letztere ist nicht zwangsläufig ein vorzivilisatorischer Zustand, sondern die beiden Konfliktparteien sind im Grunde auch die zweier Rechtssysteme. Die übergeordneten Werte stehen in einem festgelegten Rechtskanon wie etwa dem deutschen Strafgesetzbuch. Während es in einem Staat wie den USA kein solches Reglement gibt, sondern immer nur Grundsatzurteile oder Präzedenzfälle entscheiden. Im Grunde sind es Einzelfälle die zu generellen Regeln führen. Wofür dann Michiko steht.

Durch diesen Konflikt gewinnt der Band an Dramatik und Dynamik. Erst in der zweiten Hälfte kommt es dann zu Action und einer handlungsgetriebenen Spannung die auch dramatisch ausfällt, da einer der sympathischsten Charaktere der Reihe sterben wird. Trotz einer hohen Dialoglastigkeit liest sich das Taschenbuch recht flott, da es gelingt mit stetig wechselnden Perspektiven, aufgebrochenen Panellinien, Überblendungen und ironisch unterstützenden Details in der Mimik diese Dialoge zeichnerisch immerhin sehr dynamisch umzusetzen. So wird es optisch nie langweilig. Zudem macht der Zeichner damit auch deutlich, dass sein Standpunkt derjenige von Kazunari ist. Denn auch wenn die Argumente von Michiko durchaus glaubwürdig und überzeugend sind, so ist die zeichnerische Umsetzung, die Zungenspitze welche eine Messerklinge berührt und schielende Augen, dazu angetan ein gewisses Maß an psychischer Instabilität, wenn nicht Wahnsinn, aufzuzeigen. Man kann auf das Finale gespannt sein.


Fazit:
Auch wenn hier Dialoge im Fokus stehen, herrscht eine große Spannung vor und die dynamischen Zeichnungen lassen auch die moralischen Diskussionen niemals langweilig werden. Die Serie verliert nichts an Spannung und Dramatik.

Ousama Game Origin 5 - Klickt hier für die große Abbildung zur Rezension

Ousama Game Origin 5

Autor der Besprechung:
Jons Marek Schiemann

Verlag:
Carlsen

Preis:
€ 6,99

ISBN 10:
3551719594

ISBN 13:
978-3551719591

176 Seiten

Bewertungen unserer Redaktion und unserer Leser

Positiv aufgefallen
  • Spannung und Dramatik
  • moralische Diskussion
  • abwechslungsreiche Zeichnungen
  • Subtext
Negativ aufgefallen
  • Dialoglastigkeit
Die Bewertung unserer Leser für diesen Comic
Bewertung:
1
(1 Stimme)
Bewertung
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Rezension vom: 09.02.2018
Kategorie: Ousama Game
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